Ransomware: Mehr Angriffe, höhere Lösegeldsummen

Fazit: Die Zukunft von Ransomware

Anhand der Aktivitäten im Jahr 2020 und der weiter zurück liegenden Zeit haben die Palo-Alto-Experten eindeutige Trends identifiziert. Diese sind:
  • Trend zum Ransomware-as-a-Service-Modell: Die Leichtigkeit, mit der Ransomware-Angriffe erfolgreich sind, lässt vermuten, dass immer mehr finanziell motivierte Betreiber auf der Bildfläche erscheinen werden. Angreifer aller Art sind ständig auf der Suche nach Unternehmen, die sie ins Visier nehmen können, und sie wissen, dass Ransomware nicht nur effektiv ist, sondern auch mit geringem Aufwand verbunden sein kann, besoonders, wenn sie das Ransomware-as-a-Service-Modell nutzen. Die Forscher gehen davon aus, dass immer mehr Betreiber diesem Modell folgen werden, um Geld zu erpressen.
  • Zunahme von Varianten und Fähigkeiten: Einige der am weitesten verbreiteten Ransomware-Familien, die im Jahr 2020 beobachtet wurden, waren weniger als ein Jahr alt. Es werden weiterhin neue und aktualisierte Ransomware-Varianten entwickelt und eingesetzt, die als eigenständige Malware oder zusammen mit herkömmlicher Malware verwendet werden. Da Linux immer häufiger zum Ziel von Ransomware wird, ist es klar, dass Angreifer weiterhin die Fähigkeit entwickeln werden, alle Arten von Systemen anzugreifen.
  • Mehr Profit durch doppelte Erpressung: «Proof of Compromise»- und doppelte Erpressungstechniken waren zu Beginn des Jahres 2020 ebenfalls weniger als ein Jahr alt, aber sie sind jetzt gemäss den Experten von Palo Alto in ihrer Popularität explodiert. Mindestens 16 verschiedene Ransomware-Varianten drohen nun damit, Daten preiszugeben oder Leck-Seiten zu nutzen, und weitere Varianten werden diesen Trend wahrscheinlich fortsetzen. In diesem Sinne wird auch die Nutzung von Tor und anderen anonymen Diensten weiter zunehmen. Die Verwendung von anonymen Diensten erschwert es Sicherheitsforschern und Strafverfolgern, Aktivitäten zu verfolgen und Indikatoren zu identifizieren, die zur Netzwerkverteidigung genutzt werden können.
  • Steigende Lösegeld-Forderungen: Die höchste Lösegeldforderung ist in nur wenigen Jahren von 500 US-Dollar auf mehr als 30 Millionen US-Dollar gestiegen und hat sich allein von 2019 bis 2020 verdoppelt von 15 auf 30 Millionen US-Dollar. Solange die Angreifer weiterhin bezahlt werden, werden diese Forderungen weiter steigen. Nur sehr wenige Betreiber stellen Lösegeldforderungen in anderen Formen als virtueller Währung, wobei sie in der Regel Bitcoin bevorzugen, obwohl in mehreren von den Forschern beobachteten Vorfällen auch Monero gefordert wurde.



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