Test: Plustek OpticFilm 8200i SE
Eine üble Software (und bessere Alternativen
Die Software
Zum Lieferumfang gehört die «Software» SilverFast 8 LE für Mac und Windows – und die ist wirklich ein Trauerspiel. Die Oberfläche wirkt so, als wäre sie in den 90er Jahren von einem frustrierten Schimpansen gestaltet worden.
Für die Installation muss die Seriennummer bei gleichzeitig eingelegter (!) DVD eingetippt werden. Danach kann das unvermeidliche Update von der Website des Entwicklers heruntergeladen werden – aber erst, nachdem man sich unter Angabe der E-Mail-Adresse zwangsregistriert hat.
Die beiden Tasten «IntelliScan» und «QuickScan» auf der Vorderseite funktionieren nur unter Windows – aber das ist für die Anhänger des Microsoft-Betriebssystems kein Grund zum Jubeln. Ein Druck auf «IntelliScan» öffnet die Software, und falls diese bereits läuft, wird einfach eine zweite Instanz geöffnet. Oder ein dritte. Und so weiter.
Die Taste «QuickScan» wiederum startet sofort den Scanvorgang, ignoriert allerdings die letzten Einstellungen. Wenn sich also ein Dia im Halter befindet, wird dieses wie ein Negativ behandelt und entsprechend falsch eingelesen.
Die hässliche Oberfläche stört auch den Arbeitsfluss. Die Möglichkeiten sind zwar reichhaltig, aber in vieler Hinsicht nur für Profis interessant. Das Gros der Anwender wird wahrscheinlich besser bedient, wenn die Einstellungen einmal vorgenommen und dann beibehalten werden; die eigentliche Bildoptimierung findet dann später in Photoshop oder einer anderen Software statt.
Dessen ungeachtet lassen sich mit SilverFast sehr gute Ergebnisse erzielen – aber die Arbeit macht keinen Spass. Kurz, der Plustek-Scanner hätte etwas Besseres verdient.
Eine fähige Alternative
Zum Beispiel die Scanner-Anwendung VueScan, die es gefühlt seit der Rokoko-Zeit gibt. VueScan arbeitet mit vielen trockenen Schiebereglern, die jedoch im Vergleich zur SilverScan-Oberfläche herrlich entschlackt wirken. VueScan unterstützt unzählige Feineinstellungen, den Infrarot-Scan und erkennt den Ausschnitt korrekt – allein das spart unzählige Handgriffe.
Die «Professional Edition» mit Unterstützung für Dias und Negative kostet allerdings 89.95 US-Dollar, inklusive allen zukünftigen Updates. Ungeachtet dessen sollte der Demoversion unbedingt eine Chance gegeben werden.
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