Tests 26.03.2015, 12:04 Uhr

Test: Plustek OpticFilm 8200i SE

Der Dia- und Negativ-Scanner überzeugt mit seiner Bildqualität, schwächelt aber bei der Software.
In den Schränken diese Welt motten Milliarden von Fotos und Dias vor sich hin und warten auf den Sprung ins digitale Zeitalter. Oft genug hätten sie ihre Besitzer ja längst eingescannt – wenn es nur nicht so viel Arbeit machen würde. Der Plustek OpticFilm 8200i SE räumt diese Ausrede beiseite: Wenn die Negative und Dias noch vorhanden sind, wird der Aufwand für saubere Scans mit viel Technik reduziert.

Die Hardware

Der backsteingrosse Scanner wird über das mitgelieferte USB-2.0-Kabel mit dem Mac oder PC verbunden. Im Lieferumfang befinden sich ausserdem eine gepolsterte Tasche für die Aufbewahrung sowie je eine Halterung für 6 Negative oder 4 gerahmte Dias. Dabei wird nur das Kleinbild-Format unterstützt.
Vier gerahmte Dias oder einen Negativstreifen
Quelle: Plustek

Scanner-Qualitäten

Dias und Negative werden mit einer maximalen Auflösung von 7200 dpi (horizontal und vertikal) eingelesen. Auf ein 35-mm-Bild umgerechnet, kommt dabei – je nach Ausschnitt – eine beachtliche Auflösung von ungefähr 9800x6300 Pixel zustande, also etwa 61 Mpx!
Der Scanvorgang läuft dabei zweiteilig ab: Im ersten Durchgang werden die RGB-Informationen erfasst. Im zweiten Durchgang wird ein Infrarot-Scan hergestellt, der Staub und Kratzer erfasst. Anschliessend rechnet die Software die beiden Bilder zusammen und optimiert die Darstellung.
Das funktioniert in den meisten Fällen erstaunlich gut und erleichtert die anschliessende Nachbearbeitung enorm. Von oben nach unten: erster Scan, Infrarot-Scan und die korrigierte Fassung. Der rot markierte Fleck wurde genauso entfernt, wie der Fingerabdruck am oberen Bildrand:
Der Infrarot-Scan bügelt Fehler aus – meistens jedenfalls.
Quelle: IDG
Soviel Technik hat ihren Preis, und bezahlt wird mit Lebenszeit: In der maximalen Auflösung dauert ein Scan ca. 3:15 Minuten. Dieser Wert umfasst den obligatorischen Vorscan, die Wahl des Ausschnitts und den abschliessenden Scan in höchster Auflösung. Die Wahl des Ausschnitts ist leider ein Muss, da die Automatik der Software eine viel zu kleine Fläche auswählt.

Nichts für grosse Mengen

Die Halterungen für Negative und Dias werden seitlich in den Scanner eingeschoben und manuell transportiert. Da der Plustek-Scanner ohne Display auskommen muss, kann er nur mit einer PC –Verbindung betrieben werden. Diese beiden Umstände verhindern eine effiziente Verarbeitung von grossen Bildserien. Wenn also 50 Diakästen à 100 Lichtbilder auf die Wiederentdeckung warten, wird jede Menge Geduld benötigt –  oder ein anderer Scanner.
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