Die fünf unglaublichsten Web-Innovationen

Streetspotr: Jobs, die auf der Strasse liegen

Streetspotr: Jobs, die auf der Strasse liegen
Über den Webdienst Streetspotr können Sie Microjobs ausschreiben oder annehmen
Microjobs beim Webdienst Streetspotr sind kleine Aufgaben, die irgendwo in der Stadt zu erledigen sind. Will etwa die Stadtverwaltung wissen, ob an den wichtigsten Unterführungen neue Graffitis entstanden sind, müsste sie eigentlich einen ihrer Mitarbeiter dort vorbeischicken. Der neue Dienst Streetspotr bietet dafür eine günstigere und flexiblere Lösung. Die Stadtverwaltung schreibt in dem Internetdienst einen Microjob aus. Das kann etwa so aussehen: «Graffitis in der Fussgängerunterführung Luisenstr./Bachstr. suchen und Fotos von den Wänden liefern.» Als Arbeitnehmer kommen alle Smartphone-Nutzer zum Einsatz, die sich die Streetspotr-App installiert haben – die sogenannten Streetspotr. Sind mehrere Streetspotr in der Nähe der auszuführenden Aufgabe, bekommt derjenige mit der besten Bewertung die Aufgabe angeboten.
Die Aufgaben bekommt zunächst derjenige Streetspotr angeboten, der die besten Bewertungen für seine bereits erledigten Jobs bekommen hat. Ist ein Job bereits vergeben, erscheint er in der Karte rot und mit einem Vorhängeschloss
Der Dienst Streetspotr und weitere Microjob-Dienste sind nicht nur für die Stadtverwaltung interessant. Will etwa eine Werbeagentur wissen, ob ihre Anzeigen tatsächlich an den verabredeten Stellen plakatiert wurden, können sie das von einem Streetspotr überprüfen lassen. Auch Privatanwender schreiben Microjobs aus: Ikea-Schränke montieren, die Abwaschmaschine anschliessen, einen Spiegel an eine gekachelte Wand montieren, einkaufen gehen oder die Wohnung putzen.
Der Webdienst Streetspotr hat sich auf Microjobs spezialisiert, die an einem bestimmten Ort zu erledigen sind. Doch ist Streetspotr nicht die einzige Firma, die sich auf die Erledigung kleiner Aufgaben spezialisiert hat. Der Dienst Workhub verwaltet z. B. Microjobs, die sich am PC erledigen lassen.
Innovation mit Kehrseite: Miniaufgaben sind für viele Firmen eigentlich ein grosses Problem, denn sie lassen sich oft nur mit unangemessen hohen Kosten und hohem Zeitaufwand erledigen. Streetspotr & Co. bieten zur Reduzierung solcher Kosten passende Rationalisierungsmassnahmen. Sie machen die Aufgaben für den Auftraggeber bezahlbar. Damit hat die Innovation aber auch eine Kehrseite. Sie geht auf Kosten von Festanstellungen. Hat bisher etwa ein Angestellter der Stadt die wichtigsten Unterführungen auf Graffiti-Verunstaltungen kontrolliert, kann diese Aufgabe nun von Streetspotrn übernommen werden.
Inwieweit ein Streetspotr von der Microbezahlung für den Microjob profitiert, hängt von dessen Möglichkeiten und Lebensplanung ab. Für Studenten etwa können Microjobs eine flexible und faire Einnahmequelle sein. Für andere Arbeitssuchende könnte es dagegen eine weitere Art der Billigentlohnung sein, die nun zu noch mehr prekären Arbeitsverhältnissen führt.
Auf der nächsten Seite: Neue Suchalgorithmen fürs Internet



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.