Netzwerkspeicher im Eigenbau

weitere Tipps

5) Wo soll der NAS stehen?
Da der NAS mit dem Netzwerk verbunden sein muss, platzieren Sie ihn am besten in der Nähe des Routers. Unterstützt dieser WLAN, haben Sie automatisch drahtlosen Zugriff auf den Netzwerkspeicher. Ein NAS mit eigener WLAN-Funktion ist also nicht nötig.
Wo Sie das Gerät platzieren, hängt auch vom Nutzungszweck ab. Setzen Sie das NAS als Printserver ein, muss sich der USB-Drucker in der Nähe befinden. Gleiches gilt, wenn Sie USB-Musikboxen am NAS anschliessen wollen. Nutzen Sie die oft vorhandene Kopierfunktion, mit der sich per Knopfdruck Daten von USB-Sticks und Festplatten auf den Netzwerkspeicher übertragen lassen, sollte das Gerät an einem leicht erreichbaren Ort stehen.
6) Wie richte ich einen NAS ein?
In der Regel wird auf CD ein Installationsprogramm mitgeliefert, das Ihnen beim Einrichten zur Seite steht und durch die wichtigsten Einstellungen führt. Die Installation ist dadurch sehr einfach. Wollen Sie aber das Maximum aus Ihrem NAS herausholen, sollten Sie zusätzlich die Antworten zu den folgenden Fragen lesen.
Wichtig: Aktualisieren Sie möglichst schnell die Firmware Ihres NAS. Dabei handelt es sich quasi um dessen Betriebssystem. Bei einigen Installationsassistenten haben Sie die Möglichkeit, gleich beim Einrichten die neuste Version aufzuspielen. Die Firmware-Datei finden Sie auf der Homepage des Herstellers. Diese Updates sind sehr zu empfehlen, da sie nicht nur Fehlerbereinigungen mit sich bringen, sondern auch neue Funktionen und teilweise sogar ganz neue Benutzeroberflächen.
7) Was ist ein RAID-System?
RAID steht für Redundant Array of Independent Disks, zu Deutsch redundante Anordnung unabhängiger Festplatten. Bei einem RAID-System handelt es sich um einen Verbund mehrerer Festplatten, in dem Daten so gespeichert werden (ausser RAID 0), dass sie vor Verlust geschützt sind. Die Harddisks sollten punkto Grösse und Typ identisch sein. Folgend erklären wir die Vor- und Nachteile der wichtigsten RAID-Systeme, damit Sie das passende wählen können.
- Einzeldisk (ab einer Festplatte): Bei diesem Modus handelt es sich um kein RAID-System. Jede Festplatte wird einzeln als Laufwerk genutzt. Fällt eine aus, sind auch die Daten weg. Die anderen Disks sind aber nicht betroffen.
- JBOD (ab zwei Festplatten): In diesem Verbund werden mehrere Festplatten zu einem grossen Laufwerk kombiniert. Geht eine kaputt, sind alle Disks betroffen. Aus diesem Grund ist JBOD nicht zu empfehlen.
- RAID 0 (ab zwei Festplatten): In diesem RAID-Modus werden ebenfalls mehrere Harddisks verbunden, wobei allerdings die Geschwindigkeit im Vordergrund steht. Speichern Sie eine Datei, wird diese auf die verschiedenen Festplatten verteilt. Dadurch können die Harddisks parallel arbeiten und schneller auf die Daten zugreifen. Während ein RAID-0-System im Computer sinnvoll sein kann, nutzt es in einem NAS nur wenig: Das Netzwerk bremst den Tempogewinn. Auch bei einem RAID-0-System sind alle Daten verloren, wenn eine Festplatte des Verbunds ausfällt.
- RAID 1 (ab zwei Festplatten): Bei RAID 1 steht die Datensicherheit im Vordergrund. Alle Daten werden doppelt gespeichert, sodass auf zwei Festplatten jeweils dieselben Daten liegen. Dadurch steht Ihnen zwar nur die Hälfte des tatsächlichen Speicherplatzes zur Verfügung, dafür sind Ihre Daten geschützt. Fällt eine der Festplatten aus, liest das NAS automatisch von der anderen Festplatte. In der Zwischenzeit kann die defekte Festplatte ausgetauscht werden. Trotz dieser Sicherheit schützt ein RAID Ihre Daten nur beschränkt. Lesen Sie dazu unbedingt die Box links «RAID ersetzt kein Backup».
- RAID 5 (ab drei Festplatten): In einem RAID-5-Verbund sind die Daten ebenfalls vor dem Ausfall einer Festplatte geschützt – allerdings verlieren Sie weniger Speicherplatz, dafür etwas mehr Geschwindigkeit als bei RAID 1. Während bei Ersterem nur die Hälfte des Speicherplatzes genutzt wird, ist es bei RAID 5 die Anzahl der Festplatten minus einer. Nutzen Sie zum Beispiel vier 500-GB-Harddisks, können Sie 1500 GB als Speicher brauchen. Der Rest ist für die Datensicherung reserviert. Welche Festplatte ausfällt, ist dabei egal. Geben jedoch zwei Festplatten gleichzeitig den Geist auf, sind die Daten verloren. Defekte Harddisks sollten also sofort ersetzt werden. Dies ist sowieso notwendig, da der Verbund bei einem Ausfall zwar noch zuverlässig, aber langsam arbeitet. Für ein NAS mit drei Festplatten oder mehr ist RAID 5 oft die beste Lösung.
8) Welches Dateisystem?
Grundsätzlich spielt das Dateisystem keine grosse Rolle, da der NAS die Daten selbst ausliest und per Netzwerk weiterleitet. Es ist somit nicht nötig, dass Ihr Computer mit dem Dateisystem des Netzwerkspeichers zurechtkommt. Da auf den NAS oft Linux läuft, sind die Dateisysteme Ext2, Ext3 und Ext4 verbreitet. Letzteres ist ziemlich neu und sollte deshalb aus Sicherheitsgründen gemieden werden. Die beiden anderen sowie das Windows-System NTFS haben sich bewährt.
9) Wie greife ich aufs NAS-Menü zu?
Sobald der NAS mit dem Netzwerk verbunden ist, erhält er eine IP-Adresse. Geben Sie diese im Webbrowser Ihres PCs ein, gelangen Sie ins Konfigurationsmenü. Noch einfacher geht der Zugriff mit der mitgelieferten Software.



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