PSI forscht am Energiespardatenspeicher

Verwandtschaft mit Hochtemperatursupraleiter

Seine Eigenschaften verdankt das neue Material sogenannten magnetischen Spiralen auf der Ebene der Atome. Diese winzigen Spiralen sorgen für die Kopplung des Magnetismus und der Ferroelektrizität. In den meisten Materialien jedoch verschwinden die magnetischen Spiralen, wenn das Material wärmer als rund minus 200 Grad Celsius wird. Die PSI-Forschenden sehen daher ihren hauptsächlichen Verdienst darin, dass es ihnen geglückt ist, ein Material mit magnetischen Spiralen zu schaffen, die auch bei Raumtemperatur stabil sind. «Sogar bei 30 Grad Celsius waren unsere magnetischen Spiralen noch vorhanden», so Medarde.
Magnetische Spiralen, mit Neutronen sichtbar gemacht. Die Grafik zeigt die Intensität der von der Materialprobe abgelenkten Neutronen. Die zwei gelbgrünen Linien sind die Signatur der magnetischen Spiralen und sind im Temperaturbereich von 2 bis 310 Kelvin (minus 275 bis plus 37 Grad Celsius) sichtbar
Quelle: Nature Communications

Ein Verwandter der Hochtemperatursupraleiter

Das Material YBaCuFeO5 an sich ist nicht ganz neu. Tatsächlich wurde diese chemische Verbindung schon im Jahr 1988 zum ersten Mal hergestellt. Doch nun ordnet der besondere Herstellungsprozess der PSI-Forschenden die Eisen- und Kupferatome im Material genau so an, dass das Material ganz neue Eigenschaften erhält. YBaCuFeO5 ist eng verwandt mit der Materialklasse Yttrium-Barium-Kupferoxid, chemisch abgekürzt YBa2Cu3O6+x, eine im Jahr 1987 entdeckte Gruppe von Supraleitern, die wiederum bis zu vergleichsweise hohen Temperaturen supraleitend bleiben: Einige von ihnen verlieren ihre supraleitende Eigenschaft bei Temperaturen von rund minus 180 Grad Celsius, also rund 200 Grad unterhalb der Spiralordnungstemperatur des neuen Materials der PSI-Forschenden.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.