Filmen: Varianten von A bis Z

Sensoren, Bitrate und Farbsampling sowie Zoom ...

Sensoren

Wie bereits angetönt, ist nicht nur die Auflösung für die Bildqualität verantwortlich, sondern auch die Sensorgrösse. Vereinfacht gesagt: Bei einem grösseren Sensor sind die vorhandenen Pixel bei gleicher Auflösung grösser und können so mehr Details aufnehmen. Das führt zu einer besseren Farbtiefe, mehr Dynamikumfang und weiteren Vorteilen. Übliche Sensorgrössen sind: 35-mm-Vollformat, APS-C, Four Thirds, 1 Zoll und diverse kleinere Formate, Bild 4. APS-C ist eines der grössten Formate, das in der Mittelklasse verwendet wird.

Bitrate und Farbsampling

Bild 4: Die Sensorgrössen gehen ordentlich auseinander
4K ist nicht gleich 4K und Full HD ist nicht gleich Full HD. Denn anders, als wir uns das von Fotos gewohnt sind, werden Videos häufig komprimiert – einerseits, um Platz zu sparen, andererseits, weil der Kameraprozessor nicht mit der Datenmenge zurechtkommt. Das ist vor allem bei 4K-Videos ein Thema. Die Bitrate verrät, wie viel Datendurchsatz die Kamera verarbeiten kann. Bei den meisten Modellen wird 4K/30p mit 100 Mbit/s verarbeitet. Damit kommen auch die meisten regulären SD-Karten zurecht. Höhere Bitraten gibt es bei stärker spezialisierten Geräten wie der Panasonic Lumix GH5. Die höhere Bitrate resultiert in einer besseren Bildqualität, da mehr Daten im Video enthalten sind. Das macht sich besonders bemerkbar, wenn das Material bearbeitet wird. Farbsampling bezeichnet ein Prozess, mit dem Videohersteller Bandbreite sparen, indem sie eine Schwäche des menschlichen Sehsystems ausnutzen.
Der Mensch reagiert stärker auf Helligkeitswechsel als auf Farbwechsel. Daher können in einem Video die Farbwechsel einer Szene weniger detailliert dargestellt werden als die Lichtwechsel, ohne dass der Zuschauer davon etwas merkt. Es sei denn, er schaut genau hin. Dargestellt wird das Farbsampling meistens mit drei Zahlen. Zum Beispiel 4:2:2. Stellen Sie sich acht Pixel vor, die in zwei Viererreihen übereinander angeordnet sind. Pro Reihe ändert sich die Helligkeit also viermal (die erste Vier). Bei 4:2:2 ändert sich zudem die Farbe innerhalb der ersten Reihe zweimal (die erste Zwei) und zwischen der oberen und der unteren Reihe zweimal (die zweite Zwei). 4:4:4 wäre grundsätzlich ideal, wird aber nur selten verwendet, da der Aufwand dafür erheblich ist. 4:2:2 ist aktuell der Goldstandard für hochwertige Kameras, günstigere Modelle verwenden meist 4:2:0 oder weniger, Bild 5.
Bild 5: Der Canon-Camcorder XC10 gehört zur Spitze seiner Klasse in Sachen Bitrate und Farbsampling

Zoom und Objektive

Camcorder sind häufig als geschlossene Systeme gebaut. Entsprechend bieten sie eine weite Reichweite an Brennweiten in einem fix verbauten Objektiv an, das heisst einen grossen Zoom. Im Vergleich zu einem spezialisierten Objektiv einer DSLM leidet dadurch leicht die Qualität. Dafür bietet ein Camcorder wie der JVC GY-HM170E eine massiv grössere Brennweitenabdeckung als beispielsweise eine Panasonic Lumix GH5 mit Kit-Objektiv. Braucht man aber nur eine bestimmte Brennweite, fährt man mit der DSLM und dem passenden Objektiv sowohl finanziell als auch qualitativ deutlich besser. Ein weiterer Vorteil der Systemkameras ist natürlich die Möglichkeit, Objektive auszutauschen, was für bestimmte Aufgaben deutlich Gewicht einsparen kann.
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