CPU: Das steckt drin

AMD

Bild 3: Seit Ryzen ist AMD wieder richtig da – zur Freude aller ausser Intel
Quelle: AMD
Einige Zeit lang sah es so aus, als hätte AMD gegen Intel keine Chance. Doch mit der neuen Zen-Architektur meldeten sich die Chipbauer aus Santa Clara in beeindruckender Manier zurück und liessen Intel erst einmal leer schlucken. Mittlerweile hat sich der Prozessorkampf etwas austariert. AMD und Intel toppen sich jeweils in regelmässigen Abständen, was gut für den technologischen Fortschritt ist. Praktischerweise waren in den vergangenen Jahren die Namen von AMD-Prozessoren fast gleich wie jene von Intel, Bild 3.

AMD Ryzen 7 7700X

AMD ist der Hersteller, Ryzen die Linie. Anders als bei Intel kommt danach nicht eine separate Marke, sondern einfach die Stufe. In unserem Beispiel die 7. Die Prozessormarke kombiniert AMD aus der Linie (Ryzen) und der Stufe (die Zahl), hier also Ryzen 7 oder abgekürzt R7. Grob gesehen lassen sich die Nummern zwischen AMD und Intel in etwa vergleichen. Ryzen 3 deckt die Einsteigerstufe ab, Ryzen 5 die Mittelklasse, Ryzen 7 die Oberklasse und Ryzen 9 das High End. Das ist auch preislich etwa vergleichbar mit den jeweiligen Intel-Core-Modellen i3, i5, i7 und i9.
Nach der Marke folgt eine vierstellige Zahl. Und hier wird es leider etwas kompliziert, denn AMD hat für die neuste Generation von Ryzen-Prozessoren die Namensgebung geändert. Bisher funktionierte die Zahl so: Die erste Ziffer steht für die Generation, die zweite für den Leistungslevel, die letzten zwei Ziffern agierten als Modifikatoren und Platz für kleinere Upgrades. Der R5 3600 liess sich etwa so lesen: dritte Generation, Leistungsstufe 6, Standardversion.
Ab der siebten Generation änderte AMD die Namensgebung zu folgendem System: An erster Stelle steht das Erscheinungsjahr, Bild 4. Bei AMD ist das Jahr nicht so stark mit der Generation verbunden wie bei Intel. Generationen halten oft länger als ein Kalenderjahr und teils werden ältere Technologien auch in neueren CPUs verbaut.
Bild 4: Für die neuste Generation hat AMD das Namensschema geändert
Quelle: AMD
Dahinter folgt neu das Marktsegment, was dem Leistungslevel von früher entspricht.
Bei den letzten zwei Ziffern geht AMD auf ein Kundenfeedback ein. Die dritte Ziffer benennt neu die Architektur, also die eigentliche Generation der Technologie. Daran erkennen Sie, auf welchem Bauplan der Prozessor basiert ist. Das ermöglicht es AMD zum Beispiel, neue Prozessoren auf älteren Bauplänen zu entwickeln, wenn diese dafür ausreichen. Und mit der neuen Schreibweise kann AMD das transparent kommunizieren. So gibt es für die Kundschaft kein Rätselraten oder böse Überraschungen. Die letzte Ziffer benennt, ob es sich um ein schnelleres oder langsameres Modell im gleichen Segment handelt. Schnellere Prozessoren erhalten eine 5, langsamere Prozessoren eine 0. AMD wird hier wahrscheinlich Platz für weitere Abstufungen lassen.
Konzeptuell gleich geblieben ist das Suffix, das für Besonderheiten beim Formfaktor oder beim Stromverbrauch steht. Die Suffixe sind jedoch anders als bei Intel und können nicht eins zu eins übertragen werden. AMD ist auch etwas präziser und verwendet die Suffixe für genaue Energiewerte. Beispiele:
  • HX – Maximale Performance (über 55 W)
  • HS – Obere Mittelklasse (um 35 W)
  • U – Premium ultradünn (15–28 W)
  • C – Chromebook (15–28 W)
  • e – Lüfterlos (15–28 W)
Die AMD-Prozessoren vor 2023 verwenden übrigens noch andere Suffixe, und zwar die folgenden:
  • X – Höher getaktet und übertaktbar
  • XT – Premium-Version von «X», schnellerer Boost
  • G – Integrierte Vega-GPU
  • E – 35-W-Desktop
  • GE – Vega-GPU und 35 W Stromverbrauch
  • U – Standard-Mobile
  • HS – Mobile mit 35 W
  • H – Mobile mit über 45 W



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