Linux ausprobiert
27.10.2023, 08:00 Uhr
Mein Monat mit Linux
Neben Windows und Mac fristen Linux-Betriebssysteme immer noch ein Schattendasein. Zu Unrecht, wie die Autorin seit ein paar Wochen feststellt. Sie hat Linux einen Monat lang ausgiebig getestet und im Alltag eingesetzt.
Meine letzten Linux-Erfahrungen liegen schon gut zehn Jahre zurück. Im vergangenen Dezember habe ich mich dazu entschlossen, es auf meinem neuen Asus-Notebook wieder einmal zu probieren. Nur bin ich mit Linux viel weniger vertraut als mit Windows. Wenn auch immer damit ein Problem auftaucht, wühle ich mich mittels Google durch mögliche, meist in Englisch verfasste Lösungen. Welche Hürden es zu überwinden gab (oder noch gibt), ob ich Linux wohl behalte und für welche Zwecke ich dennoch murrend wieder Windows aufstarte, lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Hinweise: Der Artikel stammt aus dem PCtipp 4/2023, die erwähnten Schritte habe ich im Dezember 2022 durchgeführt. Einiges davon ist inzwischen überholt. Allfällige «Learnings» daraus schreibe ich unter den entsprechenden Absätzen hinzu.
Warum überhaupt Linux?
Weil Windows nervt! Windows 11 hat zwar interessante Funktionen erhalten. Aber Microsoft hat so vieles verkorkst und setzt bei jedem neuen Release neue Ärgernisse drauf, sodass mir Windows inzwischen verleidet ist. Da sind nebst vielen ewigen Bugs auch offene Datenschutzfragen, der stärker werdende Druck zur Nutzung eines Microsoft-Kontos, die dauernde Edge-Browser-Bettelei, die ständigen Versuche, einem Office oder OneDrive aufzuschwatzen und die sonstige Werbung, die – wie ich finde – in der Bedienoberfläche eines Betriebssystems schlicht nichts verloren hat. Kurz: Der Kommerzdruck in Windows ist mir zu gross geworden und ich habe auch auf meinen eigenen Windows-Systemen nicht mehr das Gefühl, dass sie mir gehören.
Welches Linux?
Sprechen Sie mit zehn Linux-Usern, erhalten Sie elf Meinungen dazu, welche Linux-Distribution (Jargon: «Distro») die beste sei. Laut meinem Partner gibt es «sowieso nur Suse Linux, Punkt!». Andere wiederum schwören auf Ubuntu, Debian, Elementary oder «Wenn Ubuntu, dann mit KDE-Desktop, darum Kubuntu!» und so weiter. Welche der vielen Distros angeblich derzeit am höchsten im Kurs steht, erfahren Sie zum Beispiel in der rechten Spalte auf der Webseite distrowatch.com. Beim Original-Ubuntu kocht zudem dessen Betreiberin Canonical immer mehr ein eigenes Süppchen. Ich will nicht vom Regen in die Traufe geraten. Für Linux Mint (linuxmint.com) habe ich mich entschieden, weil sie den Fokus auf den Privatanwender legt und keine Berührungsängste mit Closed-Source-Treibern (Stichwort Nvidia) hat. Nicht zuletzt mag ich Mints Cinnamon-Desktop, der nicht Apple nachzuäffen versucht, sondern ähnlich wie klassische Windows-Oberflächen aufgebaut ist. Des Weiteren kommt jedes Programm mit seiner eigenen Menüleiste daher. Das liesse sich zwar theoretisch alles in jeder anderen Distribution auch einrichten (das ist das Schöne an Linux), aber bei Mint ist alles schon dabei. Und wer es in Mint anders haben will – bitte schön, unter folgendem Link gibts Themes: cinnamonspices.linuxmint.com/themes.
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