Tests
06.03.2014, 07:00 Uhr
Clumsy Bird: Flappy-Bird-Klon im Test
Nach dem Ende von Flappy Bird versuchen sich unzählige Klone am süchtig machenden Spielprinzip. Wird Clumsy Bird dem grossen Vorbild gerecht?
Trotz minimalistischem Spielprinzip und ebensolcher Grafik war das Mobile-Game «Flappy Bird» ein Megahit – bis es am 9. Februar vom Entwickler überraschend aus allen Stores entfernt wurde. Seither bevölkern unzählige Flappy-Birds-Klone App Store und Play Store, um als Trittbrettfahrer vom offensichtlich anhaltenden Hype um das Spiel zu profitieren.
Einer der derzeit erfolgreichsten Klone für Android ist «Plumpen Vogel – Clumsy Bird» von Candy Mobile. Das Spielprinzip wurde quasi 1:1 übernommen: Durch simples Antippen des Bildschirms gilt es, einen tatsächlich etwas plumpen Vogel zwischen Baustämmen hindurch zu manövrieren. Dass die zweigeteilten Baumstämme fröhlich in der Luft schweben und der Schwerkraft trotzen, ignorieren wir jetzt einfach mal.
Die im Vorbild stark an Super Mario erinnernde, pixelige Grafik wurde in Clumsy Bird jedoch etwas aufpoliert. Das sieht zwar schicker aus, dafür geht der Retro-Effekt flöten. Was die gefiederte Hauptfigur betrifft, haben sich die Entwickler stark vom Vogelklassiker Angry Birds inspirieren lassen.
Was Clumsy Bird genauso wie das Original ausmacht, ist der trotz simpelstem Spielprinzip ziemlich herausfordernde Schwierigkeitsgrad. Auch nach einiger Übung bleibt man immer noch regelmässig an einem der ersten Baumstämme hängen. Nur eine kleine Unkonzentriertheit, und das Spiel ist aus. Ziel ist es natürlich, so weit wie möglich zu kommen, denn der Punktestand steigt mit jedem erfolgreich passierten Hindernis an.
Um die entscheidende Frage zu beantworten: Ja, auch Clumsy Bird entfaltet ein gewisses Suchtpotenzial. Die Mischung aus Nervenkitzel, Erheiterung ob seiner eigenen Unfähigkeit und Frust funktioniert. Noch besser sogar im Mehrspielermodus: Sie können online gegen drei andere zufällige Spieler antreten, oder auch Freunde zu einer Partie einladen. Das Spielprinzip ist dabei dasselbe, die Regeln sind aber etwas anders. So bedeutet ein Crash gegen einen Baumstamm nicht den Tod, sondern lediglich eine kurze Verzögerung. Während des Spiels läuft ein Timer von 60 Sekunden – am Ende kommen die zwei führenden Spieler eine Runde weiter, während die beiden Schlusslichter rausfliegen. Dabei entwickeln sich spannende und zuweilen äusserst amüsante Rennen.
Zur besseren Unterscheidung tragen die Teilnehmer einer Mehrspielerpartie unterschiedlichfarbige Federkleider. Um seinen Vogel noch weiter von den Mitstreitern abzuheben, kann man ihm einige Accessoires wie etwa Hüte oder einen Schnauz verpassen. Witzig, allerdings gibts diese Extras nur gegen Bares oder wenn man es schafft, fünf Mehrspielerpartien hintereinander zu gewinnen.
Erworbene Münzen lassen sich auch nutzen, um den Tod während eines Spiels hinauszuzögern – das funktioniert sogar im Mehrspielermodus. Die richtig fetten Highscores sind also nur mit (viel) Geldeinsatz möglich. Über diesen Makel sieht man aber problemlos hinweg, wenn man nicht unbedingt ganz oben stehen will. Auch ohne Echtgeldeinsatz macht Clumsy Bird Spass und motiviert immer wieder für eine kurze Partie zwischendurch.
Fazit: Das unverwüstliche Spielprinzip von Flappy Bird funktioniert auch in Clumsy Bird hervorragend. Innovationen sucht man zwar vergebens, was die Langzeitmotivation etwas beeinträchtigen dürfte. Das macht aber der äusserst spassige Mehrspielermodus locker wieder wett.
Testergebnis
Simpel aber herausfordernd, Suchtfaktor, spassiger Mehrspielermodus
Wenig innovativ, Frustpotenzial
Details: Für Android, ab Version 2.0
Preis: Gratis (In-App-Käufe vorhanden)
Infos:http://play.google.com
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