High-End-Maus: Logitech MX Master 2S im Test

Mac- und Windows-PC gleichzeitig bedienen

Im Flow sein

Warum man die maximale DPI-Anzahl auf 4000 Erkennungspunkte angehoben habe, war eine unserer Fragen an Logitech an einem Vorab-Briefing. Offensichtlich nicht, um die Maus spieletauglicher zu machen, sondern primär, um einen guten Bedienkomfort auf höher auflösenden Bildschirmen (4K, 5K) bieten zu können. Hier gibt es auch nichts einzuwenden, weil man das schliesslich von einer Profi-Maus auch erwarten darf. Lobenswert: Im Parallelbetrieb mit mehreren Bildschirmauflösungen reagierte der Cursor tatsächlich immer sehr schnell und präzise. Die Logitech MX Master 2S kann sowohl über den drahtlosen Micro-USB-Unifying-Empfänger als auch über Bluetooth bedient werden. Mit der «Flow»-Funktion, einer Erweiterung von Logitechs «Options»-Software, gesellt sich eine Hauptneuerung dazu, mit der man nun bis zu drei PCs über Bluetooth oder Unifying-Dongle bedienen kann, ohne dass man ständig auf einen Wechselschalter drücken muss. Physisch ist dieser übrigens nach wie vor auf der Unterseite vorhanden und erlaubt es, jederzeit zwischen drei Setups zu wechseln. Das ergibt in der Praxis etwa dann Sinn, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt und zu Hause mit der gleichen Maus einen anderen Rechner bedient. Zurück zum Flow-Feature, das per se nicht eine völlige Software-Revolution ist, aber erstaunlich gut funktioniert.
Mit der «Flow»-Funktion erweitern Sie die Arbeitsfläche auf zwei oder drei PCs

Bluetooth-Gezicke

Steht der Bildschirm des MacBook neben dem Display eines Surface Pro 4, erkennt die Software automatisch, wann der Mauszeiger den Bildschirmrand verlässt und zum nächsten Bildschirm wandert. Gelangt man beim Windows-Recher an den linken Bildschirmrand, dauert es nur ein paar Millisekunden und man befindet sich – auf selber Höhe – auf dem Bildschirm des MacBooks. Im Bedienpanel der Logitech-Software lassen sich zusätzliche Anpassungen der Zonen vornehmen, um für einen schnelleren Wechsel auch die Ecken der beiden Desktop-Anzeigen zu umschiffen. Mit dem Empfänger wurde die Maus problemlos unter Windows 7 bzw. Windows 10 und unter macOS Sierra erkannt. Über Bluetooth meckerte ein älteres MacBook (2011) über den sogenannten «Bluetooth Smart»-Standard, den es nicht zu erkennen vermochte. Ein Surface Pro 4 dagegen bewerkstelligte die Bluetooth-Einrichtung problemlos. Kompliziert wirds aber im Business-Umfeld schnell. Hat man nun beispielsweise ein älteres MacBook vor sich und einen stationären Office-Rechner, den man höchstens über den USB-Empfänger ansteuern kann, sind die Möglichkeiten mit dem einen Dongle bereits ausgeschöpft. Erschwerend kommt dazu, dass die beiden Rechner sich im selben WLAN befinden müssen. Nicht immer ein einfaches Unterfangen in Unternehmensnetzwerken. Weniger ein Problem ist es, wenn man unterwegs auf zwei Geräte im selben WLAN zugreifen möchte: In diesem Fall eröffnet man bloss mit dem Smartphone einen WLAN-Hotspot.
Auch seitlich gibts ein Scrollrad und die Mac-Funktion «Mission Control» auf Knopfdruck
Ein spassiges Extraist das plattformübergreifende Copy&Paste Feature, das ein wenig an Apples AirDrop erinnert. Man kann dank der Software auch mal schnell kleine Dateien wie JPGs oder PDFs übers WLAN zwischen Apple- und Windows-Computer hin- und herschieben. Im Test hat das selbst mit Ordnern aus dem Windows-Explorer geklappt. Praktisch, um vor allem mal schnell ein paar PDF- oder Bild-Dateien zu verschieben, mehr nicht. Bei grösseren Dateimengen wirds dann schnell ein wenig langsam.

Fazit

Die Logitech MX Master 2S, die es in verschiedenen Farben gibt, ist eine fantastische Maus, die sich sehr gut anfühlt. Das Flow-Feature ist ein nettes Extra, obwohl die Konfiguration je nach Umgebung ein wenig umständlich sein kann. Wer jedoch zu Hause und unterwegs oft mit mehreren Rechnern unterwegs ist, wird an der MX Master 2S Spass haben. Die Verarbeitung ist dem Vorgängerniveau treu geblieben. Daran gibts für knapp 90 Franken nach wie vor nichts zu rütteln.

Testergebnis

Software, Scrollräder, Ergonomie, Verarbeitung
Seitentasten etwas klein

Details:  Gestenfunktionen, smartes Scrollrad + horizontales Scrollrad, 6 programmierbare Tasten, 70 Tage Akkulaufzeit, Bluetooth & Bluetooth Smart, DPI einstellbar, Darkfield-Laser, Schnellwechsel für bis zu 3 Geräte, 126 x 85,7 x 48,4 mm, 145 g

Preis:  Fr. 89.70

Infos: 
www.logitech.com/de-ch

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Autor(in) Simon Gröflin



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