Gute Wahl! 12.09.2020, 11:00 Uhr

Mac-Tipp: Programme prüfen und kaufen

Wie erkennt man eine «gute App» im Mac App Store? Und wann heisst es «Finger weg!»? Ein Leitfaden.
Der Mac App Store ist für viele Mac-Anwender die wichtigste Software-Quelle
(Quelle: PCtipp.ch)
Der Mac App Store ist für unzählige Mac-Anwender zur wichtigsten Software-Quelle geworden. Neben vielen Juwelen gibt es jedoch auch Anwendungen, von denen Sie besser die Finger lassen. Doch selbst wenn der Kauf an sich keine schlechte Wahl ist, gibt es noch einige Punkte, die Sie beachten sollten.

Gute Software, schlechte Software

Eine gute Software wird ständig gepflegt. Deshalb sollten Sie prüfen, wann sie das letzte Mal aktualisiert wurde. Es gibt kleine, nützliche Hilfsprogramme, die auch nach Jahren ohne Update immer noch funktionieren – aber sie sind eher die Ausnahme. Und bei Gratis-Programmen gibt es sowieso nicht viel zu verlieren.
Ein Blick auf den Versionsverlauf lohnt sich immer
Quelle: PCtipp.ch
Doch wenn Sie eine umfangreiche, kostenpflichtige Software kaufen möchten, die zum letzten Mal vor einem Jahr oder länger aktualisiert wurde, ist Vorsicht geboten.

Bewertungen, das leidige Thema

Bewertungen helfen, eine Software vor dem Kauf einzuschätzen – aber sie sollten selbst nicht überbewertet werden. Denn sehr oft werden Kritiken von Leuten geschrieben, die davon keine Ahnung haben und besser ihre virtuelle Klappe halten sollten. Sie sind die digitalen Wutbürger: «Hat mir vorher besser gefallen – 1 Stern!» Doch 1 Stern ist nur gerechtfertigt, wenn die Software überhaupt nicht funktioniert. Und das ist so gut wie nie der Fall.
Oft wird auch Gift und Galle gespuckt, weil der Hersteller einer tadellosen Software vom Kauf- zum Abo-Modell gewechselt hat. Dieses Geschäftsmodell so heftig zu kritisieren, zeugt jedoch in erster Linie von der Unreife des Rezensenten; wir haben schliesslich 2020. Man kann ein Abo mögen oder nicht; aber es sagt nichts über die Qualitäten der Anwendung aus.
Die Kritiken zum Kennwort-Manager «1Password» sagen über die Rezensenten mehr aus, als über die Top-Software
Quelle: PCtipp.ch
Tipp: Wenn Sie sich für Rezensionen interessieren, sollten Sie am besten alle 1-Stern- und 5-Stern-Bewertungen ignorieren. Die nützlichen Informationen liegen meistens dazwischen.
Und schliesslich sollten Sie auch alte Rezensionen ignorieren – also solche, die vor mehr als einem Jahr geschrieben wurden. Denn die Kritik mag damals gerechtfertigt sein. Aber vielleicht wurden die Missstände längst durch Updates behoben. Doch leider machen sich nicht alle Rezensenten die Mühe, die Kritik nachträglich anzupassen oder zu entschärfen.

Demoversionen und richtig kaufen

Wenn alles stimmt, werden Sie der Software eine Chance geben wollen. Allerdings gibt es im Mac App Store keine klassischen Demoversionen. Diese bieten viele Hersteller stattdessen auf ihrer eigenen Website an. Die Adresse finden Sie weiter unten, über der Familienfreigabe. Wenn Sie mit der Demo zufrieden sind, können Sie die Software immer noch im Mac App Store erwerben.
Die Website des Entwicklers kann zum lohnenden Abstecher werden
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Richtig kaufen

Oft wird eine Software parallel auf der Website des Entwicklers und im Mac App Store angeboten. Normalerweise sind der Kauf und die spätere Neuinstallation viel bequemer, wenn Sie im Mac App Store zuschlagen: keine Seriennummern, keine Registrierungen und automatische Updates sind die wichtigsten Vorzüge.
Allerdings gilt das nicht immer – etwa dann, wenn Sie eine Software über die Familienfreigabe teilen möchten. Hier sind zwei Szenarien möglich.
Einmaliger Kauf. Die Software wird einmalig und direkt als Vollversion gekauft. Das heisst, es werden zum Beispiel 20 Franken fällig, bevor der Download überhaupt möglich ist. In diesem Fall kann die Software fast immer über die Familienfreigabe geteilt werden.
Die Familienfreigabe ist ein wichtiges Kriterium für … Familien eben
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In-App-Kauf. Einige Anwendungen sind zwar kostenlos und natürlich lässt sich dieser «Kauf» mit der ganzen Familie teilen. Doch wenn die volle Funktionalität nur durch einen einmaligen In-App-Kauf zur Verfügung steht, sieht die Sache anders aus – denn In-App-Käufe lassen sich nicht mit der Familie teilen. Es gibt zwei Möglichkeiten, um diesem Dilemma zu entgehen.
In-App-Käufe sind jederzeit ersichtlich
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Alternativer Download. Weil es im Mac App Store leider keine Demoversionen gibt, suchen die Anbieter kreative Auswege. Hier ein Beispiel anhand der Anwendung «Record It»: Sie lässt sich kostenlos laden und in begrenztem Umfang nutzen. Die Vollversion wird einmalig für 20 Franken als In-App-Kauf freigeschaltet. Achtung: Dieser Kauf lässt sich nicht über die Familienfreigabe teilen:
Hier wird die Vollversion über einen In-App-Kauf erworben – und ist damit von der Familienfreigabe ausgeschlossen
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Dieselbe Software wird direkt für 20 Franken angeboten – also ohne In-App-Kauf. Diese Vollversion lässt sich sehr wohl teilen und ist deshalb natürlich die bessere Wahl:
Hier wird gleich die Vollversion gekauft – und die ist für die Familienfreigabe qualifiziert
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Hersteller-Seite. Wenn im Mac App Store nur In-App-Käufe angeboten werden, sollten Sie auf der Website des Herstellers nachsehen, ob er die Software auch auf die klassische Weise mit einer Seriennummer vertreibt. Das kommt in der Familie günstiger.

Abos

Abos lassen sich nie mit der Familie teilen, wenn sie im Mac App Store abgeschlossen werden. Aber das muss nicht sein: Beim populären Kennwort-Manager 1Password lassen sich zum Beispiel die Abos direkt beim Hersteller abschliessen – auch Familien-Abos. In der Anwendung selbst müssen dann nur noch die Anmeldedaten eingegeben werden, um die ganze Funktionalität freizuschalten.



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