Digitalradio
12.06.2025, 11:30 Uhr
Fit für DAB+
Das Digitalradio DAB+ bringt viele Vorteile, allerdings nur, wenn es empfangen werden kann. Für Besitzer klassischer Stereoanlagen und von Autoradios ist das nicht selbstverständlich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr System für DAB+ rüsten.

(Quelle: Shutterstock/Dave Hoeek)
Die Tage des UKW-Radios sind endgültig gezählt. Genau genommen hätte der veraltete Standard bereits mehrmals verschwinden sollen, das letzte Mal Ende 2024. Die Gnadenfrist für das (wahrscheinlich) endgültige UKW-Ende wurde noch einmal verschoben: auf Ende 2026. Erste Sender haben ihre UKW-Ausstrahlung jedoch bereits beendet, allem voran die SRG. Höchste Zeit also, sich für den DAB+-Empfang zu rüsten; falls das für Sie überhaupt nötig ist (siehe dazu auf der letzten Seite/Teil3).
DAB+ im Auto
Moderne Autos haben DAB+ im Radio verbaut. Aber einen Wagen kauft man ja meistens für mehr als ein paar Jahre. Entsprechend sind auch heute noch viele Fahrzeuge ohne DAB+ unterwegs. Für diese gibt es zwei Möglichkeiten, mit denen sie DAB+ empfangen können: eine Günstige und eine Teurere.
Die günstige Option ist ein DAB+-Adapter. Dabei handelt es sich um ein DAB+-Radio, das über einen Audioausgang verfügt, Bild 1. Da die meisten Autoradios einen Audioeingang haben, lassen sich diese Adapter einfach per Kabel an das bestehende Autoradio anschliessen. Dieses stellen Sie statt auf Radio auf AUX und hören so das Signal des Adapters. Strom gibt es entweder per USB oder via 12V-Steckdose.
Einige Systeme verwenden auch einen eingebauten FM-Transmitter. Das heisst, sie empfangen DAB+ und senden ein lokales FM-Signal ab, das von Ihrem Autoradio aufgenommen wird. Das ist etwas komplizierter und fehleranfälliger als ein Kabel, aber dafür drahtlos. Ebenfalls häufig sind heutzutage zusätzliche Funktionen wie Bluetooth an den Adaptern. Damit können Sie etwa von einem Handy auf den Adapter streamen und das Signal auf Ihr Autoradio weiterleiten.
Ein DAB+-Adapter für das Auto kostet üblicherweise zwischen 70 und 200 Franken, je nach Qualität und Funktionsumfang. Im Normalfall sollte die Kabelverbindung die Audioqualität nicht beeinflussen. Allerdings benötigen Sie einen Platz, an dem Sie den Adapter befestigen können. Das Kabel darf zudem nicht im Weg sein. Eine allfällige Audiofernsteuerung am Lenkrad wird mit dem Adapter auch nicht funktionieren.
Eine elegantere Lösung ist der Einbau eines komplett neuen Autoradios. Das ist aber ungleich teurer als ein DAB+-Adapter. Die Preise variieren je nach Automodell, Radioart und Einbaukosten dramatisch. Sie können gut und gerne ins Vierstellige gehen. Für viele Automodelle gibt es ausserdem keine passenden Optionen. Preiswert wird es höchstens, wenn Sie den Einbau selbst vornehmen und für Ihr Auto ein brauchbares, kostengünstiges Radiomodell verfügbar ist. Ansonsten benötigen Sie die Unterstützung einer Garage, was schnell ins Geld geht. Der Vorteil gegenüber dem Adapter: Sie haben ein passgenaues Radio ohne zusätzliche Kabel und können das Radio weiterhin per Lenkradbuttons steuern.
Am Ende ist die Wahl zwischen einem neuen Radio und Adapter grösstenteils eine Kostenfrage, sowohl wegen der Kosten des Geräts und des Einbaus als auch wegen des Restwerts des Autos. Vergessen Sie dabei auch nicht, dass es ausser DAB+ noch andere Möglichkeiten der Unterhaltung im Auto gibt (siehe auf der letzten Seite/Teil 3).
DAB+ an der Stereoanlage
Im Prinzip funktioniert es bei der Stereoanlage fast gleich wie beim Auto. Allerdings bieten gerade modulare Systeme gewisse zusätzliche Möglichkeiten. Die Grundidee ist auch hier: Sie kaufen ein zusätzliches Gerät, das DAB+ empfängt, und verbinden es mit Ihrer Stereoanlage. In den meisten Fällen heisst das: Kabel an den AUX-Input. Bei modularen Stereoanlagen haben Sie eventuell weitere Optionen. Es kann etwa sein, dass Ihr Anlagenhersteller ein eigenes DAB+-Modul anbietet, das mit Ihrem System kompatibel ist. Und je nach Anlage und Adapter haben Sie weitere Möglichkeiten, DAB+ zu integrieren. Im Grunde benötigen Sie einfach einen freien Input an Ihrer Stereoanlage, der zum Output des Adapters passt, Bild 2.

Bild 2: An der Stereoanlage hat man mehr Anschlussmöglichkeiten als nur den AUX-Input
Quelle: PCtipp.ch
Auch bei der Stereoanlage liegen die Preise etwa zwischen 70 und 200 Franken für die meisten DAB+-Geräte. Teurere Modelle sind ebenfalls verfügbar, meistens aber nicht nur für den reinen DAB+-Empfang, sondern als Multifunktionsgeräte konzipiert.
Alternativen und UKW-/FM-Radios
Kleinere UKW-/FM-Radios
Für kleinere, günstigere Radios ohne DAB+ lohnt sich eine Umrüstung nur bedingt. Wie erwähnt kostet ein Adapter bis zu 200 Franken. DAB+-fähige Radios gibts ab 30 Franken, Bild 3. Mehr als 200 Franken kosten nur die Wenigsten. Da ist es oft sinnvoller, ein neues Gerät zu kaufen. Oder Sie steigen auf Internetradio via Smartphone um und verbinden das Handy per Kabel mit dem alten Radio. Passende Kabel gibt es für unter 15 Franken.

Bild 3: Günstige DAB+-Radios gibt es schon ab 30 Franken
Quelle: PCtipp.ch
Tipp: Alternativen zu DAB+
DAB+ ist zwar die direkte Nachfolge von UKW, aber nicht die einzige Option. Da wäre etwa das Internetradio – empfangbar über Smartphones, PCs oder sonstige internetfähige Geräte. Starten Sie einfach Ihre bevorzugte Radio-App, wählen Sie einen Sender aus und verbinden Sie Ihr Gerät mit Ihrer Stereoanlage oder mit Ihrem Auto. Das kann entweder per Kabel, Bluetooth oder WLAN passieren, je nachdem, was Ihr bestehendes System unterstützt. Die Kabelverbindung funktioniert fast immer, auch bei Systemen aus dem analogen Zeitalter. Ein Audiokabel mit 3,5-mm-TRS-Steckern verbindet die meisten Handys und PCs mit einem AUX-Eingang an der Stereoanlage, Bild 4. Bei modernen Smartphones ohne 3,5-mm-Anschluss helfen Adapter.
Und dann gibt es noch die Alternativprogramme zum Radio. Wer gerne Musik hört, wird vielleicht mit einem Streamingdienst wie Apple Music oder Spotify glücklich, Bild 5. Dort können Sie hören, was Sie wollen, oder dem Algorithmus oder einer Musikredaktion die Wahl überlassen – wie beim Radio. Nachrichten, Hintergründe und gesprochene Unterhaltung gibt es als Podcasts via Apple Podcasts oder Spotify.
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