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09.06.2015, 06:44 Uhr
Apple: die Highlights der WWDC
Apples Entwicklerkonferenz ist eher unspektakulär verlaufen. Und das ist eine gute Sache.
Gestern Montag eröffneten Tim Cook und seine Mannen die «World Wide Developers Conference», kurz WWDC. Im Mittelpunkt standen die neuen Versionen von OS X, iOS, watchOS und – nicht wirklich überraschend – der neue Musikdienst «Apple Music».
Soviel vorweg: Die Neuerungen in OS X und iOS halten sich in Grenzen, wie so mancher Apple-Fan dankbar zur Kenntnis genommen haben wird. Stattdessen stehen die Optimierungen im Vordergrund. Das zählt umso mehr, weil sich nach den radikalen Änderungen bei iOS 8 und OS X 10.10 «Yosemite» die Klagen über Fehler im System häuften. Mit den neuen Versionen werden jetzt die Scherben weggewischt.
OS X «El Capitan»
Das neue OS X hört auf den Beinamen «El Capitan», benannt nach dem Monolith im Yosemite-Nationalpark. Wir bleiben also der Gegend treu. Interessantes Detail: Apple nennt keine Versionsnummer mehr, sondern belässt es beim Spitznamen.
Die wichtigsten Neuerungen drehen sich um die Interaktion mit dem Benutzer. So wurde die Handhabung der Fenster stark verbessert. Mit einer Wischgeste werden alle Fenster aufgefächert. Innerhalb dieser Übersicht lassen sich Anwendungen im Vollbild-Modus öffnen. Besser noch: Zwei Apps können Seite an Seite im Splitscreen-Modus funktionieren. Die Suchfunktion «Spotlight» wurde deutlich verbessert und zeigt jetzt auch Sportergebnisse und das Wetter an.
Optisch ändert sich einiges, denn die «Helvetica Neue» hat als Systemschrift bereits wieder ausgedient. Sie wird durch den von Apple entwickelten Font «San Francisco» ersetzt, der sein Debut bereits auf der Apple Watch feierte. Wer will, kann den Wechsel jetzt schon vollziehen, denn eine höchst inoffizielle Version samt Anleitung gibt es bereits auf GitHub.
Metal
Die Grafiktechnologie Metal erschien mit iOS 8 und ist jetzt auch ein Bestandteil von OS X. Sie soll 3D-Berechnungen und Animationen um bis zu 50 Prozent beschleunigen. Dabei werden CPU und GPU voll ausgenutzt, während die Programmierung für Entwickler deutlich vereinfacht wird. Metal erlaubt eine besonders Hardware-nahe Programmierung bei hoher Effizienz.
Das freut zwar die Spieler, aber die bilden in der Mac-Welt sowieso nur eine Minderheit. Wichtiger ist, dass unter anderem Adobe bereits angekündigt hat, Metal für alle Programme der Creative Cloud zu nutzen. Dazu gehören Photoshop, InDesign, Lightroom und zahlreiche andere Programme. Explizit erwähnt wurde die Special-Effects-Software After Effects.
Weitere Neuerungen betreffen weniger das System, sondern vor allem die Dienste. So zeigt die neue Karten-Anwendung nicht Strassen, sondern neu auch die öffentlichen Verkehrsmittel mit dem kürzesten Weg zur nächsten Station. Das trifft zumindest für die USA, China und ausgewählte europäische Grossstädte zu; eine helvetische Stadt ist nicht vertreten.
Verfügbarkeit und Preise. «El Capitan» ist ab sofort für alle Entwickler verfügbar. Im Juli soll die öffentliche Beta folgen, die Veröffentlichung ist für den Herbst geplant. Das Update ist wie immer kostenlos.
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