News 01.07.2011, 10:37 Uhr

«Beobachter» startet Whistleblower-Plattform

Das helvetische Verbraucherschutzmagazin «Beobachter» lanciert eine eigene Enthüllungplattform und schippert damit im Fahrwasser von WikiLeaks.
Nach den spektakulären Enthüllungen von WikiLeaks sind zahlreiche ähnliche Plattformen aus dem Boden geschossen - OpenLeaks, an dem einige vormalige WikiLeaks-Mitarbeitende beteiligt sind, ist nur ein Beispiel.
Wenig verwunderlich ist, dass auch zahlreiche Medienunternehmen mitmischen: So etwa das US-Wirtschaftsblatt Wall Street Journal mit seiner «SafeHouse»-Plattform.
Im Unterschied zum berühmten WikiLeaks-Vorbild, bei dem die überwiegende Mehrheit der Mitarbeitenden kostenlos arbeitet, stehen bei Verlagen aber selbstredend auch wirtschaftliche Interessen dahinter. Immerhin leben Medienhäuser von Werbung sowie verkauften Abos und brauchen dafür nicht zuletzt gute und spannende Geschichten.
Nun geht auch der Schweizer «Beobachter» mit einer eigenen Enthüllungsplattform an den Start. Mit Sichermelden.ch verfolgt das Schweizer Verbraucherschutzmagazin ein ehrgeiziges Ziel: Missstände in der Gesellschaft aufdecken und bekämpfen. Konkret sollen Leute unterstützt werden, die beispielsweise Steuerhinterziehung oder Korruption melden und publik machen wollen.
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Sicherheit für Aufdecker

Sicherheit für Aufdecker
Dabei gewährleistet Sichermelden.ch «grösstmögliche Sicherheit für anonyme und personalisierte Meldungen», erläutert der Beobachter. So sollen etwa keinerlei Rückschlüsse auf die Whistleblower möglich sein. Es sei denn, jemand hinterlässt Name und Adresse absichtlich. Bei einer anonymen Meldung wisse nicht einmal der «Beobachter», wer den Hinweis gegeben habe, heisst es.
Sichermelden.ch lässt sich jedenfalls nur über eine verschlüsselte Https-Verbindung aufrufen. Zudem werden keine Logfiles angelegt, wird auf der Website angekündigt. Die IP-Adressen jener Computer, die auf die Plattform zugreifen, werden dem Beobachter zufolge laufend vollautomatisch gelöscht. Beim Transfer auf Sichermelden.ch werden die anvertrauten Daten zudem unmittelbar verschlüsselt.
Anschliessend würden spezialisierte und in punkto Datenschutz ausgebildete Beobachter-Redaktoren die Informationen via verschlüsseltem VPN-Kanal herunterladen und von Sichermelden.ch enfernen. Danach werden die Daten zu einem Rechner transferiert, der nicht mit dem WWW verbunden ist. Erst dort würden die Informationen entschlüsselt, verspricht der Beobachter.
So soll sichergestellt werden, dass die Infos nicht in falsche Hände geraten oder unverschlüsselt im Internet vorliegen. Auch das Hosting der Server ist speziell auf die Geheimhaltung von Daten ausgelegt, erklärt die dafür zuständige Schweizer Internetagentur snowflake productions.
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Datenschutz und die dahinterstehende Technik ...

Datenschutz und die dahinterstehende Technik sind allerdings nur eine Seite der Medaille. So schaden sich Aufdecker oftmals selbst. Dem Beobachter zufolge fliegen nämlich vor allem all jene auf, die sich durch ihr eigenes Handeln selbst verraten. Die Folgen sind dann oftmals nicht abzuschätzen. Der Verlust des Arbeitsplatzes ist nur ein mögliches Szenario. Nicht zuletzt deshalb bietet das Verbraucherschutzmagazin auf Sichermelden.ch zahlreiche Tipps und eine eigene telefonische Beratung unter der Nummer +41 43 444 54 11 an.



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