Daten-GAU bei Wikileaks

Wieso auf dem betreffenden Server die Dokumente ...

Wieso auf dem betreffenden Server die Dokumente auch lange nach dem Gespräch zwischen Leigh und Assange lagen, erklärt Wikileaks in seiner jetzt veröffentlichten Stellungnahme nicht. Stattdessen wirft es der britischen Zeitung und David Leigh vor, dass man das in dem Buch veröffentlichte Passwort über die vergangenen Monate verbreitet habe und das Sicherheitsleck dem Ruf der Enthüllungsplattform schade.
Das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtete am Donnerstag, dass die nun im Internet veröffentlichten über 250'000 unredigierten US-Diplomatendepeschen die Namen von vielen Informanten beinhalten, welche die US-Diplomaten weltweit mit Informationen versorgen. In den im vergangenen Jahr vom Spiegel, dem Guardian, El Pais, Le Monde und der New York Times veröffentlichten Depeschen waren diese Namen noch zum Schutz der betreffenden Personen unkenntlich gemacht worden.
Die Nachrichtenagentur dpa meldet, dass der frühere deutsche Wikileaks-Sprecher und Openleaks-Gründer Daniel Domscheit-Berg ein Schreiben eines Anwalts von Julian Assange erhalten habe, in dem Domscheit-Berg vorgeworfen wird, Journalisten die Hinweise zum Öffnen der verschlüsselten Dateien gegeben zu haben. Domscheit-Berg lehnt die Vorwürfe ab und wirft im Gegenzug Wikileaks vor, viele Fehler beim Umgang mit den Botschaftsdepeschen gemacht zu haben.
Fakt ist: Viele Informanten werden durch die Veröffentlichung enttarnt und teilweise besteht für diese Informanten auch Lebensgefahr. Künftige Informanten dürfte der Vorfall abschrecken und damit der Idee einer Enthüllungsplattform schaden.



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