Test: Windows 8 auf dem Tablet

Surfen mit zweimal Internet Explorer

Surfen mit zweimal Internet Explorer
Besonderes Augenmerk haben wir im Test auf den Browser gelegt, schliesslich ist der Webzugriff eine der Hauptfunktionen von Tablets. Microsoft liefert mit jedem Windows 8 zwei Versionen des IE10 mit: die Desktop-Variante und die Metro-App. Beide setzen auf den gleichen Unterbau, unterscheiden sich aber optisch enorm. Die Metro-Version arbeitet standardmässig im Vollbildmodus. Wer Tabs oder Adresszeile einblenden will, der muss von unten nach oben wischen, wie bei Windows Phone 7 findet sich die Adresszeile am unteren Bildschirmrand.
Metro Internet Explorer macht sich gut
Der Metro IE schneidet im Praxistest sehr gut ab. Er ist überraschend schnell, das Vergrössern der Inhalte mit der von iOS her bekannten Zwei-Finger-Zoom-Geste klappt wunderbar. Entgegen anderslautender Meldungen spielt der Metro-IE Flash-Inhalte ab, die Macher der Webseiten müssen aber einige Dinge beachten. Auch der Metro-IE setzt die Wischgesten von Windows 8 um. Ein Wisch nach links springt eine Seite zurück, ein Wisch nach rechts hüpft wieder vor. Besonders gut klappt das Browsen, wenn die Option Flip Ahead aktiviert ist: Dabei versucht der Internet Explorer zu erkennen, wenn sich ein Artikel über mehrere Seiten erstreckt, und lädt, während der Nutzer liest, bereits die nächste Website im Hintergrund. Wischt man von links nach rechts, blättert der Browser sofort auf die nächste Seite. Diese Funktion ist enorm praktisch und funktioniert meist, ohne dass an den Seiten eine Änderung vorgenommen werden muss. Allerdings muss Flip Ahead zuerst aktiviert werden: Über die Charms-Leiste ruft man die Einstellungen des Metro-IE auf und klickt auf Internet Options. Hier findet sich die Option für Flip Ahead unterhalb der Zoom-Einstellungen.
Desktop Internet Explorer im Visier
Der Desktop IE unterscheidet sich optisch dagegen nicht vom aktuellen IE9; wer diesen kennt, findet sich auch in Windows 8 zurecht. Der grosse Vorteil des Desktop-Browsers ist, dass er sich mit Plug-Ins erweitern lässt. Das ist unverzichtbar, wenn man Dienste wie LastPass nutzt oder auf bestimmte Symbolleisten angewiesen ist.
Dafür hakt es bei der Eingabe. Anders als etwa Google Chrome oder der Metro IE erkennt der Desktop IE nicht, wenn der Nutzer eine Eingabe in der Adresszeile machen will; die virtuelle Tastatur muss per Hand aufgerufen werden. Hier muss Microsoft definitiv nachbessern.
Um eine Übersicht über die Leistung der Browser zu erhalten, wurden der Desktop IE, der Metro IE und Google Chrome mithilfe des Peacekeeper-Benchmarks von Futuremark verglichen. Dabei schlägt sich die Metro-Variante mit 1430 Punkten etwas besser als der Desktop IE (1225 Punkte). Beide unterliegen allerdings Chrome (2511 Punkte), auch weil dem IE verschiedene HTML-5-Funktionen wie etwa der Codec WebM fehlen.
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