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12.04.2011, 07:34 Uhr
Settop-Zwang bleibt bestehen
Der Schweizer Nationalrat lehnte den Antrag auf Abschaffung des Settop-Boxen-Zwangs für Digital-TV-Anbieter ab. Cablecom gibt die Boxen derweil nur noch gegen Miete raus – Konsumentenschützer sind empört.
Die Settop-Boxen sind der Stiftung für Konsumentenschutz ein Dorn im Auge: Sie verlangte vom Parlament deren Abschaffung. Der Nationalrat lehnte dies nun jedoch ab. Die Konsumentenschützer zeigen sich empört, wollen aber weiterkämpfen: «Wir werden nun eine umfassende Lageanalyse vornehmen und alle möglichen Optionen prüfen, um doch noch diesen unsäglichen Settop-Boxen-Zwang abzuschaffen», so Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung.
Cablecom zwingt Kunden zur Miete
Wenig beeindruckt davon zeigt sich der Kabelanbieter Cablecom. Die setzen sogar noch einen drauf und schaffen die Kaufoption für ihre digitale Fernseh-Box ab. Neu ist der Kunde also gezwungen, diese zu mieten – was die Kaufkosten natürlich schnell einmal übersteigen dürfte. Je nach Angebot kostet die Miete bei Cablecom zwischen 4 und 30 Franken monatlich. Zwar kann der Kunde statt der Settop-Box auch die sogenannte DigiCard nehmen, die weiterhin für 99 Franken gekauft werden kann. Diese setzt aber einerseits einen modernen Fernseher mit CI+-Anschluss voraus, andererseits unterstützt sie kein Video on Demand und ermöglicht nicht, dass man gleichzeitig auf verschiedenen Kanälen aufnehmen und fernsehen kann – womit sie für viele Kunden gar nicht erst infrage kommt. Die Stiftung für Konsumentenschutz spricht von einer skandalösen Ausnutzung der Monopolstellung.
Die Settop-Boxen entschlüsseln das digitale Signal der TV-Anbieter zu Hause. Ein Vorgang, der nur nötig ist, weil das Signal zuvor vom Anbieter verschlüsselt wurde. Es ist ein lukratives Geschäftsmodell, denn für die Settop-Boxen verlangen die Provider gutes Geld. Konsumentenschützer kämpfen schon lange gegen diese fragwürdige Praxis.
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