LG UltraFine 32UN880-B

Wenns funktioniert, dann top

Viel besser sind dafür die Anschlüsse. Die Zeiten der unten angebrachten, kaum erreichbaren Steckplätze neigen sich immer mehr dem Ende zu. LG platziert seine Steckplätze einfach auf dem Rücken. So stehen zwar die Kabel etwas unschön ab, sind dafür aber viel einfacher anzuschliessen. Der Bildschirm bietet zweimal HDMI, einmal DisplayPort und einmal USB-C. Dazu kommen ein Kopfhörer-Anschluss und zwei USB-A-Steckplätze.
Bevor Sie jetzt aber schon Ihre genaue Anschlussverteilung planen: Der USB-C-Support des 32UN880 ist leider eher spärlich. Wir haben den Monitor mit einem Windows-PC (RTX2080, aktuelle Treiber) und einem Mac Mini (2018) getestet. In beiden Fällen funktionierten DisplayPort und HDMI problemlos bei voller Auflösung mit 60 Hz. Der USB-C-Anschluss machte jedoch beide Male Mühe. Am Windows-PC tauchten regelmässig Pixelfehler auf und der Monitor verlor zweimal komplett die Verbindung für einige Sekunden. Der Mac Mini kommt mit USB-C am 32UN880 gar nicht klar. Er liefert lediglich FullHD, obwohl sowohl der Mac als auch der Bildschirm UHD unterstützen. Diese Erfahrung deckt sich auch mit diversen Nutzerberichten online. Wahrscheinlich kann das Problem von Seiten von LG mit einem Firmware-Update korrigiert werden. Darauf verlassen sollte man sich aber nicht.
Funktioniert der Monitor am gewünschten Anschluss, gibt es nur Gutes zu berichten. Die Bildqualität des 32UN880 ist ausgezeichnet. Farblich macht das IPS-Panel die meisten Arbeiten mit. 95 Prozent DCI-P3- und 100 Prozent sRGB-Abdeckung sind für alle ausser den anspruchsvollsten Profis genug. Dabei ist das Display auch für Games noch reaktionsschnell genug. Kompetitive Gamer werden mit der 60-Hz-Bildwiederholrate wohl nicht glücklich, Erlebnisspieler bekommen aber alles, was sie brauchen. Oder schafft Ihr PC konstant deutlich mehr als 60 FPS bei den neusten Games in UHD? So oder so ist AMD FreeSync unterstützt.
Die HDR-Bezeichnung des 32UN880 ist dagegen hauptsächlich fürs Datenblatt. Der Bildschirm unterstützt lediglich HDR10 und ist mit 350 nits deutlich zu wenig hell für die meisten relevanten HDR-Zertifikationen. Diese beginnen typischerweise bei etwa 1000 nits. Ebenfalls spannend ist, was LG unter «Picture in Picture» versteht. Üblicherweise versteht man darunter die Option, mehrere Inhalte übereinander darzustellen. Bei Bildschirmen ist das meistens: Eine Quelle im Vollbild, eine andere als kleines Bild darübergelegt. Beispielsweise, um ein Fussballspiel im Auge zu behalten oder Notizen von einem zweiten PC einzublenden. Bei LG funktioniert das anders: Die Software OnScreen Control unterteilt den Bildschirm in verschieden grosse Rechtecke. Jedes dieser Rechtecke wird quasi als einzelner Vollbild-Screen behandelt, obwohl die Arbeitsumgebung sonst aussieht wie immer. Öffnet man eine App in einem der Rechtecke, wird sie dort stets im Vollbild angezeigt. Bewegt man die App in ein anderes Rechteck, wird sie dort im Vollbild eingefügt. Im Prinzip ein ähnliches System wie die Snap-Funktion von Windows 10, oder die Magnet-App unter macOS, einfach flexibler in der Einteilung, dafür weniger flexibel mit alternativen Fenstergrössen.
Ein letztes Stück anders bietet LG dann noch beim OSD. Dieses wird mit einem Joystick am unteren Rand des Displays gesteuert. Das funktioniert nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sehr gut. Das Menü selbst ist auch übersichtlich und gut verständlich angeordnet. Neben dem Hauptmenü bietet das OSD auch einige Schnellzugriffs-Funktionen für die Lautstärke, den Bildstil und den Quelleingang. Letzterer ist auch dringend nötig, da der 32UN880 leider nicht automatisch auf eine aktive Quelle wechseln kann. Mit dem Schnellzugriff geht das trotzdem mehr oder weniger angenehm von der Hand. Die Lautstärke-Funktion werden sich auch die meisten Nutzer sparen können. Wie bei praktisch allen PC-Bildschirmen ist auch beim 32UN880 die Tonqualität schwach und sollte durch eine externe Soundanlage ersetzt werden.



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