Warum der Tiefpassfilter unnötig wird

Ein neuer Filter

Ein neuer Filter

Kameras ohne optischen Tiefpassfilter sind oft teurer als jene mit dem Filter. Besonders gut erkennt man dies bei der Nikon D800 mit Filter, und der D800E ohne Filter. Warum ist die Kamera teurer, obwohl sie weniger drin hat? Hier liegt der Grund ganz einfach in einer sprachlichen Ungenauigkeit. Spricht ein Kamerahersteller davon, keinen Tiefpassfilter verbaut zu haben, heisst das eigentlich: Die Tiefpassfilterfunktion eines bestehenden Filters wurde entfernt. Dafür musste der Filter neu entwickelt werden.
Der physische Filter an sich fehlt keineswegs. Es wurde lediglich sein Aufbau verändert und die Tiefpassfunktion entfernt. Neben dem Anti-Moiré verfügt der Filter zudem über einen Infrarotfilter, der normal bestehen bleibt. Eine Grafik von Techradar zeigt dies anschaulich. Der neue Filter behält so seine Funktion als Infrarotfilter. Die Entwicklungskosten des neuen Filters schlagen sich direkt in den Kosten der Kameras nieder.

Die Zukunft des Tiefpassfilters

Eine weitere Methode verwendet der Hersteller Pentax mit seiner neuen DSLS K-3. Bei der K-3 kann der optische Tiefpassfilter per Knopfdruck aktiviert werden. Der Nutzer soll so in den meisten Fällen zu einem schärferen Bild kommen, bei Problemen mit Moiré aber trotzdem die Möglichkeit haben, den Tiefpassfilter zuzuschalten.
Mit der weiteren Entwicklung der Kamerasensoren wird Moiré als Problem bald gänzlich verschwinden. Grosse Hersteller wie Sony und Nikon wenden sich bereits von den Filtern ab. Bis in einigen Jahren wird der optische Tiefpassfilter wohl endgültig Vergangenheit sein. Bis dahin müssen die Kamerahersteller ein neues Kaufargument für ihre Geräte finden. Es sei denn, die Krawattenmode erlebt einen Trend zu mikroskopisch klein gemusterten Designs.



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