Super Mario Odyssey im Test

Abenteuer in fernen Ländern

Abenteuer in fernen Ländern

Natürlich nützt das tollste Gameplay nichts, wenn man sich in langweiligen, seelenlosen Levels bewegt. Doch glücklicherweise geben sich die Nintendo-Entwickler auch hier keine Blösse, ganz im Gegenteil. Zwar reist Mario auch dieses Mal wieder in thematisch bereits bekannte Gebiete wie eine Wüste, Unterwasserwelten oder ein Eis-Level. Doch einerseits werden diese auch durch weniger verbrauchte Settings ergänzt und andererseits handelt es sich keineswegs um Standard-Level. Vielmehr wirken die meisten Gebiete auf den ersten Blick zwar sehr offen und weitläufig, bieten aber bei genauerem Hinschauen eine Unmenge an Details, versteckten Ecken und Geheimnissen, die erforscht werden wollen. In den meisten bisherigen 3D-«Mario»-Games war es so, dass es eine Reihe von Hauptaufgaben gab, die den eigentlichen Inhalt der Levels darstellten. Zusätzliche oder versteckte Ziele gab es zwar schon seit jeher, doch machten diese einen eher kleinen Teil am Gesamtpaket aus. Bei «Super Mario Odyssey» ist dies nun komplett anders.
Unterwasserwelten: Als Fisch samt charakteristischem Schnauz und Hut bewegt sich Mario sogar im feuchten Element ohne Probleme
Hier geben die meisten Levels zwei bis drei Hauptziele vor, zu denen sich aber oft noch mehrere Dutzend Power-Monde abseits des Pfades gesellen, die gefunden werden wollen. Dennoch empfiehlt es sich, die Hauptziele früher oder später anzugehen, da diese den Level oft grundlegend verändern oder weitere Bereiche öffnen. Dadurch werden der Entdeckergeist und die Suche nach versteckten Power-Monden und sonstigen Sammelgegenständen natürlich noch weiter angefeuert. Und genau hier brilliert das Spiel ganz besonders. Als Spieler hat man praktisch immer die sprichwörtliche Karotte vor der Nase, denn es gibt immer mindestens etwas zu entdecken. Egal ob ein Bauwerk in der Ferne oder eine verdächtige Stelle auf der anderen Seite eines Lava-Grabens, irgendetwas weckt garantiert immer den Entdeckertrieb in Ihnen. Es lohnt sich auch, die frei bewegbare Kamera über Abgründe oder um Ecken herum blicken zu lassen, denn häufig genug findet man so weitere versteckte Wege. Daraus und aus der Tatsache, dass die Entwickler eine Unmenge an witzigen, frischen und abgefahrenen Ideen ins Spiel gepackt haben, zieht «Super Mario Odyssey» einen Grossteil seines Reizes. Es macht enorm viel Spass, mit Marios alten und neuen Fähigkeiten im Spiel Schritt um Schritt vorwärtszukommen und ein Geheimnis nach dem anderen aufzudecken. Auch Fanservice bietet der Titel mehr als genug, etwa mit zahlreichen kurzen 2D-Abschnitten, in denen Mario wie einst vor flachen Hintergründen durchs Bild rennt. Und gerade, wenn es so langsam gegen das Ende zugeht, zündet Nintendo noch einmal zwei grandiose Überraschungen, die dafür sorgen, dass einem so schnell nicht langweilig wird.
Bösewicht: Wie schon so oft entführt Bowser die Prinzessin. Dieses Mal will er sie aber auch gleich heiraten

Fazit

«Super Mario Odyssey» ist nicht einfach nur ein sehr gutes Spiel, sondern eines, über das man auch noch in vielen Jahren reden wird. Zu gut ist das Gameplay, zu abwechslungsreich und mitreissend das Level-Design sowie die unzähligen Ideen, als dass dieser Meilenstein schon bald wieder in Vergessenheit geraten könnte. Da «Super Mario Odyssey» exklusiv für Nintendo Switch erscheint, stellt sich natürlich für manchen die Frage, ob das Spiel für sich genommen sogar ein Kaufgrund für die Switch ist. Da für das Set Konsole plus Spiel über 400 Franken budgetiert werden müssen, ist das eine nicht ganz einfach zu beantwortende Frage. Doch Marios neustes Abenteuer ist dermassen gut, dass man wirklich etwas ganz Besonderes verpasst, wenn man es nicht gespielt hat.
Zudem findet man auf der Switch inzwischen auch sonst eine ganze Menge hochwertiger Spiele, und die Aussichten auf ein langes und spielereiches Konsolenleben sehen deutlich besser aus als bei der glücklosen Vorgängerkonsole Wii U. Sie investieren also in eine Konsole mit Zukunft. Wer «Super Mario Odyssey» kauft, erhält ein nahezu perfektes Gesamtpaket. Eine absolut gelungene und vielseitige Steuerung, offene und doch detailliert ausgearbeitete Level voller Überraschungen und die genialen und teilweise abgefahrenen Ideen der Nintendo-Entwickler garantieren ein absolut fantastisches Spielerlebnis. Videospiele sollen in erster Linie Spass machen. «Super Mario Odyssey» erreicht dieses Ziel mit spielerischer Leichtigkeit, zaubert einem Mal um Mal ein Lächeln ins Gesicht und Langeweile ist dabei ein absolutes Fremdwort.

Testergebnis

Gameplay, Umfang, Ideen, Level-Design, Steuerung
Seltene Framerate-Einbrüche, «Boss-Recycling» (aber jeweils mit neuem Twist)

Details:  Gelungenes, frisches Jump&Run mit sehr stattlichem Umfang und tollem Level-Design

Preis:  Fr. 64.90

Infos: 
nintendo.ch/de/Spiele/Nintendo-Switch/Super-Mario-Odyssey-1173332.html

Leserwertung

Jetzt abstimmen!
Was halten Sie vom Produkt?



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.