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03.06.2014, 07:54 Uhr
Schweizer wollen TrueCrypt weiterentwickeln
Nach dem rätselhaften Aus der populären Verschlüsselungs-Software TrueCrypt entschliessen sich Schweizer Entwickler zu einer freiwilligen Weiterentwicklung.
Zwei Schweizer Entwickler haben eine Projektseite eingerichtet, um das populäre TrueCrypt am Leben zu erhalten. Thomas Bruderer, einer der Entwickler und einst Präsident der Schweizer Piratenpartei, hat laut der NZZ inzwischen mit dem ehemaligen TrueCrypt-Schöpfer Kontakt aufgenommen. Bei dem TrueCrypt-Macher handle sich um einen David (Ondřej) Tesařík aus Prag. Dieser soll Bruderer gesagt haben, das Projekt habe schlicht und einfach zehn Jahre auf dem Buckel und der Code sei nicht mehr gut genug. Ob das die ganze Wahrheit ist, sei mal dahingestellt: Bruderer glaubt, ein neues Team könnte genauso gut ähnliche Fehler begehen. Parallele Spekulationen zum Lavabit-Fall bleiben nach wie vor offen. Einige Ausführungen, die aus dem Audit der Entwickler hervorgehen, deuten darauf hin, dass man erst dann mit dem Projekt fortfahren will, sobald die nebulösen Umstände rund um TrueCrypt geklärt sind. Die erste Phase der Kryptoanalyse sei schon abgeschlossen.
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Die neu eingerichtete Projektseite hortet die letzte als sicher geltende Version der Verschlüsselungs-Software (Version 7.1a). Die Version 7.2 wollen die Neuentwickler aus sicherheitsrelevanten Aspekten nicht mehr ins Download-Archiv aufnehmen. In einem weiteren Schritt wollen die Schweizer weitere Personen anwerben, die sich verschiedensten offenen Fragen annehmen. Geklärt werden sollen in erster Linie rechtliche Fragen zur Weiterverwendung des Codes und vorhandene Sicherheitslücken. Danach will man die Software neu «forken», um einzelne Entwicklungsbereiche des Quelltexts unabhängig vom Mutterprojekt weiterentwickeln zu können.
Dem neuen TrueCrypt-Projekt auf Twitter folgen: https://twitter.com/freeapophis
Autor(in)
Simon
Gröflin
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