Smishing-Masche 18.01.2022, 08:00 Uhr

Weiter massenhaft Betrugs-SMS auf Handys

Betrügereien durch fingierte SMS-Nachrichten bleiben ein grosses Problem. Die Netzbetreiber versuchen, mit Filtern die Verbraucher zu schützen.
(Quelle: Colored Lights/Shutterstock)
Betrugs-SMS mit der «Smishing»-Masche bleiben ein gravierendes Problem. So informierte beispielsweise die Deutsche Telekom im vergangenen Jahr etwa 30'000 Kunden, dass deren Geräte von Smishing-Angriffen betroffen seien, wie der Bonner Konzern auf Anfrage mitteilte. Die Kundengeräte hätten Tausende SMS versendet und damit Schadprogramme in einem Schneeballsystem weiterverteilt. «In Summe haben deren Smartphones annähernd 100 Millionen Smishing-SMS verschickt – allein über unser Netz», sagte ein Firmensprecher.
Beim «Smishing» – einer Wortschöpfung aus SMS und Phishing – bekommt man eine SMS mit einem Link. Dabei wird etwa auf ein angebliches Paket hingewiesen, das bald komme. Klickt man auf den Link in den Kurzmitteilungen, wird man auf dubiose Webseiten geleitet, wo man Apps downloaden soll – häufig zur angeblichen Paketnachverfolgung. Tatsächlich ist es aber Schadsoftware, die den SMS-Massenversand an alle im Handy gespeicherten Kontakte und weitere Nummern auslöst. Dies ist nur bei Smartphones mit dem Betriebssystem Android möglich, bei Apple geht der Software-Download aus unbekannter Quelle nicht.
Bei einer anderen Masche wird von einem angeblichen Gewinnspiel-Erfolg berichtet – nur die Eingabe persönlicher Daten fehle noch für den Gewinn. Wer darauf reinfällt, wird beileibe nicht zum Gewinner – stattdessen werden seine Daten für kriminelle Zwecke genutzt. Häufig haben die Betrüger es auf Bankdaten abgesehen.
Wie aus der Telekommunikationsbranche verlautet, sind derzeit besonders häufig SMS im Umlauf, bei denen der Empfänger auf ein Video hingewiesen wird, auf dem er zu sehen sei. Das soll neugierig und leichtsinnig machen. Auch das ist eine Masche, um eine Schadsoftware auf das Smartphone zu schleusen oder um Daten abzusaugen.
«Smishing» wurde Ende 2020 in Europa zum gravierenden Problem. Die Zahlen der Telekom verdeutlichen nun, dass der massenhafte Betrug längst noch nicht abebbt – noch immer fallen viele Verbraucher auf die Masche rein.



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