So gelingen gute Fotos mit dem Smartphone

Nachbearbeitung

Fast jedes Foto benötigt eine kleine Nach­bearbeitung – egal, aus welcher Kamera es stammt. Die Kunst besteht darin, sich sämt­liche Optionen offenzuhalten und es nicht zu übertreiben.

Keine festen Filter

Viele Foto-Apps bieten die Möglichkeit, direkt bei der Aufnahme einen Filter anzuwenden. Das bedeutet, dass es keine unveränderte, natürliche Aufnahme gibt. Verwenden Sie deshalb nur Ihre Kamera-App und holen Sie die Filtereffekte später in einer anderen App nach, ohne das Original zu überschreiben.

Snapseed: solide Basis

Bild 10: Snapseed macht viele andere Foto-Apps überflüssig
Quelle: Unsplash.com/Picsea
Wenn Sie auf der Suche nach einer universellen und leistungsfähigen App für die Optimierung der Fotos sind, dann gehört Snapseed von Google zu den Top-Favoriten. Sie deckt fast alles ab, was man sich für das Gros der Aufnahmen wünscht: die Korrekturen der Farbe und der Helligkeit, aber auch der Perspektive, Bild 10. Dazu kommen Retro-Filter, organisch wirkende Rahmen und viele andere praktische Hilfen, die durch ihre Zugänglichkeit und Qualität überzeugen. Wenn Sie Snapseed beherrschen, ersparen Sie sich ein halbes Dutzend Apps, die Ähnliches versprechen. Snapseed ist kostenlos und auf Deutsch erhältlich. Die iPhone-Version finden Sie im App Store via go.pctipp.ch/2874, die Android-Version bei Google Play unter dem Link go.pctipp.ch/1301.

Alles wird gut: Luminar Neo

Bei den Smartphone-Kameras geht nichts über die technische Qualität der Linsen und Sensoren. Doch wenn Themen wie HDR-Belichtungen oder die künstliche Unschärfe bei Porträts in den Mittelpunkt rücken, dann kommt die beste Lösung vermutlich von ausserhalb. Die Foto-Software Luminar Neo von Skylum stützt sich vorwiegend auf KI, also auf künstliche Intelligenz.
Über simple Schieberegler wird der Hintergrund unscharf, Bild 11, glätten sich die Wangen, strahlen die Augen und verschwinden die Telefondrähte. Die Lernkurve ist flach, die Ergebnisse umwerfend und das Erfolgserlebnis garantiert. Auf der Website lassen sich diverse Funktionen mit Musterbildern herbeiklicken, ohne dass die Software heruntergeladen werden muss.
Bild 11: Luminar Neo sorgt trotz flacher Lernkurve für spektakuläre Verbesserungen
Quelle: Klaus Zellweger
Der ideale Arbeitsablauf könnte also so aussehen, dass Sie all den mehr oder weniger sinnvollen Foto-Apps den Rücken kehren und sich ausschliesslich auf die bestmögliche Aufnahme konzentrieren. Später wird am PC all das nachgeholt, was die zahlreichen Effekt- und Beauty-Apps versprechen – nur in einer deutlich besseren Qualität. Mehr zu Luminar Neo finden Sie unter dem Link skylum.com. Die Software wird für Macs und Windows-PCs angeboten und gibts auf Deutsch/Französisch, eine Demoversion ist ebenfalls dabei. Die Preise für das Abo ändern regelmässig; im Schnitt kostet Luminar A.I. mit seinen Erweiterungen etwa 90 Franken jährlich. Ein Einmalkauf ist auch möglich.



Kommentare
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rellez185
26.01.2024
Ein kurze Ergänzung zum Video-Teil Ihres Berichtes. Mit iPhone 14/15Pro braucht es keinen Gimbal als Bildstabilisator mehr, da diese Modelle einen Superjob machen.

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Klaus Zellweger
29.01.2024
Falls damit der beeindruckende “Actionmodus” gemeint ist: Er reduziert das Bild von 4K auf 2.8K, weil ein variabler Ausschnitt erstellt wird. Ausserdem benötigt er viel mehr Licht, sodass es bei schwachem Licht zu mehr Rauschen kommt. Mit einem Gimbal kann hingegen auf den Actionmodus verzichtet werden – was wiederum die Bildqualität verbessert. Aber klar: Wenn kein Gimbal zur Hand ist, wird der Actionmodus zur besten Alternative, die man sich wünschen kann. :cool:

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Masche
20.02.2024
Viel besser als Serienaufnahmen ist beim iPhone die Live Funktion. Um was es dabei geht, ist bei PCTipp unter diesem Link beschrieben: Live-Photos vom Video befreien Live Bilder sind eine Kombination von Video und Foto. Das Geniale daran ist, dass man damit sozusagen eine eingebaute Zeitmaschine hat. Das Video startet nämlich 1.5 Sekunden vor (!) der Aufnahme und dauert insgesamt 3 Sekunden. Dadurch passiert es kaum mehr, dass man mit einer Aufnahme zu spät kommt. Gerade bei Tier oder Sportaufnahmen, aber auch bei Aufnahmen von Kindern ist das fast unverzichtbar. Wer kennt die Situation nicht: man schleicht sich an ein Tier ran und noch bevor man abdrücken kann, ist es weg. Mit der Live Funktion erfasst man aber auch die Zeit bis zu 1.5 Sekunden vor dem Drücken des Auslösers. Man hat daher eine gute Chance, dass man in diesen 1.5 Sekunden das Objekt noch mit dem Live Bild erfasst hat. Man muss nur noch das gewünschte Bild oder, nach Bedarf, mehrere Bilder aus dem Live Bild extrahieren. Man kann mit der Live Funktion auch lückenlose Serienbilder machen. Drückt man nämlich den Auslöser in einem Zeitabstand von weniger als 3 Sekunden, erhält man Live Bilder, die sich sogar zeitlich überschneiden. Man findet damit garantiert das richtige Bild. Ich habe daher die Live Funktion immer eingeschaltet. Mit wenigen Klicks erhält man aus dem Live Bild ein normales, welches viel weniger Speicherplatz benötigt als das Live Bild selber. Hat man das gewünschte Bild (oder auch mehrere) extrahiert, löscht man das Live Bild, wie es im oben zitierten Artikel beschrieben ist.