Test: Parallels Desktop 8

Datensicherheit, Risiken und Abhilfen

Datensicherheit, Risiken und Abhilfen

Die virtuelle Maschine mit ihrem System, den Programmen und allen Daten wird in einer einzigen Datei gespeichert, die eine virtuelle Festplatte repräsentiert. Das hat enorme Vorteile, aber auch einige gravierende Nachteile.
Zu den Vorteilen gehört, dass man den ganzen virtuellen PC einfach sichert, indem man diese Datei auf eine externe Festplatte kopiert. Ende gut, alles gut. Hinzu kommt, dass beim Beenden von Parallels Desktop der aktuelle Zustand der virtuellen Maschine auf die Mac-Festplatte geschrieben wird, mit allen offenen Programme usw. Beim nächsten Start von Parallels wird dieser Zustand wiederherstellt – und zwar sehr viel schneller, als wenn der PC regulär gestartet wird.
Aus diesem Grund sollte dem virtuellen PC nicht mehr RAM zugeteilt werden als nötig, auch wenn reichlich davon vorhanden ist – denn es macht zeitlich sehr wohl einen Unterschied, ob beim Beenden 2 oder 8 GB RAM auf die Festplatte geschrieben werden müssen.
Zu guter Letzt kann in den Einstellungen festgelegt werden, dass jede Änderung an der virtuellen Festplatte nur temporär in diese Datei geschrieben wird. Erst wenn Windows innerhalb von Parallels Desktop beendet wird, fragt die Software nach, ob die Änderungen gesichert werden sollen:
Bei Bedarf werden sämtliche Änderungen einfach getilgt
Mit einem Klick auf «Verwerfen» wird die virtuelle Festplatte in den ursprünglichen Zustand versetzt, und zwar bis auf das letzte Bit. Jede Software-Installation, jedes Herumbasteln und jede Virenattacke wird einfach neutralisiert – traumhafte Verhältnisse, weil man bei Experimenten stets weiss, dass eigentlich nichts passieren kann.

Die Kehrseite der Medaille

Die Sache hat jedoch (wie üblich) einen Haken. Die virtuelle Maschine verkraftet einen internen Absturz von Windows problemlos. Doch ein Absturz von Parallels Desktop kann die virtuelle Festplatte so nachhaltig beschädigen, dass sie sich nicht mehr öffnen lässt. Das kommt selten vor und irgendwie kann man die Schuld auch nicht bei Parallels suchen, denn eine virtuelle Festplatte ist ein anderes Kaliber als eine Word-Datei. Dennoch ist ein Totalverlust wahrscheinlich – ganz so, als hätte man einen echten PC in den Shredder geworfen.
Diese falsch formulierte Meldung klingt harmlos, aber tatsächlich verkündet sie den GAU:
Mit anderen Worten: Ende Feuer
Deshalb sollte der virtuelle PC regelmässig heruntergefahren und die Änderungen gesichert werden, damit die virtuelle Festplatte anschliessend korrekt ausgelagert werden kann.

Backup in der Mac-Umgebung

Die beste Sicherheitsmassnahme besteht darin, dass sämtliche (!) Daten, die innerhalb der Windows-Umgebung verwendet werden, in einem gemeinsam genutzten Ordner in der Mac-Umgebung gespeichert werden. So befinden sich die wertvollen Dateien nicht nur ausserhalb der Windows-Gefahrenzone, sondern werden auch von Time Machine oder einer anderen Backup-Software erfasst. Sollte es zum Schlimmsten kommen, reduzieren sich die Auswirkungen auf ein kurzes Fluchen und eine kurze Kaffeepause, bis die virtuelle Umgebung aus dem Backup zurückgespielt worden ist. Danach kann es weitergehen.
Fazit: Parallels Desktop 8 ist ein Muss für alle Mac-Anwender, die ab und zu auf eine Windows-Umgebung angewiesen sind. Die Installation ist fast schon lächerlich einfach. Der Betrieb ist stabil und sicher, wenn man sich gegen die erwähnten Risiken wappnet. Und Dank der verschiedenen Darstellungsarten lässt jeder Macianer genau so viel Windows zu, wie ihm lieb ist.
Eine Demoversion finden Sie auf der Website von Parallels. Allerdings kostet die Vollversion dort satte Fr. 105.40, während zum Beispiel bei brack.ch nur Fr. 72.– fällig werden. In beiden Fällen kommen die Kosten für eine Windows-Lizenz hinzu.

Testergebnis

einfache Windows-Installation, Mac-Integration, Leistung
Probleme mit Bluetooth-Headsets, gefährlich beim Absturz der Anwendung selbst

Details:  Ab OS X 10.6.8, Intel Core 2 Duo, 4 GB RAM

Preis:  72 Franken

Infos: 
www.parallels.com/de

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