News 14.06.2013, 10:17 Uhr

Wolfwiler stimmen für Mobilantenne

Das erste Mal überhaupt haben in einer Schweizer Gemeinde die Stimmbürger den Bau einer neuen Mobilfunkantenne an der Urne abgesegnet. Die Mobilfunkbetreiber werten dieses starke Votum und die hohe Stimmbeteiligung als sehr positiv.
Am vergangenem Wochenende hat sich die Bevölkerung der Solothurner Gemeinde Wolfwil an der Urne mit 514 zu 288 Stimmen klar für den Bau einer neuen Mobilfunkantenne ausgesprochen. Die Betreiber begrüssen den Entscheid der kooperativen Gemeinde Wolfwil und werden in den kommenden Wochen das entsprechende Baugesuch einreichen. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, am 14. Juni 2012, haben die Wolfwiler im Rahmen einer Gemeindeversammlung ihren Wunsch zur Errichtung einer neuen Mobilfunkanlage kundgetan wegen unzureichender Abdeckung bzw. schlechter Verfügbarkeit des mobilen Datenverkehrs. Das ermöglichte damals den Betreibern die Planungsarbeiten für eine bessere Mobilfunkabdeckung. 

Rasante Zunahme des Datenvolumenbedarfs

In der Schweiz gibt es laut forummobil.ch über 10 Millionen registrierte Mobilfunkteilnehmer. Dass nebst den alltäglichen Telefongesprächen auch der Bedarf nach Datenvolumen immer rapider zunimmt, erstaunt nicht. Die Betreiber wollen schliesslich auch ihren Kunden gerecht werden. Dafür bedarf es aber eines stetigen Ausbaus der technischen Infrastruktur, was angesichts der strengen Auflagen der Schweiz eine grosse Herausforderung ist, weil die Planungs- und Bewilligungsprozesse nicht selten mehrere Jahre dauern.

Strenge Regulierung erschwert den Netzausbau, aber schützt uns auch

In der Schweiz sind die Umweltauflagen und Bewilligungsverfahren für Mobilfunkantennen um den Faktor 10 schärfer als die im Ausland geltenden Standards. Am naheliegendsten ist die Erweiterung bestehender Standorte mit zusätzlicher Kapazität, weil Funkantennen im Gegensatz zu TV und Radio in der Regel da errichtet werden, wo am meisten telefoniert wird. Man kann auch darüber streiten, ob LTE gegenüber 3G aufgrund der höheren Strahlung eher nur in funkarmen Agglomerationsgebieten Sinn machen. Für den Bau ausserhalb von Bauzonen braucht es eine Ausnahmebewilligung. Diese wird aber nur sehr zurückhaltend von den kantonalen Behörden gewährt. Es wird gewichtet, ob wirklich ein Standort ausserhalb der Bauzone nötig ist. Bis jetzt befinden sich knapp 15 Prozent aller Antennen in der Schweiz ausserhalb eines Siedlungsgebiets. Bestehende Antennen können jedoch nicht für LTE genutzt werden. «Forum Mobil» meint, immer mehr Mobilfunkantennen führen schliesslich zu einer besseren Netzabdeckung und zu einem besseren Empfang. Weil Empfang und Sendeleistung immer besser würden, werde auch die Sendeleistung der Anlagen immer besser und somit das Strahlungsstreufeld geringer.

Autor(in) Simon Gröflin



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