Test: Acer Predator Triton 700

Leistung und Akkulaufzeit

Leistung und Akkulaufzeit

Überwältigt waren wir vom sehr reaktionsschnellen Full-HD-IPS-Bildschirm mit seinem 120-Hz-Refresh-Panel. Shooter wie «Doom» und «Wolfenstein: The New Order» liefen problemlos mit über 100 Full-HD-Bildern pro Sekunde auf Ultra-Einstellungen. An die Grenze stösst der flotte Spielerechner aber in der virtuellen Realität, wenn man, als Extrembeispiel, «Fallout 4 VR» in der SteamVR-App für Windows Mixed Reality aufstarten möchte. Mitgegeben hat uns der Hersteller freundlicherweise auch sein eigenes Mixed-Reality-Headset, das seit wenigen Wochen nun offiziell in der Schweiz erhältlich ist. 
Das Acer Triton 700 offeriert einen sehr reaktionsschnellen Bildschirm

VR-Genuss mit gemixten Gefühlen

Ein Grossteil der SteamVR-Spiele hat in der Mixed-Reality-App für Steam noch ein paar Anlaufschwierigkeiten oder sie sind noch nicht kompatibel. So starten selbst der grafisch fordernde Railshooter «Archangel» oder das immersive Puzzle-Adventure «Heart of The Emberstone» sowohl auf der HTC Vive als auch auf den Windows-Brillen problemlos auf einem schnellen Desktop-PC. Was aber bei den gegenwärtig noch teuren Windows-Headsets trotzdem auffällt: Man braucht generell für Steam VR eine bombenstarke Hardware, bei welcher der Laptop doch ein wenig an seine Leistungsgrenzen stösst. Ausserdem muss der mobile Spielgefährte für externes 4K und VR unbedingt an seinem (schweren) Netzteil hängen. Ansonsten rasselt die Leistung um gefühlt 20 Prozent in den Keller und man will das VR-Headset zwecks Augen- und Magenschonung gleich wieder absetzen. 

Sehr laute Lüfter

Bei kompatiblen VR-Apps und gewöhnlichen PC-Spielen ist die Spielleistung aber trotzdem auf sehr hohem Niveau. Das wird auch daran deutlich, wenn man einen 4K-Monitor am DisplayPort anschliesst und dann nur mit der Rechenleistung des Acer-Laptops spielt. Unter diesen Voraussetzungen lief beispielsweise «Doom» auch mit mittleren Details selbst in 4K noch sehr flüssig. Die Gehäuselüfter lassen dann aber von sich hören (Video). Im Normalbetrieb schalten diese schnell auf eine kaum wahrnehmbare Frequenz hinunter. Störend ist aber trotzdem ein gelegentliches Rauschen bei nicht sehr fordernden Aufgaben. Der Akku lässt dagegen nach üblichen drei bis vier Stunden nach, auch wenn nicht ständig gespielt wird. 
Schönes Logo
Quelle: nmgz

Das Acer Mixed Reality Headset

Eine Windows-Mixed-Reality-Brille, die es von verschiedenen Partnern wie HP, Lenovo und Medion gibt, bietet den grossen Vorteil einer blitzschnellen Einrichtung für VR-Interessierte, die keinen Platz für weitere Sensoren, geschweige denn Platz für ein grosses Spielfeld haben. Durch das sogenannten Inside-Out-Tracking reicht im Prinzip nur eine sich vor dem Laptop befindliche Wand. Sogar die Auflösung ist gegenüber der HTC Vive und der Oculus Rift einen Tick schärfer. Es gibt aber drei grosse Nachteile mit dem «VR Light» der Microsoft'schen «Mixed Reality»: Das Tracking kann manchmal sehr ungenau sein. Beispielsweise dann, wenn man die LED-Controller über den Kopf oder in die Gegenrichtung der erfassten Wand streckt. In diesem Fall schweben diese in der VR manchmal einfach davon.
HPs Mixed Reality Headset (unten) ist deutlich bequemer als Acers Mixed Reality Headset (oben)
Auch das seitliche Sichtfeld ist bei den LCD-MR-Headsets sogar gegenüber der PSVR und den High-End-Brillen leicht eingeschränkt. Der dritte Punkt: Bis auf die Windows-Brille von Samsung gibt es keinen physischen IPD-Regler, um Augenabstände von über 6,7 cm einzustellen, was bei grossen Augenabständen in einem etwas unscharfen Fokus resultieren kann. Und dann wäre da eigentlich auch noch ein vierter Punkt: Wer schon einmal mit einer Oculus Rift oder HTC Vive die virtuellen Welten betreten hat, kann es nicht leugnen: Das OLED der technisch besseren PC-Brillen bewirkt angenehmere Kontraste und Farben. Bei Acers Mixed-Reality-Version befriedigt uns zudem der Tragekomfort nicht ganz. Es wurde nicht an eine vernünftige Aussparung im Nasenbereich gedacht, was grossen Riechern mit trockenen Schleimhäuten ein wenig die Luft nehmen kann. Der einzige Vorteil, den das Acer-Headset gegenüber HPs Variante bietet: Man kann den vorderen Part nach oben klappen, wenn man zum Beispiel kurz nach dem Ice-Tea-Glas greifen will. Brillenträgern nützt das aber nicht viel, weil dann die Sehhilfe beim Hochklappen in die Quere kommt. Wenn Sie keine Sensoren aufstellen wollen und wenig Platz haben, raten wir Ihnen im Moment eher zum HP Mixed Reality Headset. Aber angesichts der gegenwärtigen Preise von bis zu 500 Franken (Windows Mixed Reality) lohnt sich dennoch die Überlegung, für 150 Franken Aufpreis in eine Oculus Rift mit Motion-Controller zu investieren. Leider ist auch das Facebook-Headset wegen Importbedingungen bei uns noch nicht viel günstiger geworden.

Fazit

Der Acer Predator Triton 700 ist für ordentliche Gaming-Leistung gerüstet und überzeugt fast in jeder Hinsicht bei der Verarbeitung, der Tastatur und dem Bildschirm. Abstriche gibt es beim nicht sehr alltagstauglichen Touchpad und der Lüfterlautstärke. Doch unter dem Strich ist das Gaming-Notebook durchaus gut.

Testergebnis

Verarbeitung, Display, Tastatur, Leistung
Lautstärke, Touchpad

Details:  15,6-Zoll-Full-HD-IPS-Bildschirm, Intel i7-7700HQ, 32 GB RAM, Nvidia GeForce GTX 1080 mit 8 GB GDDR5, 512 GB SSD (2 × 256 GB PCIe-SSD im RAID-0-Modus), 1 × USB-C 3.1, 3 × USB-A 3.0, 1 × USB-A 2.0, 1 × HDMI, 1 × DisplayPort, 1 × Gbit-LAN, Gewicht: 2,6 kg

Preis:  Fr. 3649.–

Infos: 
acer.com

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Autor(in) Simon Gröflin



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