Basler Trams surfen SBB um die Ohren

Die SBB hinkt der aktuellen Entwicklung noch hinterher, ...

Die SBB hinkt der aktuellen Entwicklung noch hinterher, und zwar massiv. Drahtloses Surfen ist bis jetzt erst in gewissen Erstklasswagen möglich. Neulich wollte die BDP einen Vorstoss lancieren, damit der Bundesrat Druck auf die Verkehrsbetriebe ausübt. Bernhard Guhl, Nationalrat der BDP, meint: «Es geht nicht an, dass beispielsweise in den Zügen der SBB nur Kunden der 1. Klasse WLAN zur Verfügung steht.» Man zeigt sich allerdings bei den SBB bis jetzt noch unbeeindruckt. Christian Ginsing, Sprecher der SBB, meinte gegenüber der Tagesschau vor einem Jahr schon: «Alleine die Ausrüstungskosten könnten im zweistelligen Millionenbereich liegen.» Die SBB setzt bis jetzt eher auf den Einbau von (günstigeren) Repeatern, die einfach das Signal der Handy-Antennen verstärken. Andreas Uhl, Mediensprecher bei den VBZ, gab auf Anfrage zu verstehen, dass in der Stadt Zürich die Abdeckung mit 3G und höherer Technik perfekt sei und schon aufgrund der kurzen Tramstrecken das Einloggen einen Teil der Reisezeit in Anspruch nimmt. «Wir haben intern kein Projekt und keine finanziellen Mittel der ZVV zur Umsetzung von WLAN», meint Uhl abschliessend.
BDP-Nationalrat Guhl meinte gegenüber 20min.ch, dass bei den SBB sicher hohe Kosten entstehen durch die Aufrüstung, jedoch das Angebot zusätzliche ÖV-Kunden generieren würde. Bei den Basler Vekehrsbetrieben war die Realisierung von WLAN, gemäss Aussage der Medienstelle der BVB, im Rahmen eines Pilotprojekts mit Swisscom, Sunrise und Livesystems möglich. Nun werde die Datennetzabdeckung von zwei unterschiedlichen Telekomnetzen in der Praxis getestet, so Thomas Brunner von der BVB. Hatte demnach die SBB es verpasst, zumindest bei Langstreckenzügen frühzeitig Sponsoringanfragen von Mobilfunkbetreibern zu erwirken? Ob nun ausgereifte Kommunikationsprotokolle, intelligente Wireless-Router – oder politische Diskussionen auf Bundesebene: Auf jeden Fall werden mobile Vielsurfer und SBB-Kunden noch einige Zeit eher auf Mobile Flatrates ausweichen müssen.

Autor(in) Simon Gröflin



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