Test: MacBook Air (Late 2018)

Hardware und Ausstattung

Hardware

Nach all diesen Premium-Features muss man sich bei der Hardware wieder bewusst machen, dass es sich beim MacBook Air nicht um ein High-End-Gerät handelt. High End ist das Air höchstens innerhalb seiner eigenen Preisklasse. Aber das genau zu definieren wäre schwierig.
Bei der CPU hat man keine Wahl: Es gibt einen Intel-Taktgeber, genau genommen den Intel Core i5-8210Y. Dabei handelt es sich um einen Zweikernprozessor mit 1,6 GHz. Die kleinere Kernzahl bemerkt man hauptsächlich beim Multitasking. Sobald diverse Apps gleichzeitig offen sind, fühlt sich das MacBook Air deutlich langsamer an als das Pro. Für einfachere Arbeiten mit zwei bis drei Applikationen funktioniert noch alles einwandfrei. Nicht ganz so rasant wie beim Pro, aber durchaus noch flott.
Das schmale Gehäuse ist nicht ideal für Power. Das MacBook Air trägt aber genug davon in sich
Als Grafikeinheit kommt die Onboard-Lösung Intel UHD Graphics 617 zum Zug. Diese reicht aus für üblichen Videokonsum und einfache grafische Arbeiten in Photoshop oder iMovie. Wer intensivere grafische Arbeiten durchführen möchte, ist mit einem MacBook Pro oder einem Laptop mit dedizierter Grafikkarte klar besser bedient.
Beim Arbeitsspeicher gibt es erstmals Auswahl für den Nutzer. 8 GB ist die Standardkonfiguration, die bei der Bestellung auf 16 GB erweitert werden kann. Der Aufpreis dafür liegt bei rund 220 Franken. In beiden Fällen verbaut Apple den stromsparenden, aber etwas weniger rasanten LPDDR3-Speicher mit 2133 MHz. Eine sinnvolle Entscheidung für das MacBook Air.
Etwas strittiger dürfte der Nutzspeicher sein. In der Standardkonfiguration gibt es beim MacBook Air gerade einmal 128 GB Speicher. Für Nutzer mit permanenter Internetverbindung oder wenigen Daten ist das kein Problem, solange nicht allzu viel zusätzliche Software benötigt wird. Wer seine Fotos und Videos aber gerne lokal speichert, kann sich gleich eine externe Festplatte mitbestellen.
Mehr Speicher ist möglich, aber eher kostspielig. Pro GB verrechnet Apple etwa 1 Franken. Das Upgrade auf 256 GB kostet 250 Franken, 512 GB schlagen mit 500 Franken zu Buche und der grosse Boost auf 1,5 TB ist mit 1500 Franken teurer als der Basispreis des Laptops. Bedenkt man die Qualität der verbauten SSDs sind die Preise nicht ganz so extrem, aber doch eher an der oberen Grenze.
Bei der Akkulaufzeit gibt sich das MacBook Air keine Blösse. In unserem Test (verschiedene Büroarbeiten und YouTube-Videos) hielt das Air fast exakt 10 Stunden durch.

Ausstattung

Kompakte Notebooks lassen meistens in zwei Kategorien Federn: Leistung und Ausstattung. Weniger Fläche heisst nun mal auch weniger Platz für Hardware und Kleinigkeiten. Das MacBook Air gehört hier ebenfalls dazu. Zwei USB-C-Anschlüsse und ein 3,5-mm-Audioanschluss sind alles. Dass einer der C-Stecker zum Aufladen gebraucht werden muss, macht die Situation nicht besser. Wer ein MacBook Air als Alltagsrechner verwenden will, muss sich vorgängig gut überlegen, wie viele USB-Ports man regelmässig benötigt. Je nachdem braucht man schnell eine Hub.
Abgesehen von den Anschlüssen kann das MacBook Air grösstenteils punkten. Neu gibt es auch beim kleineren Modell TouchID zum Einloggen, Bezahlen und andere Dinge, bei denen man seine Identität authentifizieren muss. Äusserst praktisch, wenn auch in der Praxis noch nicht immer verfügbar. Der Sensor dafür ist elegant in den Ein-/Aus-Knopf oberhalb der Tastatur eingelassen.
Beim MacBook Air gibt es keine TouchBar, dafür die neue Tastatur und ein grösseres Touchpad
Tastatur und Touchpad wurden ebenfalls dem MacBook Pro angeglichen. Erstere verwendet den Schmetterlings-Switch der dritten Generation. Diese Technologie macht die Tastenanschläge deutlich kürzer, gibt aber noch genügend haptisches Feedback. Zu Beginn braucht es ein wenig, bis man sich an die unglaublich flachen Tasten gewöhnt hat, danach sind sie aber sehr angenehm zu bedienen. Das Touchpad wurde leicht vergrössert, was die Eingabe von Gesten vereinfachen soll. So oder so ist ein grösseres Touchpad immer angenehm. Und wie man sich das von einem MacBook gewöhnt ist, hängt das Touchpad die Konkurrenz nicht nur ab, sondern fliegt ihr meilenweit davon.
Nicht in das neue MacBook Air geschafft hat es die TouchBar. Stattdessen gibt es eine übliche Reihe mit Funktionstasten und den darunterliegenden F-Tasten. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, darüber werden sich die Nutzer streiten. Beide Varianten haben Stärken und Schwächen, was die Präferenz am Ende sehr individuell macht.
Die letzte Neuerung am MacBook Air sind die Lautsprecher. Wie beim MacBook Pro sind diese auf der Front direkt neben der Tastatur angebracht. Einen Audiophilenpreis gewinnen die Böxchen sicher nicht, aber für einen Laptop im Format des MacBook Air sind die Lautsprecher durchaus imposant. Für ein wenig Netflix im Bett reichen sie auf jeden Fall aus.
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