Preiserhöhung 06.07.2023, 10:25 Uhr

Post erhöht Brief- und Paketpreise schon wieder

Im Einvernehmen mit dem Preisüberwacher erhöht die Post per 1. Januar 2024 ihre Preise, unter anderem für Briefe und Pakete. Die letzte Preiserhöhung gab es erst gerade zum 1. Januar 2022.
(Quelle: Die Schweizerische Post AG)
A- und B-Post-Briefe werden je 10 Rappen teurer, Priority- und Economy-Pakete kosten künftig 1.50 Franken mehr. Die Preiserhöhungen sind laut der Post zum einen aufgrund der anhaltenden Rückgänge der Briefmengen und der Geschäfte am Postschalter notwendig. Zum anderen verursache die aktuelle Teuerung der Post erhebliche Mehrkosten bei Energie, Transport, Material und Löhnen.
Die Post betont jedoch, nur Teile dieser zusätzlichen Kosten an die Kunden weiterzugeben. Einen gewichtigen Teil werde sie trotz Preiserhöhungen auch weiterhin selbst tragen und unter anderem mittels Effizienzmassnahmen kompensieren. Preiserhöhungen wie auch Effizienzmassnahmen seien neben Wachstum und Nachhaltigkeit wichtige Pfeiler der Strategie, die die Post seit Anfang 2021 umsetzt. Mit ihrer Strategie möchte die Post den Service Public langfristig und mit eigenen Mitteln sichern.
Die neuen Brieftarife ab 2024
Quelle: Post
Die Post hat sich gemeinsam mit dem Preisüberwacher auf eine Erhöhung der Brief- und Paketpreise geeinigt: Ab dem 1. Januar 2024 kostet ein A-Post-Brief im Standardformat 1.20 Franken (bisher 1.10 Franken), ein B-Post-Brief kostet 1 Franken (bisher 90 Rappen). Ein Economy-Paket bis 2 Kilogramm kostet neu 8.50 Franken (bisher 7 Franken), ein Priority-Paket 10.50 Franken (bisher 9 Franken). Die Einigung zwischen der Post und dem Preisüberwacher beinhaltet weitere Preismassnahmen und auch Angebotserweiterungen.

«Rückgänge bei Briefen und Einzahlungen sowie Teuerung machen Preiserhöhungen unumgänglich»

Die Briefmengen sinken nach wie vor. In den letzten zehn Jahren sind sie um einen Drittel zurückgegangen. Gleichzeitig muss die Post immer mehr Haushalte bedienen. Das führt dazu, dass jeder einzelne Brief immer höhere Kosten verursacht. Auch die Schaltergeschäfte in den Postfilialen gehen zurück, der Zahlungsverkehr nahm allein im Jahr 2022 um 15 Prozent ab. Hinzu kommt die hohe Teuerung, von der auch die Post nicht verschont bleibt: Die Kosten für Treibstoff, Energie, Transport, Material und Löhne sind erheblich gestiegen und im laufenden Jahr wird die Post diese selbst tragen. Roberto Cirillo, Konzernleiter der Post, ordnet ein: «Die zusätzlichen Kosten durch die Rückgänge bei den Briefen und am Schalter sowie durch die Teuerung sind für die Post gewaltig. Wir können diese nicht mehr länger allesamt aus eigener Kraft stemmen. Daher sind diese Preiserhöhungen für die Post dringend notwendig.»

«Preiserhöhungen als Teil der Strategie zur Sicherung der Grundversorgung»

Preiserhöhungen und Effizienzmassnahmen sind zwei Pfeiler der Strategie «Post von morgen», die die Post seit 2021 umsetzt. Daneben seien auch die beiden Pfeiler Wachstum & Entwicklung sowie Nachhaltigkeit zentral für die Zukunft der Post. Mit ihrer aktuellen Strategie verfolge die Post das Ziel, relevant für Menschen und Unternehmen in der Schweiz zu bleiben und die Schweizer Grundversorgung auch künftig mit eigenen Mitteln sicherzustellen, wie das Unternehmen informierte.
Eine vollständige Zusammenstellung der Sortiments- und Preisanpassungen per 1. Januar 2024 findet sich unter www.post.ch/angebot24. Die einvernehmliche Regelung mit dem Preisüberwacher zu den Listenpreisen gilt bis zum 31. Dezember 2025.
PCtipp meint: Diese Preiserhöhung wird die Briefmenge wohl weiter sinken lassen. Kommt die nächste Anpassung nach oben dann wieder in zwei Jahren? Und die doch deutliche Erhöhung bei den Paketen bis 2 und bis 10 kg trifft die Konsumenten gleich doppelt. Zum einen wird der Versand eigener Pakete teurer, zum anderen könnten die Versandkosten bei Onlinebestellungen je nach Händler auch steigen.
Die neuen Pakettarife ab 2024
Quelle: Post



Kommentare
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spock
06.07.2023
Die Post bekämpft also schwindende Mengen mit höheren Preisen? Damit begibt sie sich in eine Abwärtsspirale, und wie im Artikel suggeriert, ist die nächste Preiserhöhung schon so gut wie sicher. Die private Konkurrenz wird sich sicher bedanken.

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Enibas
06.07.2023
Interessant, welche Preise um fast 20 % erhöht werden .....

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Nundedie
06.07.2023
Es ist doch skandalös, dass ausgerechnet ein Bundesbetrieb (oder bundesnaher Betrieb) die Inflation zusätzlich anheizt mit 20% Teuerung innert 2 Jahren! 🤬

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Fredolino
07.07.2023
«Die Lüge der Post» [HEADING=3]Angeblich wegen Rückgänge bei Briefen und Einzahlungen sowie Teuerung machen Preiserhöhungen unumgänglich. Verschwiegen im Artikel bleibt, dass Filialen umgebaut werden, mit intergrierten Stolperfallen, und MitarbeiterInnen neu eingekleidet werden, Diese unnötige Kosten muss irgendwie jemand bezahlen Wer?[/HEADING]

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kleinbruder
09.07.2023
2024 wird die MWST auch erhöht... Die private Konkurrenz schläft seit Jahren. - DPD, seit Jahren die gleichen (zu hohe) Tarife, XXL-Paketgrösse wurde sogar abgeschafft. - DHL, die DHL24 Website wurde Ende 22 entfernt, die neue Website kompliziert und teuer. 20% behält man sich sogar ein damit die Paketgrösse und Gewicht richtig gemessen wurde... - Pflanzer teuer und keine Aufgabe z.B in der Migros möglich. - UPS & Fedex für Inland viel zu teuer.

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Klaus Zellweger
09.07.2023
Das neue Briefporto wird unser Familien-Budget 2024 mit etwa 50 Rappen bis 1 Franken belasten. Dieses Verhalten der Post ist ein Skandal! Ich würde mit dem gesparten Geld viel lieber an Silvester ein Joghurt kaufen! Mit Bananengeschmack! Wer verschickt denn heute noch Briefe in nennenswerter Zahl? Ich habe meinem Sohn einst 20 Pro-Juventute-Marken abgekauft, als sie in der Schule sammelten. Es dauerte Jahre (!), sie alle aufzubrauchen. Umgekehrt erhalte ich von Firmen kaum mehr Rechnungen auf Papier; stattdessen verschicken die Unternehmen fast durchs Band PDFs. Was bleibt, kommt entweder von der Gemeinde, von der Bank oder ist unerwünschte Werbung. Und überhaupt: Ich finde es ziemlich beeindruckend, dass ein Brief aus einem Kuhkaff links oben in der Schweiz in ein Bergdorf rechts unten transportiert wird – für einen läppischen Franken.

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gucky62
09.07.2023
Die Argumentation dre Post mit sinkendem Brtiefvolumen ist keien Lüge, sondern sehr logisch und nachvollziehbar. Die Post muss Briefe als "Service Public" transportieren. Dazu benötigt Sie jedoch auch eine entsprechende Infrastruktur, die aufrechterhalten und regelmässig auch erneuert werden muss. Bei einem grossen Briefvolumen verteilen sich diese Grund-Kosten auf viele Briefe. Werden es wenige ist der Anteil dieser Kosten pro Brief steigend und somit muss die Post die Transportpreise erhöhen. Wie soll sie sonst die Brief-Infrastruktur finanzieren? Bei den Paketen hingegen ist das Volumen extrem gestiegen und die Post muss die Paket-Infrastruktur ausbauen. Was wiederum zusätzliche Kosten bedeutet. Dazu kommt die Inflation und die stark gestiegenen Energiekosten. Im Gegensatz zu diversen Privaten Anbietern in dem Sektor behandelt die Post Ihre Angestellten noch einigermassen gut. Deren Lohnanpassungen schlagen auch auf die Kosten. Man sollte sich jeweils überlegen was dahinter steht. Gruss Daniel