Maut/Vignette Schweiz 08.08.2023, 11:00 Uhr

E-Vignette: Zwischenhändler verlangen mehr als Bund

Eine Jahres-Autobahnvignette kostet 40 Franken. Eigentlich. Auf einigen Webseiten verlangen Zwischenhändler mehr.
Autobahnvignette Schweiz 2023
(Quelle: BAZG)
Am 1. August 2023 hat das BAZG im Auftrag des Bundesrats die elektronische Autobahnvignette lanciert. Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) ist mit dem Verkaufsstart zufrieden. In den ersten Tagen nach der Einführung wurden bereits über 23'500 Vignetten über das offizielle «Via Portal» gekauft (Stand: 4.8.23).

Zwischenhändler verlangen Gebühren

Eine Jahresvignette kostet in der Schweiz einmalig 40 Franken. Doch auf verschiedenen Webseiten wird die E-Vignette nun für 50 Franken oder mehr verkauft, wie SRF berichtet. Die Anbieter leiten nach einem Kauf die Daten an den Bund weiter und verlangen deshalb Gebühren für diese «Dienstleistung». Verboten ist diese nicht, moralisch gesehen könne man aber von Irreführung sprechen, sagt André Bähler von der Stiftung für Konsumentenschutz zu SRF.

Vorteile E-Vignette

Während die Klebeetikette mit dem Auto verbunden ist, ist die E-Vignette ans Kontrollschild geknüpft. Dies ist beispielsweise nützlich, wenn man ein Wechselschild benutzt. Oder bei einem Schaden an der Windschutzscheibe muss keine neue Vignette gekauft werden. Ein Umtausch einer Klebevignette in eine E-Vignette ist nicht möglich. Wie der Kauf über die offizielle Webseite im Detail funktioniert, lesen Sie in diesem Artikel.

Gibt es die Klebevignette nicht mehr?

Die Klebevignette wird momentan weiterhin angeboten. Bei beiden Varianten kostet die jährliche Nationalstrassenabgabe 40 Franken. Die physische Autobahnvignette Schweiz ist in allen Zoll-, Post- sowie Tankstellen erhältlich.

Gültigkeit der E-Vignette

Die Gültigkeit der E-Vignette unterscheidet sich in Sachen Gültigkeitsdauer nicht von der Klebevignette. Beide sind vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des Folgejahres gültig. Wer keine Autobahnvignette kauft, dem droht eine Busse von 200 Franken.
Gültigkeit prüfen
Es gibt im Via-Portal die Möglichkeit zu überprüfen, ob bereits eine gültige E-Vignette für ein spezifisches Kontrollschild erworben wurde. Dies ist zum Beispiel bei einem Leihfahrzeug oder bei Carsharing nützlich.
Hinweis: Es wird allerdings nur geprüft, ob eine E-Vignette gelöst worden ist. Und dies funktioniert ausserdem nur bei E-Vignetten, die beim Kauf als «öffentlich einsehbar» deklariert wurden.
Überprüfungsmöglichkeit, ob für ein Fahrzeug eine E-Vignette gekauft wurde
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch

Problem Rückerstattung

Wie das BAZG in einer Mitteilung schreibt, gelangten einige Rückerstattungsbegehren wegen irrtümlich gekaufter E-Vignetten an das Bundesamt. Die meisten Schweizerinnen und Schweizer dürften im Januar die physische Klebeetikette gekauft haben. In diesem Fall würden sie beim Kauf einer E-Vignette doppelt bezahlen. «Rückerstattungen der E-Vignette sind gesetzlich nicht vorgesehen. Das BAZG machte jedoch nach eigenen Angaben während der ersten Woche seit der Einführung eine Ausnahme. Für E-Vignettenkäufe ab dem 8. August 2023 werden keine Rückerstattungen mehr gewährt.
Die digitale Autobahnvignette ist aber zum Beispiel für Touristen von Nutzen. Den offiziellen Webshop des BAZG finden Sie via e-vignette.ch.
Der offizielle Via-Webshop des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG)
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch

Welche Strassen sind von der Autobahngebühr ausgeschlossen?

Falls Sie Urlaub in der Schweiz machen und die Autobahngebühr nicht bezahlen wollen, finden Sie auf der Karte der Autobahnen und Autostrassen Strassen mit Vignettenpflicht. Die vignetten-pflichtigen Strecken sind rot hinterlegt.



Kommentare
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musk1953
08.08.2023
mir ist unbegreiflich, warum jemand auf einer anderen homepage, als der originalen des bundes, eine vignette kauft. mir ist aber klar, warum diverse fremdanbieter eine vignette anbieten. weil sie darauf spekulieren, dass es leute gibt, die darauf hereinfallen. denn sie könnten ja geradesogut den original-link aufschalten. doch dann würden sie nicht mehr fett daran verdienen. das argument der beratung lasse ich nicht gelten. was gibt es da zu beraten? die abfragemöglichkeit, ob für ein verkehrsschild schon eine vignette gekauft worden ist, funktioniert nur, wenn man diese möglichkeit beim kauf aktiviert hat.

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Jürgen N.
08.08.2023
Und mir ist unbegreiflich dass Postfinance nicht als Zahlung akzeptiert wird. Zum Glück hab ich noch Visa.

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Klaus Zellweger
08.08.2023
Und mir ist unbegreiflich dass Postfinance nicht als Zahlung akzeptiert wird. Zum Glück hab ich noch Visa. Man kann es drehen und wenden, wie man es will: Visa und/oder Mastercard sind in der heutigen Zeit heute ein Muss. Twint oder Postfinance kann man sich als “Haustier unter den Zahlungsarten” halten, wenn der Lokal-Patriot durchdrückt. Aber wer sich darauf verlässt, ist verlassen – früher oder später.

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retep1
08.08.2023
Laut Mitteilung in der Presse wurden schon über 23'000 E-Vignetten gekauft. Es kann doch nicht sein, dass dass so viele Autofahrer noch keine 2023er Vignette haben! Sie haben wohl nicht gemerkt, dass auf der Webseit klar und deutlich die 23er-Vignette abgebildet ist. Klar, dass nun Rückzahlungen gefordert werden.

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gucky62
08.08.2023
Man kann es drehen und wenden, wie man es will: Visa und/oder Mastercard sind in der heutigen Zeit heute ein Muss. Twint oder Postfinance kann man sich als “Haustier unter den Zahlungsarten” halten, wenn der Lokal-Patriot durchdrückt. Aber wer sich darauf verlässt, ist verlassen – früher oder später. Da muss ich nun doch widersprechen. In CH sind zumindest PF eine der generellen und sehr weit verbreitete Zahlungsmethode. Hinzu kommt, das deren Gebühren im Vergleich zu den Kreditkarten doch tiefer sind. Aber es ist natürlich eine Debitkarte und keine Kreditkarte. Die Ansicht das Visa/Mastercard ein muss seinen ist hier ziemlich kurzsichtig. Und eben diese Karten sind für die Leitung unverschämt teuer. Sowohl für den Kunden wie auch für den Händler. Ich kene einige Händler die deswegen die Annahme dieser Karten in der Zwischenzeit verweigern und eben u.a. aus diesen Gründen. Es ist eher davon auszugehen, das der eingesetzte Zahlungsanbieter nur Twint, und Visa/Mastercard unterstützt udn für PF ist ein Vertrag mit PF notwendig. Was separat laufen dürfte. Aber wie wäre es einfach mal damit zu fragen? Gruss Daniel

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Electra
08.08.2023
mir ist unbegreiflich, warum jemand auf einer anderen homepage, als der originalen des bundes, eine vignette kauft. mir ist aber klar, warum diverse fremdanbieter eine vignette anbieten. weil sie darauf spekulieren, dass es leute gibt, die darauf hereinfallen. denn sie könnten ja geradesogut den original-link aufschalten. Die Feinstaubplakette für Deutschland kann online beim Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Berlin, für knapp 7 Euro bestellt werden. Wer die gleiche Plakette z. B. beim TCS Aargau online bestellt, bezahlt 24 bzw. 28 Franken und somit ungefähr das Drei- bzw. fast das Vierfache. Da ist ein Aufschlag von 10 Franken auf die Autobahnvignette ja vergleichsweise moderat.

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adykopp
08.08.2023
Leute man kauft aber auch nicht auf einer ausländischen Webseite eine Vignette für die CH ,dasselbe gilt auch für Deutsche Plaketten und sogenannte Pickerl für Österreich. Diese Vignetten oder Plaketten kauft man über die Webseiten der jeweiligen Anbieter im jeweiligen Land für das diese gültig sind , oder bei der ersten Tankstelle im jeweiligen Land nach der Grenze. Jeder selber schuld ,der zuviel bezahlt.

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The Dude
08.08.2023
Laut Mitteilung in der Presse wurden schon über 23'000 E-Vignetten gekauft. Es kann doch nicht sein, dass dass so viele Autofahrer noch keine 2023er Vignette haben! Sie haben wohl nicht gemerkt, dass auf der Webseit klar und deutlich die 23er-Vignette abgebildet ist. Klar, dass nun Rückzahlungen gefordert werden. Es gibt auch viele die nur durch die Schweiz fahren oder hier Urlaub machen. Diese benötigen auch eine Vignette wenn sie die Autobahn nutzen. Leute man kauft aber auch nicht auf einer ausländischen Webseite eine Vignette für die CH ,dasselbe gilt auch für Deutsche Plaketten und sogenannte Pickerl für Österreich. Diese Vignetten oder Plaketten kauft man über die Webseiten der jeweiligen Anbieter im jeweiligen Land für das diese gültig sind , oder bei der ersten Tankstelle im jeweiligen Land nach der Grenze. Jeder selber schuld ,der zuviel bezahlt. Es kann auch sein, dass diese Personen einfach beim ersten Ergebnis welches sie bei Google finden zuschlagen.

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Klaus Zellweger
09.08.2023
Die Ansicht das Visa/Mastercard ein muss seinen ist hier ziemlich kurzsichtig. Im Gegenteil. Es sollte von Gesetz aus vorgeschrieben sein, dass sich alles mit Visa und Mastercard bezahlen lässt – und den darauf aufbauenden Diensten wie NFC, Apple Pay oder Google Pay. Unser Land profitiert sehr stark vom Tourismus. Kein einziger Tourist wird ein Konto bei der Postfinance oder Twint eröffnen, weil er die Vignette kaufen will – wie könnte er auch? Ich werde regelmässig sauer, wenn an einem beliebigen Automaten / Drehkreuz / einer Toilette nicht mit Karte und NFC bezahlt werden kann. So etwas gehört sich nicht für ein Land, das stolz auf seine “Dienstleistungen” sein will. Ich habe schon oft diskutierende Touristen ratlos vor einem öffentlichen WC gesehen, das nur Münzen akzeptiert. Ich finde das arrogant und respektlos unseren Gästen gegenüber. Und eben diese Karten sind für die Leitung unverschämt teuer. Dann suchst du unter den falschen Karten-Anbietern. Die wichtigsten Karten in unserem Haushalt sind die von Revolut. Konto gratis. Karte gratis. Aufladen gratis. Verwendung gratis. Bestmögliche Wechselkurse im Ausland (zu Interbanking-Kursen). Unzählige Dienstleistungen in der App. Und so weiter. Hier mehr dazu, auch wenn unterdessen viele neue Funktionen hinzugekommen sind. Ich kene einige Händler die deswegen die Annahme dieser Karten in der Zwischenzeit verweigern und eben u.a. aus diesen Gründen. Natürlich ist es einem Händler überlassen, nach seinen Vorstellungen zu geschäften. Aber den Kunden ist es auch freigestellt, Händler ohne Kartenannahme zu meiden. Ich habe damit kein Problem, denn fast jedes Produkt gibt es in einem kooperativen Geschäft oder im Internet. Händler, die keine Kreditkarte annehmen, sind einfach am “trötzelen” – und das lasse ich mir nicht bieten. Dabei kann heute jeder Marroni-Stand mit einem Gerät von SumUp Kreditkarten als Zahlungsmittel anbieten. Bei Brack gibt es die Geräte ab 45 Franken, die Verwendung ist ohne verbindlichen Vertrag möglich. Ich habe sogar als Privatperson ein solches Terminal irgendwo herumliegen, auch wenn ich es nur selten benötige. Aber viele kleine Anbieter (Beizen, Essensstände, Märkte usw.) wollen auch nur deshalb keine Kreditkarten akzeptieren, weil das Steueramt in ihren Augen nicht alles wissen muss. 🤫

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Jürgen N.
09.08.2023
Aber Visa kostet mich Fr. 50.- (verbilligt dank AeCS) und PF nix.