Sicher: Krypto-Messenger im Test

Selbstzerstörung unausweichlich

Selbstzerstörung unausweichlich

Ansonsten geht die Einrichtung schnell von der Hand, nach Angabe der eigenen Handynummer erhält man einen Aktivierungscode per SMS, anschliessend muss man ein Master-Passwort erstellen. Alle Daten auf dem Gerät werden mit diesem Passwort verschlüsselt. Wer das Passwort vergisst, verliert alle Daten – es gibt keine Möglichkeit, dieses wiederherzustellen. Weiter muss man den «Selbstzerstörungs-Timer» für die Nachrichten festlegen. Dieser muss zwischen 30 Minuten und 15 Tagen liegen. Und lässt sich nicht deaktivieren. Heisst konkret: Spätestens nach 15 Tagen wird jede (und wirklich jede!) Nachricht aus Sicher gelöscht. Diesen Ansatz finden wir dann doch etwas extrem, schliesslich handelt es sich ja nicht um ein internes Kommunikationsmittel für Geheimdienste sondern um eine App für Otto-Normal-Bürger.

Hinter den Kulissen nichts aussergewöhnliches

Wie meist bei neuen Messengern ziemlich leer: Die Kontaktliste (abfotografiert)
Nach der Einrichtung synchronisiert die App zum ersten Mal die Kontakte. In unserer Kontaktliste befand sich gerade einmal ein Kontakt, der Sicher installiert hatte, offensichtlich aber auch schon wieder nicht nutzte. Aber dieses Problem hat jeder neue Messenger (und die allermeisten scheitern auch daran). Wer will, kann seine Freunde direkt über die App zu Sicher einladen. Zumindest theoretisch: Bei uns spuckte die App nur Fehler aus beim Versuch, andere einzuladen. Damit sind wir gemäss den Bewertungen im Play Store nicht alleine.
Die Chats selbst funktionieren wie man es erwartet. Nachrichten kamen im Test unverzüglich an, man sieht zudem wenn ein Kontakt online ist oder gerade schreibt, wie man das von WhatsApp und Co. kennt (das lässt sich aber auch deaktivieren). Etwas nervig ist beim Schreiben das sehr kleine Textfeld, in dem man maximal zwei Zeilen gleichzeitig sieht. Smileys scheint Sicher nicht zu kennen. Das Design der App ist sehr schlicht und übersichtlich, das gefällt. Im Hauptbildschirm wechselt man bequem zwischen Kontakte und Chats.
Man kann via Sicher auch Dateien verschicken. Diese werden ebenfalls verschlüsselt (allerdings symmetrisch via AES) und zerstören sich ebenfalls nach der vordefinierten Zeit. Allerdings hindert einen die App nicht daran, empfangene Dateien via E-Mail oder sonstige Kanäle weiterzuleiten resp. abzuspeichern. Weiter werden auch Gruppenunterhaltungen unterstützt, wobei auch hier alle Nachrichten verschlüsselt verschickt werden.
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