Umfrage von Deloitte 23.04.2020, 17:20 Uhr

Schweizer befürworten Contact Tracing per App

Eine klare Mehrheit in der Schweiz befürwortet eine Rückverfolgung von Infektionsketten via Smartphone. Dies ergibt eine Befragung von Deloitte.
64 Prozent der Schweizer Bevölkerung ist dem Einsatz einer Contact Tracing App gegenüber positiv eingestellt
(Quelle: Geralt/Pixabay)
Zur Bekämpfung des Coronavirus wird der Einsatz von Smartphone-Apps diskutiert. So bereiten die beiden ETHs für den 11. Mai die Lancierung einer entsprechenden Anwendung vor. Dank aufgezeichneten Bewegungsdaten könnten Menschen gewarnt werden, wenn sie sich länger in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben.
Die Pläne stossen auf Zustimmung. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der in der Schweiz wohnhaften Personen im erwerbsfähigen Alter unterstützen dieses so genannte Contact Tracing, 60 Prozent würden auch ihre eigenen Bewegungsdaten für Rückverfolgungen von Infektionsketten via Smartphone zur Verfügung stellen. Die Coronakrise scheint somit die Menschen offener zu machen für digitale Technologien und neue Lösungsansätze.

Traditionelle Skepsis aufgeweicht

Der hohe Zuspruch erstaunt. Denn für gewöhnlich sind die Menschen in der Schweiz gegenüber Eingriffen in die Privatsphäre sehr skeptisch eingestellt. Das Land hat eine lange freiheitliche Tradition und vielen ist zudem die Überwachung der Bürger während dem Kalten Krieg - Stichwort: Fichen-Affäre – noch in guter Erinnerung. «Der Ausbruch des Coronavirus scheint die bei vielen Menschen in der Schweiz herrschende Skepsis gegenüber der breiten Anwendungen digitaler Technologien im Gesundheitswesen rasch aufzuweichen», kommentiert Michael Grampp, Chefökonom des Beratungsunter­nehmens Deloitte, die Resultate der über die Ostertage durchgeführten Befragung bei 1500 in der Schweiz lebenden Personen.



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