News 31.01.2008, 13:25 Uhr

Verseuchte USB-Geräte und Speicherkarten

Dass neue Speichermedien prinzipiell virenfrei seien, ist eine Illusion - wie Beispiele zeigen. So schützen Sie sich!
Berichte über gefälschte USB-Sticks vermiesten den Anwendern in den letzten Wochen das Computerleben (wir berichteten).
Doch nicht nur falsche Angaben zur Speichergrösse sorgen für Unmut. Über die Ladentische der Welt gehen immer wieder USB-Sticks und -Harddisks, MP3-Player, Speicherkarten und sogar digitale Fotorahmen, die mit Würmern oder Trojanischen Pferden verseucht sind.
Die Virenanalytiker bei Kaspersky Labs berichteten schon mehrmals über ihre eigenen Erfahrungen. Eine in Nepal gekaufte CompactFlash-Karte war zum Beispiel mit Worm.VBS.Small.n verseucht. Ein unter dem Christbaum liegender USB MP3-Player enthielt den Wurm Worm.Win32.Fujack.aa (wir berichteten). Das Phänomen ist nicht einmal neu, denn schon am 1.9.2005 schrieben wir über MP3-Player (diesmal von Creative), die mit dem Schädling Wullik.B infiziert waren.
Wie solche Schädlinge ihren Weg auf fabrikneue Speicher finden, ist ungewiss. Zum Beispiel bei gefälschten Datenträgern fehlt eine Qualitätskontrolle. Aber auch seriöse Speicher-Fabriken sind nicht vor Fehlern gefeit. Sogar Sabotage ist nicht komplett auszuschliessen.
Von aussen sieht man einem USB-Stick, MP3-Player oder einer Speicherkarte nicht an, ob ein Schädlingsbefall vorliegt.
Tipps
1. Falls Sie solche Geräte und Karten für eine Reise brauchen, decken Sie sich lieber schon vor Reiseantritt und über den lokalen seriösen Fachhandel damit ein. Das erhöht die Chance, geprüfte Originalware zu erhalten.
2. Behalten Sie mindestens die Kaufquittung, am besten auch die Originalverpackung. Falls mit dem Gerät oder Speicher etwas nicht stimmt, lässt es sich damit einfacher feststellen, aus welchen Werken und Lieferungen die Ware stammte.
3. Legen Sie sich einen guten Virenscanner zu und halten Sie ihn aktuell. Viele der Datenträger liegen vor dem Verkauf ein paar Wochen in den Ladenregalen. Das erhöht die Chance, dass Ihre Antivirensoftware den Schädling schon kennt und beseitigt, wenn Sie den Datenträger erstmals an Ihrem PC betreiben.
4. Aktualisieren Sie erst den Virenscanner, bevor Sie das Speichergerät mit dem PC verbinden.
5. Falls Sie unter Windows XP das Service-Pack 2 (SP2) noch nicht installiert haben, wird's jetzt höchste Zeit! Klicken Sie mit Rechts auf Arbeitsplatz und rufen Sie die Eigenschaften auf. Im Register Allgemein müsste unter «System» das «Service Pack 2» erwähnt sein. Wenn nicht, laden Sie es herunter und installieren Sie es. Der Hintergrund: Mit dem SP2 behandelt Windows XP solche Datenträger anders. Das heisst, es führt die allenfalls per autorun.inf-Datei verlinkten Dateien (oder eben Schadprogramme) nicht automatisch aus, sondern fragt den Anwender erst, was zu tun sei.
6. Wenn Sie ein solches Gerät oder Speichermedium mit Ihrem PC verbinden, klicken Sie im Arbeitsplatz niemals doppelt aufs Laufwerk. Verwenden Sie stattdessen die rechte Maustaste. Im Kontextmenü finden Sie nun Befehle wie Öffnen (siehe Screenshot, rote Ziffer 1) oder Explorer (rote Ziffer 2). Verwenden Sie diese Befehle, aber nie «Programm ausführen».
Bei unbekannten USB-Sticks und Speicherkarten: Niemals «Programm ausführen» wählen.
7. Falls Windows Sie beim Einstecken eines Gerätes oder Speicher mit einem solchen Popup fragt, ob es Dateien oder Programme ausführen soll, verneinen Sie dies. Wenn Sie die Wahl haben, wählen Sie stets Öffnen statt Ausführen.
Und wenn Sie etwa an Ihrem Arbeitsplatz plötzlich unbekannte Speichermedien finden? Lassen Sie sich nicht von der Neugier übermannen. Bringen Sie den USB-Stick oder die Speicherkarte besser zur Prüfung in Ihre Informatikabteilung.



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