Testcenter 14.09.2022, 11:43 Uhr

Medion Erazer Major X10 im PCtipp-Test

Medions rassiges 16-Zoll-Notebook Erazer Major X10 hat als Neuerung Intels Gaming-GPU Arc A730M intus. PCtipp hat den mobilen Gaming-Unterbau getestet.
(Quelle: Medion)
Medion lanciert mit dem Erazer Major X10 ein pfeilschnelles 16-Zoll-Gaming-Notebook der besonderen Art. Warum? Weil der PC-Spiele-Spezialist mit dem Notebook auch Intels ersten eigenständigen Gaming-Grafikchip, den Arc A730M (mit 12 GB an dediziertem Video-RAM), präsentiert. Zuerst zur Ausstattung, an der man auch gleich merkt, wie ernst es Medion ist: Der Windows-11-Gaming-Unterbau ist nur mit topaktuellen Komponenten bestückt. Das beginnt mit dem Vierzehnkern-Prozessor Core i7-12700H (max. 4,7 GHz), der aus sechs Performance- sowie acht Effizienz-Kernen besteht. 
Damit schafft es die Recheneinhalt, je nach Applikation entweder stromsparend zu arbeiten, um die Akkulaufzeit zu erhöhen, oder eben die Gaming-Performance voranzutreiben. Grösstes Augenmerk liegt aber auf dem Pixelbeschleuniger in Form von Intels brandneuem Arc-3D-Chip, dem A730M. Dem 3D-Chip stehen dabei insgesamt 12 GB an DDR6-Speicher zu Seite. Flankiert werden CPU und GPU von wiederum 32 GB an DDR5-Arbeitsspeicher respektive einem verbauten 1 Terabyte grossen SSD-Datenträger (Gen 4x4) im M.2-Formaktor.

Top-Display und starke Akkulaufzeit

Quelle: Medion
Weiteres Highlight, im wahrsten Sinne des Wortes, ist die hintergrundbeleuchtete 4-Zonen-RGB-Tastatur, deren Tasten sich mit LED-Farben belegen lassen. Dass der Hersteller beim Äusseren Nägel mit Köpfen macht, zeigt sich beim 16 Zoll grossen Bildschirm: Dieser ist matt, löst mit QHD+ (2560 × 1600 Pixel) auf und bietet eine Wiederholfrequenz von Gamer-freundlichen 165 Hz. Beim Aluminium-Chassis zeigt sich wiederum die hochwertige Verarbeitung. Notebook-Body und Display werden links und rechts per Arretiermechanismus aussen zusammengehalten. In der Mitte liegt das Scharnier, das als Teil der Displayeinheit zusätzlichen Halt bietet: Unseren mehrfachen Auf- und Zuklapptest besteht das Major X10, das sich zudem um 180 Grad komplett nach hinten klappen lässt, mit Bravour: Nerviges Nachwippen, Rutschen oder andere Mängel konnten wir nicht feststellen. 
Oder andersrum: Alles bleibt dort stehen, wo wir es auch losgelassen haben. Die Blickwinkelunabhängigkeit des Displays haben wir mit je 170 Grad (horizontal/vertikal) ermittelt. Ein starker Wert. Zudem, so Medion, wurde beim 2,5 kg schweren Major X10 besonders die Kühlung optimiert: Mit neu gestalteten Heatpipes und seitlichen Lüftungsschlitzen wird die Luftzirkulation optimiert. In der Praxis fährt das Kühlsystem jedoch recht schnell im 3D-Betrieb hörbar an. Das ganz verstummt aber auch unverzüglich, sobald die Arbeit getan ist. Der Hochleistungsakku ist auf eine Kapazität von 80 Wh (Watt-Stunden) spezifiziert. Im praxisnahen Betrieb (Office-Anwendungen, WLAN und 3D-Spiele) hielt der Akku 6:42 Stunden durch. Bedenkt man die Spannweite und Leistungsfähigkeit des 16-Zöllers, ist das ein gutes Ergebnis. Noch zum Preis und der Verfügbarkeit: Der Händler Media Markt bietet den Laptop für 1649 Franken ab sofort zum Verkauf an. Das ist nun ein Kampfpreis, gerade wenn man das Gesamtpaket aus Ausstattung und Tempo (siehe nächste Seite) berücksichtigt. Anschlussseitig zu bemängeln gibt es nichts. Sogar ein Thunderbolt-Port ist vorhanden, wenn auch «leicht inoffiziell». Warum? Weil er nicht lizenziert wurde. Zufinden ist er auf der rechten Seite und liegt dort in der Mitte zwischen zwei weiteren USB-Ports.  Kurzum: Wir heben auch hier den Daumen.

Benchmarks: Intel vs. Nvidia • Fazit

Wie gut schlägt sich das Major X10 in unseren Benchmarks? Die kurze Antwort: sehr beachtlich. Wir haben den im Major X10 verbauten Intel-Arc-730M-Grafikchip gegen die beiden Nvidia-Varianten GeForce RTX 3050Ti respektive RTX 3060 antreten lassen. Hier unsere Ergebnisse:
Quelle: PCtipp.ch

Fazit: Start gelungen

Pünktlich zum Start von Intels erstem eigenen 3D-Grafikchip lanciert Hersteller Medion mit dem Major X10 einen performanten Laptop, der sich an die Spielerfraktion wendet. Das Notebook überzeugt mit einer sauberen Verarbeitung, hervorragendem Bildschirm, guter Helligkeit und Top-Blickwinkelunabhängigkeit. Mit einem Gewicht von 2,5 kg lässt es sich zudem, gemessen an der üppigen Bilddiagonalen von 16 Zoll (40,7 cm), durchaus einen Tag mal mitnehmen. Und auch die Ausstattung kann gefallen: Einen flotten Eindruck hinterlässt dabei der 1 Terabyte grosse SSD-Datenträger sowie auch der verbaute 32 GB grosse Arbeitsspeicher. Leistungsseitig positioniert sich das Modell mit dem ersten eigenen Intel-Chip Arc 730M und dessen 12 GB an Videospeicher in der ordentlichen Mittelklasse unter den Gaming-Notebooks. 
Die 3D-Performance in den synthetischen Benchmarkmessungen (keine Spiele) liegt in etwa auf der Höhe  einer Nvidia GeForce RTX 3060. Bei den Spielen muss die Intel-Grafiklösung schon mehr beissen. Hier kommt der Arc-3D-Chip 730M summa summarum nicht über das Leistungsniveau einer gestandenen GeForce-RTX-3050Ti-Variante hinaus. Um es auf den Punkt zu bringen: Der Start, was das 3D-Tempo angeht, ist damit gelungen. Und auch der Preis von 1649 Franken lässt angenehm aufhorchen. Klar, natürlich wäre eine noch höhere Leistung immer wünschenswert. Dass dafür die Chancen sogar sehr gut stehen, zeigt die Roadmap, die Chip-Hersteller Intel mit seiner Arc-Serie verfolgt. So soll schon im Oktober 2022 die Intel-Technologie XeSS (vergleichbar mit Nvidias DLSS-Technologie) per Treiber-Update in die Arc-Architektur Einzug halten, und für einen neuen 3D-Schub sorgen.

Testergebnis

Verarbeitung, Display, Design, Gesamtleistung, 3D-Leistung, Ausstattung
Lüfter fährt schnell hörbar an

Details:  16 Zoll Notebook (2560 × 1600, 16:10, 165 Hz), Intel Core i7 12700H, Intel Arc 730M (12 GB), 1 TB SSD, 32 GB RAM, Wi-Fi 6, Gbit-LAN, Webcam, 2 × USB-C (DisplayPort), 2 × USB 3.2 (Typ-A), HDMI 2.0, 2 Jahre Bring In

Preis:  Fr. 1649.-

Infos: 


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