Tests 03.07.2009, 08:37 Uhr

Bildbearbeitung im Praxistest

Bildbearbeitungs-Tools optimieren Fotos schnell und einfach. Der PCtipp hat vier aktuelle Anwendungen ab null Franken getestet.
Adobe Photoshop Elements: schneidet im PCtipp-Test am besten ab
Mit der richtigen Bildbearbeitungs-Software holen Sie das Beste aus Ihren Fotos heraus. Dadurch macht das Knipsen noch mehr Spass; denn nicht jeder Schnappschuss muss bereits beim Fotografieren perfekt sein. Das Wichtigste bei einem Bildbearbeitungsprogramm: Es sollte mit möglichst vielen Formaten zurechtkommen, muss einfach zu bedienen sein und alle wichtigen Optimierungsfunktionen unterstützen.
Der PCtipp hat die vier Programme ACDSee Pro 2.5, Adobe Photoshop Elements 7, Gimp 2.6.6 und Zoner PhotoStudio 10 getestet. Die erste Überraschung ist der Preis: Gimp 2.6.6 erhalten Sie für null Franken, obwohl die Anwendung punkto Funktionalität mit den Besten mithalten kann.
Hinweis: Bei Redaktionsschluss gab es von den bekannten Bildbearbeitungsprogrammen Corel Paint Shop Pro, Magix Xtreme Foto & Grafik Designer sowie Serif Photo Plus keine neuen Versionen. Deshalb wurden sie hier nicht berücksichtigt. Einen Test zu den drei Anwendungen finden Sie hier.
Simple Installation
Das Positive vorweg: Die Installation verlief bei allen Testkandidaten problemlos. Das gilt auch für das kostenlose Gimp. Der einzige Unterschied: Für die Software gibt es keine Installations-CD. Sie steht aber im PCtipp-Archiv zum Download bereit. Bei dem Programm fehlt zudem – wie bei ACDSee Pro – ein gedrucktes Handbuch. Dieses wird beim Testsieger Adobe Photoshop Elements sowie bei Zoner PhotoStudio mitgeliefert.
Nach der Installation starteten ACDSee Pro und Zoner Photo-Studio sehr schnell auf. Sie waren schon nach vier bis fünf Sekunden betriebsbereit. Bei Gimp und Photo-shop Elements dauerte der Vorgang mit zehn bis elf Sekunden doppelt so lange. Letzteres be-anspruchte mit 80 MB Arbeitsspeicher auch am meisten Ressourcen. Dahinter folgen die Programme ACDSee Pro (40 MB), Gimp (30 MB) und Zoner PhotoStudio (5 MB).

Von einfach bis kompliziert Die Benutzeroberfläche ...

ACDSee Pro 2.5 überzeugt mit vielen professionellen Fotofunktionen
Von einfach bis kompliziert
Die Benutzeroberfläche sieht bei allen Testkandidaten ähnlich aus. Auf der linken Seite befindet sich eine Werkzeugleiste mit den wichtigsten Funktionen. Bei ACDSee Pro und Photoshop Elements fällt diese am umfangreichsten aus.
Gimp lässt in der Hauptleiste hingegen Funktionen wie eine Rote--Augen-Korrektur vermissen. Auch sonst fällt die Bedienung der Gratis-Software negativ auf: Weitere wichtige Befehle verstecken sich in Untermenüs und werden nur nach langem Suchen gefunden. Die Konkurrenzprodukte verfügen über eine deutlich bessere Menüstruktur und sind intuitiver zu bedienen. Dennoch bietet Gimp einen sehr grossen Funktionsumfang und hält diesbezüglich problemlos mit der kostenpflichtigen Konkurrenz mit.
Zoner PhotoStudio hat von allen vier am wenigsten Funktionen. Das Programm lässt zum Beispiel als einziges eine automatische Korrektur für Belichtung, Farbe und Kont-rast vermissen.
Vielseitige Kosmetiker
Zu den nervigsten Bildfehlern zählen rote Augen. Deshalb muss eine gute Foto-Software diese schnell und problemlos beheben. In unserem Test meisterte das ACDSee Pro am besten. Das Programm bot als einziges die Möglichkeit, beim Entfernen der roten Augen eine neue Farbe zuzuweisen. Gimp hatte hingegen Mühe: Im Automatik-Modus retuschierte das Tool zusätzlich die roten Lippen. Die Korrektur gelang erst im manuellen Modus.
Zum weiteren Pflichtprogramm gehört das Entfernen von Bildrauschen. Hier lieferte Photoshop Elements das beste Ergebnis. Selbst starkes Rauschen war im bearbeiteten Foto kaum mehr zu sehen. Erstaunlich: Das teure ACDSee Pro und das deutlich günstigere Zoner PhotoStudio waren etwa gleich gut. Am schlechtesten hat wieder Gimp abgeschnitten. Diesem Programm fehlt der Befehl «Bildrauschen entfernen» ganz.

Auch wer seine Fotografien im RAW-Format bearbeiten ...

Auch wer seine Fotografien im RAW-Format bearbeiten will, kommt mit der Gratis-Software nicht weiter. Im Test liessen sich Rohbilddateien von Canon-, Nikon- und Sony-Kameras nicht öffnen. Zoner PhotoStudio kam hingegen mit allen zurecht. Photoshop Elements und ACDSee Pro verweigerten sich nur dem RAW-Format von Nikon.
Ebenso steht Gimp bei der Fotoverwaltung hinten an. Als einziges der vier Programme unterstützt es diese Funktion nicht.
Fazit
Punkto Funktionsumfang liegen ACDSee Pro, Gimp und Photoshop Elements deutlich vor Zoner PhotoStudio. ACDSee Pro und Photoshop Elements sind aber mit 145 Franken und mehr auch einiges teurer.
Abzüge für das kostenlose Gimp gibt es für die umständliche Bedienung sowie diverse fehlende Funktionen (Entfernen von Bildrauschen, Fotoverwaltung, RAW-Unterstützung). Wer aber Zeit hat, sich in die kostenlose Software einzuarbeiten, wird mit einem mächtigen Bildbearbeitungsprogramm belohnt.
Einsteiger greifen am besten zu Photoshop Elements. Der PCtipp-Testsieger hilft beim Optimieren mittels Assistent. Für Nutzer ohne hohe Ansprüche ist Zoner PhotoStudio 10 die beste Lösung. Das Programm ist intuitiv und verfügt über die grundlegendsten Bildbearbeitungsfunktionen.
In diesem Artikel finden Sie mehr Infos zum Testsieger Adobe Photoshop Elements 7.

Autor(in) Reto Vogt



Kommentare
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lehmy
05.07.2009
Völlig richtig. Und für dafür, dass Gimp kostenlos ist, kann man sehr viele Funktionen nutzen.

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X5-599
05.07.2009
Nur darf man nicht vergessen dass Photoshop Elements nicht nur Bildbearbeitung ist sondern noch einige Funktionen mehr zur Verfügung stellt. Ich nutze dieses Programm schon seit Version 2 (und habe erst eine einzige Version selber gekauft) und zwar für die Bilderverwaltung sowie um Webgallerien zu erstellen.

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Adriano
06.07.2009
Unter Windows wird noch sehr oft Paint.NET angewendet. Ist auch Gratis, hätte villeicht auch noch eine Seite in der News verdient. Früher war auch Paint Shop Pro ein renner, dann wurde es leider von Corel gekauft :( Aber es kostet nicht viel, und hat viele Effekte (so wie Photoshop). Dieses Programm, hätte sicher auch eine Kritik verdient.