Duell: alte gegen neue Macs

Dem Mac Plus zur Seite steht ein ziemlich genau ...

Dem Mac Plus zur Seite steht ein ziemlich genau 20 Jahre alter Macintosh IIci. Dieser Rechner war seinerzeit einer der meist verkauften Computer im grafischen Gewerbe. Vor allem wegen der schnellen internen Farbgrafik und Erweiterbarkeit mit Nubus- und PDS-Karten hat er sich viele Freunde unter Layoutern und Grafikern gemacht.
Der Macintosh IIci greift auf eine Motorola-68030-CPU und einen separaten mathematischen Co-Prozessor (FPU) vom Typ Motorola 68882 zurück. Beide takten mit 25 Megahertz. Im Jahre 1989 war das absolut High-End. Ab Werk kam der IIci damals mit einem Megabyte RAM, das Testgerät ist darüber hinaus mit weiteren 4 Megabyte Arbeitsspeicher ausgestattet. Ein wichtiges Detail: Der Macintosh IIci war – dank seines 32-Bit-cleanen ROMs – einer der ersten Macs, der mehr als 8 Megabyte RAM adressieren konnte. Die Obergrenze lag bei damals vollkommen utopischen 128 Megabyte. Die interne SCSI-Festplatte von Quantum fasst 40 Megabyte. Ein Grössenvergleich: Allein Safari 4 belegt heute knapp 100 Megabyte – es würde nicht einmal auf zwei der Festplatten des Mac IIci passen. Auf der Platte installiert findet sich das System 7.0.1. Der Preis dieses High-End-Mac-Systems aus dem Jahre 1989 lag in der Grundausstattung bei etwa 9100 Franken.
Auf der anderen Seite des Rings steht ein aktuelles MacBook Pro mit 15-Zoll-Bildschirm, Intel-Core-2-Duo-CPU mit 2,8 Gigahertz Taktfrequenz, 4 Gigabyte RAM und 500 Gigabyte Festplattenkapazität. Installiert ist die aktuelle Version 10.5.8 von Mac OS X Leopard. Den Mac bekommt man derzeit im Apple Store für 2799 Franken, also deutlich weniger als der Mac Plus damals bei seiner Vorstellung kostete.
Nostalgie-Macs reanimieren
Zunächst müssen die alten Rechner wieder zum Leben erweckt werden. Die Pufferbatterie des Macintosh Plus hat sich vermutlich schon vor mehr als 10 Jahren selbst pulverisiert und ist schlicht nicht mehr vorhanden. Doch der Computer startet auch ohne diese Batterie. Prompt ertönt der Einschaltton und es erscheint das bekannte Bild mit dem Diskettensymbol und dem blinkenden Fragezeichen auf dem Bildschirm. Das Laufwerk nimmt die Systemdiskette auch nach 23 Jahren noch problemlos an und der Zwerg bootet durch bis in den Finder, der übrigens noch kein Multi-Finder ist. Das bedeutet: Jedes Mal, wenn man ein Programm startet, wird der Finder beendet. Heute wäre so etwas unvorstellbar.
Das erste Einschalten des Macintosh IIci läuft problemlos. Die interne Grafikkarte setzt einen Monitor voraus, der das Synchronsignal auf dem Grün-Kanal verarbeitet (Sync-on-Green). So etwas wird schon seit Jahren nicht mehr hergestellt. Moderne LCD-Monitore stellen daher an diesem Anschluss zunächst kein Bild dar.
Der getestete Macintosh IIci wurde seinerzeit mit einer Nubus-Grafikkarte von Radius ausgerüstet, die sogar schon echtfarbfähig (24-Bit) ist und über eine Hardware-Beschleunigung verfügt. Via das dazugehörige Kontrollfeld lässt sich das Sync-on-Green abschalten. So zeigt der moderne LCD-Monitor aus dem Macwelt-Testcenter – per VGA angeschlossen – ein Bild an, sogar mit einer Auflösung von 1024 x 768 Punkten.



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