Onlineshoppen ohne Frust – so gehts

Shops und Preise

Der Preis ist nicht alles. Die Redensart «Wer billig kauft, kauft zweimal» kommt nicht von ungefähr. Zu oft kommt es vor, dass ein No-Name-Produkt zwar die Hälfte vom Marktüblichen kostet, aber auch nach kürzester Zeit im E-Schrott landet.

China-Shopping?

Ob Sie Produkte direkt in China oder in anderen fernen Ländern bestellen wollen, müssen Sie selbst entscheiden. Meist ist der Preis der einzige Grund, der auf den ersten Blick für eine Fernost- oder Übersee-Bestellung spricht. Es gibt jedoch zahlreiche gute Gründe, davon abzusehen. Erstens haben Sie kaum eine Handhabe, falls Sie über den Tisch gezogen werden. Zweitens betragen die Lieferzeiten bei solchen Bestellungen oft mehrere Wochen. Drittens können Liefer- und Zollkosten den ursprünglichen Preisvorteil zunichtemachen. Ferner ist ein Umtausch im Fall eines Defekts mindestens schwierig bis unmöglich. Nicht zuletzt ist gerade bei Elektronikprodukten nicht garantiert, dass diese in jeder Hinsicht mit europäischen Produkten, Apps, Sprachen und Stromanschlüssen kompatibel sind.

Fake-Shops

In der freien WWW-Wildbahn sind leider viele Abzocker unterwegs. Manche gehen sogar so weit, dass sie bekannte Shops 1:1 kopieren, inklusive Impressum. Prüfen Sie, ob Sie bei der Suche nach dem Shop-Namen auf unterschiedliche Webadressen stossen. Versuchen Sie herauszufinden, welches die echte ist. ­Spätestens bei der Bezahlmethode sollten Sie aufpassen. Nach Betrug riecht es auf jeden Fall, wenn ausschliesslich eine PayPal-Bezahlung via «Freundschaftsüberweisung» möglich ist. In diesen Fällen wäre nämlich der PayPal-Käuferschutz hinfällig. Ebenfalls zu Stirn­runzeln sollten Shops führen, die Ware ausschliesslich gegen Vorauszahlung liefern.

Preise vergleichen

Ist das Wunschprodukt gefunden und in Ihrem Lieblings-Shop nicht erhältlich, klappern Sie einige Preisvergleichsportale ab. Achten Sie je nach Komplexität des Produkts darauf, identische Modelle zu vergleichen. Als nützlich erweisen sich in der Schweiz die folgenden Preisvergleichsportale. Starten Sie eine Google-Suche nach dem genauen Produkt­namen und klicken Sie oben auf Shopping. Google bietet links eine Spalte mit weiteren Filteroptionen, die allerdings nicht immer Sinn ergeben, Bild 4. Je nach Produkt kann Google aber schon erste Hinweise liefern.
Bild 4: Die Filteroptionen bei Google Shopping sind nicht immer sinnvoll
Quelle: PCtipp.ch
Auch comparis.ch bietet nicht nur einen Tarif-, sondern auch einen leider etwas versteckten Preisvergleich. Klicken Sie auf der Comparis-Webseite oben rechts aufs Hamburger-Menü, entdecken Sie den Menüpunkt Preisvergleich; alternativ rufen Sie comparis.ch/preisvergleich direkt auf.
Nicht zuletzt führt auch das Toppreise-Portal unter toppreise.ch eine Schweizer Niederlassung für den Preisvergleich zahlreicher Schweizer Onlineshops.

Aufgepasst bei «Zeitdruck»

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen von einem «Preis nur noch gültig bis»-Countdown oder von Aussagen wie «Nur noch 1 Stück zu diesem Preis an Lager». Das ist ein Trick, mit dem Konsumentinnen und Konsumenten daran gehindert werden sollen, über das Angebot nachzudenken und weitere Preis- oder Produktvergleiche anzustellen.

Dynamische Preise

Gelegentlich unterscheiden sich Preise für ein Produkt im gleichen Shop sogar, wenn Sie zweimal am gleichen Tag nachschauen. Das kann von vielerlei Dingen abhängen, etwa von der Tageszeit oder davon, ob Sie im Shop eingeloggt sind oder nicht, in welcher Gegend der Shop Sie verortet (Zürichberg oder Spreitenbach) oder sogar, ob Sie mit einem teuren Apple-Gerät oder einem billigen Gerät zugreifen. Aus Schweizer Shops sind mir zwar keine Preismanipulationen in Bezug aufs mutmassliche Einkommen des Besuchers bekannt. Dennoch sollten Sie diese Tricks mancher Shop-Betreiber kennen. Mehr dazu lesen Sie auch unter pctipp.ch/1224853.

TCO (Total Cost of Ownership)

Unter «Total Cost of Ownership» versteht man die Gesamtsumme der Ausgaben, die der Kauf und der Betrieb eines Produkts bis zu dessen Lebensende kosten. Erkundigen Sie sich beim Hersteller oder Händler, welches die Verschleissteile oder Verbrauchsmaterialien sind, wie lange diese im Durchschnitt halten und was diese kosten. So sind Sie auf der sicheren Seite.

Umtauschmöglichkeit

Die Hersteller beziehungsweise Händler müssen auf die meisten Geräte zwei Jahre Garantie geben. Tritt in dieser Zeit ein Mangel zutage, haben Sie das Recht auf eine kostenlose Reparatur oder einen Ersatz. Anders verhält es sich beim Umtausch wegen Nichtgefallens. Während die EU verlangt, ein Produkt innerhalb einer bestimmten Frist umtauschen zu dürfen, fehlt den Schweizer Konsumen­tinnen und Konsumenten diese Option. Sie sind allein auf den Goodwill der Händler angewiesen. Prüfen Sie allenfalls in den AGB, wie der Händler die Sache mit dem Umtausch handhabt. Meistens werden ori­ginalverpackte Produkte zurückgenommen, wenn man den Umtausch innerhalb einer ­Woche in die Wege leitet.



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