Microsofts Propaganda gegen Google

Kein Einzelfall

Kein Einzelfall
Auch das Wirtschaftsmagazin Economist berichtet, dass Microsoft Icomp dazu benutzt, Google schlecht zu machen. So soll am 29. Februar, einen Tag, bevor Googles neue Privacy Policy gültig wurde (PCtipp.ch berichtete), in London ein ähnliches Seminar wie in Brüssel abgehalten worden sein, dieses Mal unter dem wenig aussagenden Titel: «Schutz des Konsumenten: Private Daten im digitalen Zeitalter.»
Was dann aber beim Treffen gesagt wurde, war dafür laut Economist umso klarer: Das einzige Thema war Google und seine Missstände. Die Rednerin hiess Pamela Jones Harbour, ihres Zeichens eine frühere Direktorin der US-Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC). Heute arbeitet sie für eine Anwaltskanzlei, die Microsoft repräsentiert. Unter den Gästen befanden sich unter anderem der britische Vorsitzende des Informationsdepartements, Christopher Graham, sowie der Google-Verantwortliche Theo Bertram, früherer Berater von Tony Blair und Gordon Brown. Dessen Fragen über Microsoft weigerte sich Frau Jones aber zu beantworten, obwohl sie ja offiziell nicht als Repräsentantin der Firma, sondern von Icomp anwesend war.
Microsoft lässt nicht locker
Ein Blick auf die Website vom Icomp reicht dann auch, um eine gewisse Google-kritische Haltung feststellen zu können. Sätze wie «Googles neue Privacy Policy: Ungesetzlich und unfair» oder «Grundlegendes Bedenken gegenüber Googles Geschäftsmodell» sind relativ eindeutig. Ebenfalls transparent dargestellt ist der Satz: «Icomp finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und wird durch Microsoft gefördert». Es wird also offen zugegeben, wer hinter den Aktivitäten steckt. Bloss, warum?
Dass Firmen Lobbying betreiben, ist heutzutage normal. Dass Microsoft Googles Dominanz im Suchmaschinengeschäft brechen will, ist ebenso verständlich. Man hat schliesslich mit Bing ein Konkurrenzprodukt auf dem Markt. Doch warum wird es so plump gemacht? Microsoft wollte sich gegenüber PCtipp.ch bisher nicht zu den Vorwürfen äussern.
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Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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