Test: Synology DiskStation DS218+

Lieferumfang, Einrichtung

Lieferumfang, Einrichtung

Blickt man zurück auf die NAS-Ära vor einigen Jahren, erstaunt der schlichte Lieferumfang des DS218+. Nichts mehr von Setup-DVD, keine Schrauben und Kleinkram wie Papieranleitungen. Man bekommt den kleinen, rund 16 cm hohen, 11 cm breiten und 1,3 kg leichten NAS in einem Stand-alone-Gehäuse. Selber besorgen muss man kompatible Festplatten. Die andere Variante: Man kauft gleich einen bereits bestückten NAS. Es ist ratsam, möglichst grosse Festplatten derselben Marke und Grösse zu kaufen. Wenn Sie bei der Kompatibilität unsicher sind, schauen Sie bei einem Shop wie Brack.ch in der Zubehörsparte nach. Der Aargauer Onlinehändler ist Partner von Synology und überprüft intern jeweils neue Festplattenkonfigurationen auf optimale Kompatibilität. Zum Kostenpunkt: Das Synology-Gehäuse gibt es zu einem Strassenpreis von 388 Franken. Bei den 3,5-Zoll-HDDs hat man heutzutage schon die Wahl aus Kapazitäten von 4 TB bis 10 TB.
Die Einrichtung des DS218+ ist in wenigen Schritten vollzogen

Wie viel Speicher soll es sein?

Preislich gesunken sind vor allem die 4-TB-HDDs (ab 128 Franken), die 6-TB-Platten liegen heute bei 200 Franken. 8-TB-Laufwerke sind ab ca. 270 Franken vergleichsweise noch teuer und 10-TB-Platten bekommt man erst ab 360 Franken. Denken Sie daran, dass bei sehr vielen Daten eine spätere Migration oder neue Volume-Konfiguration umständlich oder sogar mit dem Kauf eines grösseren NAS-Modells (4-Bay oder mehr) verbunden sein kann. Für einen anspruchsvollen Heimanwender sollten zwei 4 TB grosse 3,5-Zoll-Festplatten (mit 5400 Umdrehungen) für eine Weile ausreichen.
Welche Konfiguration soll man wählen?
Quelle: PCtipp

RAID 1 oder RAID 0?

Einkalkulieren müssen Sie, dass bei einer ausfallsicheren Konfiguration mit zwei Festplatten (RAID 1 oder SHR RAID 1) immer die Mindestkapazität des kleineren Laufwerks wegfällt. Beispiel: Bei zwei 1-TB-Festplatten bleiben Ihnen nur 898,8 GB an nutzbarem Speicher übrig (etwa 2 Prozent gehen noch zulasten des Betriebssystems). Weniger sicher, aber schneller ist eine RAID-0-Konfiguration, bei der beide Festplatten «zusammengeschlossen» werden, damit Sie quasi von der Leistung beider Platten profitieren. Nachteil: Fällt eine Platte aus, sind Ihre Daten ziemlich sicher verloren. RAID 0 ergibt daher nur Sinn, wenn Sie für einen möglichst schnellen Netzwerkzugriff grosse Arbeitsdateien auf Ihr NAS auslagern. Auch hier gilt für Neuanwender: Überlegen Sie sich wirklich von Anfang an, für welchen RAID-Modus Sie sich entscheiden. Ein Weg zurück ist umständlich und in der Regel mit Datenverlust verbunden (beispielsweise, wenn Sie von RAID 1 auf RAID 0 wechseln).
Der Speicher-Manager liefert eine Übersicht über den Status Ihrer Disk-Volumes
Quelle: PCtipp

Ausgangskonfiguration

Wenn Sie nur dem Setup-Prozess folgen, wählt Synology die eigene Standardkonfiguration (RAID 1, SHR). Für ein 2-Bay-NAS ist Synology Hybrid RAID (SHR) und RAID 1 praktisch dasselbe – in beiden Fällen steht Ihnen die gleiche Kapazität zur Verfügung. Der Vorteil von SHR zu RAID macht sich erst bei mehr als zwei Platten bemerkbar. So hätten Sie bei einem RAID 5 mehr Speicher zur Verfügung, weil Synology hierbei die einzelnen Blöcke untereinander besser verteilt. Btrfs, zu dessen Wahl Sie ebenfalls aufgefordert werden, ist nach «Ext4» quasi der Nachfolgestandard für Linux. Ext4 war das bisherige Standard-Filesystem für Festplatten unter aktuellen Linux-Distributionen. Auch der Disk Station Manager (DSM), Synologys NAS-Betriebssystem, basiert auf Linux. Falls Sie nicht gerade ein grösseres Backup einer älteren DSM-Konfiguration zurückspielen müssen, raten wir Ihnen, in jedem Fall Btrfs als Dateisystem zu wählen. Als 64-Bit-Dateisystem adressiert Btrfs bis zu 16 Exabyte (16'384 Petabyte), sowohl als maximale Volume- als auch als maximale Dateigrösse. Das ist deutlich mehr als Ext4 (1024 PB/16 TB). Darüber hinaus beherrscht Btrfs viele Performance-Vorteile.
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Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Johnny B Good
18.10.2017
Synology ein zuverlässiger Wert Ich bin seit vielen Jahren mit meiner Syno sehr zufrieden, eine DS415 play. Sie ist meine eigene Cloud! Ich konnte mir zuvor nicht vorstellen wie sehr dieses Gerät meine PC Nutzung verändern würde. Einfache Installation. Das Handhaben von Benutzern, gemeinsamen Ordnern und die Verwaltung der Rechte brauchte etwas Hirnschmalz und ein Telefonat zu Brack. Jedes meiner Gerät synchronisiert über Cloudstation Drive der Synology alle meine Daten. PC, Laptop, Hybrid haben identische immer synchrone Daten. Video Filme, Fotos während den Ferien abends im Motel auf den Laptop und mit dem Motel WLAN über Nacht auf die Synology zu Hause synchronisiert ist nur ein Aspekt den ich zuvor nie erwartet hatte. Ein eigenes Filmarchiv auf das man mit Fernseher bis mit dem Smartphone unterwegs zugreifen und gucken kann ist das andere. Allerdings macht zur Diskstation eine USV (Unterbruchsfreie Stromversorgung) Sinn. Während Updates ist die Synology extrem anfällig auf abrupten Stromunterbruch - bis kompletter Datenverlust. Ebenfalls Sinn macht ein täglicher Backup auf eine USB Festplatte Sinn, die mit dem Rechner oder Laptop gelesen werden kann. Allerdings heisst ein grosses Datenvolumen auch eine sehr , sehr lange Rückspielzeit falls man mal auf den Backup angewiesen ist. Das kann in die Tage gehen!!!!

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Simon Gröflin
18.10.2017
Bei den Details ist Ihnen ein Verschreiber untergekommen. Da nur 2 Laufwerkschächte vorhanden sind können nicht 4x 12 TB eingesetzt werden. Hallo Hofi Ups. Vielen Dank für den Hinweis. Haben wir angepasst. LG Simon

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dch36
18.10.2017
Ein Gigabit-Switch hinter einem Fast-Ethernet. Router bringt gar nichts.Router-Tausch Sie schreiben "Wenn Sie keinen Router mit Gigabit-fähigen Netzwerkanschlüssen haben (also nur Fast Ethernet), schalten Sie einen kleinen Gigabit-Switch dazwischen. Die RJ45-Netzwerkkabel sollten mindestens vom Standard Cat5e oder höher sein". Sorry, da liegen Sie meines Erachtens falsch. Wenn der Router nur Fastethernet-Ports hat, dann bringt es gar nicht, wenn ich noch einen "kleinen Gigbit.Switch" reinhänge. Die ganze Netzanbindung wird durch die langsamste Komponente limitiert. Hier wird sich also der neue kleine Gigabit-Switch automatisch auf fast-Ethernet runterschrauben. Völlig unnützer Kauf. Besser wäre es einen Router zu kaufen, welcher bei den In- und Out-Ports komplett über Gigabit-Ports verfüegt - und eine interne Bandbreite von 5Gbps. Und checken dass Kabel Cat5e oder höher haben (meist der Fall). So hat man sichergestellt, dass die Inhouse-Wired-Verbindung passen und mit dem Router wird das Maximum herausgeholt - inhouse, aber auch nach aussen. Ist alles auch günstig, für 80.- ist man bei einem solchen Router dabei. Die ganze Rekonfiguration kostet mehr Zeit. Aber nur einmal ;-)

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Simon Gröflin
19.10.2017
Sie schreiben "Wenn Sie keinen Router mit Gigabit-fähigen Netzwerkanschlüssen haben (also nur Fast Ethernet), schalten Sie einen kleinen Gigabit-Switch dazwischen. Die RJ45-Netzwerkkabel sollten mindestens vom Standard Cat5e oder höher sein". Sorry, da liegen Sie meines Erachtens falsch. Wenn der Router nur Fastethernet-Ports hat, dann bringt es gar nicht, wenn ich noch einen "kleinen Gigbit.Switch" reinhänge. Die ganze Netzanbindung wird durch die langsamste Komponente limitiert. Hier wird sich also der neue kleine Gigabit-Switch automatisch auf fast-Ethernet runterschrauben. Völlig unnützer Kauf. Nö. LAN-zu-LAN-Geschwindigkeit wird schneller, wenn der Switch und die daran hängenden Geräte Gbit-fähig sind. LAN-zu-WAN-Geschwindigkeit bleibt bei 10/100 Mbit/s. Wenn natürlich alle Geräte nur 10/100 Mbit/s unterstützen, was heute kaum noch der Fall ist, profitiert man tatsächlich von keinerlei Beschleunigung. Natürlich ist es immer besser, wenn man gleich einen Router mit schnellen Ports besitzt. Ich hatte in der Vergangenheit aber schon öfters ISP-Router-Modelle, die nur mit Fast-Ethernet-Ports bestückt waren. Da blieb mir manchmal nichts anderes übrig, als einen kleinen Gbit-Switch anzuschliessen. Eines der ersten NAS, den ich hatte, war so ein LG-Teil, der zuerst über Fast nur mit 10 bis 20 Mbit/s herumeierte. Dann mit dem Switch warens auf einmal mehr als 40 Mbit/s. Ein «dummer Gbit-Switch» kostet in der Regel einiges weniger als ein zusätzlicher Router. Sonst würde ich ja nicht zu diesem Tipp raten;) LG Simon

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Gaby Salvisberg
19.10.2017
Hallo Die ganze Netzanbindung wird durch die langsamste Komponente limitiert. Hier wird sich also der neue kleine Gigabit-Switch automatisch auf fast-Ethernet runterschrauben. Völlig unnützer Kauf. Nö. LAN-zu-LAN-Geschwindigkeit wird schneller, wenn der Switch und die daran hängenden Geräte Gbit-fähig sind. LAN-zu-WAN-Geschwindigkeit bleibt bei 10/100 Mbit/s. Da gebe ich dem Kollegen Gröflin Recht :). Darum ist es ein Switch – und kein Hub. Bei letzterem wäre es tatsächlich sinnlos gewesen. Das ist ja der Vorteil eines Switches, dass er zwischen zwei lokalen Geräten versucht die schnellstmögliche Verbindung aufzubauen, auch wenn andere Geräte im Netz langsamer unterwegs sind. Wenn also Laptop und NAS Gigabit können, reden die beiden in Gigabit-Tempo miteinander. Herzliche Grüsse Gaby