Sicherheitstipps für Windows 10

Nützliche Gratis-Tools

Halten Sie sich mit der Installation von Programmen zurück. Jedes schleppt wieder neue Sicherheitslücken ein. So macht die Installation eines Dutzend Sicherheitsprogramme den PC nicht sicherer. Folgende Programme und Dienste sollten Sie jedoch kennen.
Software-Update
Die meisten modernen Anwendungen installieren ihre wichtigen Updates selbst oder informieren den Nutzer mindestens darüber, dass es welche gibt. Hierzu gehören alle gängigen Webbrowser sowie die meisten Mail- oder Office-Programme. Ein Update oder eine Info darüber erfolgt allerdings nur, wenn Sie die Programme auch hie und da starten. Solange ein Programm nicht gestartet wird, liegt es ungepatcht auf Ihrer Festplatte und kann in diesem Zustand eine Gefahr darstellen. Zudem haben noch nicht ganz alle Anwendungen einen eigenen Update-Checker eingebaut. Deinstallieren Sie Programme, die Sie nicht brauchen, via Systemsteuerung/Programme und Features. Durchforsten Sie die anderen etwa zwei- bis viermal im Jahr manuell nach Updates, indem Sie die Anwendung starten und darin über einen Punkt wie Hilfe/Info oder Über das Programm die Versionsnummer anschauen und mit der aktuellen Versionsnummer auf der Webseite des Herstellers vergleichen. Oft finden Sie sogar direkt im Hilfe- oder Über-Menü einen Befehl wie Auf Updates prüfen.
Das macht relativ viel Arbeit, besonders bei einem etwas grösseren «Software-Zoo». Hierbei kann Sie eine Freeware wie SUMo (Software Update Monitor) unterstützen. Sie zeigt Ihnen, welche Programme veraltet sind. So können Sie sich direkt um diese kümmern und brauchen die anderen nicht auch noch abzuklappern. Auf der Hersteller-Webseite unter kcsoftwares.com/?download klicken Sie bei SUMo auf Download. Führen Sie die heruntergeladene Datei sumo_lite.exe per Doppelklick aus, bestätigen Sie die Rückfrage der Benutzerkontensteuerung und wählen Sie bei License Agreement die Option I accept the agreement. Benutzen Sie dreimal die Schaltfläche Next. Bei Select Additional Tasks entscheiden Sie selbst, ob Sie nebst den Einträgen im Startmenü auch ein Icon auf dem Desktop oder in der Schnellstartleiste (Quick Launch) wollen. Klicken Sie auf Next und Install, ist das Tool installiert. Mit dem Klick auf Finish startet das Programm – und zwar auf deutschsprachigen Systemen direkt in Deutsch. Mit Installierte Software automatisch erkennen durchsucht SUMo Ihre Festplatte nach installierten Programmen. Benutzen Sie Auf Updates Ihrer installierten Software prüfen, zeigt Ihnen SUMo die Produkte an, die vielleicht ein Update vertragen könnten. Klicken Sie im Assistenten auf Schliessen, Bild 9.
Bild 9: SUMo sucht nach Updates für veraltete Software
Quelle: PCtipp.ch
Updaten Sie jetzt aber nicht wild drauflos! Einige Updates könnten beim Software-Hersteller kostenpflichtig sein. Andere wiederum stehen vielleicht in Ihrer Sprachversion noch gar nicht bereit. Und nicht zuletzt ist nicht jede neue Version dringend nötig; vielleicht wurde in der Software etwas gepatcht, das Ihr System gar nicht betrifft oder das keine Sicherheitsrelevanz hat. Der beste Weg zum Update ist immer noch jener aus der gestarteten Anwendung heraus oder über die Webseite des jeweiligen Herstellers. Etwa bei veralteten Komponenten Ihres Virenscanners: Starten Sie Ihren Virenscanner und benutzen Sie in diesem allenfalls vorhandene Update-Funktionen. Haben Sie eine Anwendung aktualisiert, klicken Sie in SUMo mit rechts auf den Eintrag und wählen Sie Prüfen. Damit checkt SUMo genau diese Anwendung erneut – und entfernt sie im Erfolgsfall aus der Liste der akut Update-bedürftigen Software.
Dateien/URLs prüfen
Vorsicht war schon immer besser als Nachsicht. Misstrauen Sie jeder unaufgefordert zugestellten Datei, jedem Download, für den unbekannte Quellen vielleicht so plötzlich Werbung machen, jedem Link in einer Mail, SMS, WhatsApp- oder sonstigen Messenger-Nachricht. Auf der Webseite virustotal.com können Sie verdächtige Dateien und Links kostenlos und schnell prüfen lassen, Bild 10.
Bild 10: VirusTotal gehört inzwischen Google und vereint die Virenprüfmuster mehrerer Dutzend Antivirenhersteller
Quelle: PCtipp.ch
Der Vorteil: Der Dienst versammelt die Scan-Engines von rund 70 Antivirenherstellern. Das führt zwar nicht selten zu fälschlich als Virus verdächtigten Dateien, kann aber eine Einschätzung liefern, wie weit Sie einer Datei oder einem Link trauen sollten. Eine zu prüfende Datei ziehen Sie einfach per Maus direkt ins Fenster. Geht es um einen zu prüfenden Link, klicken Sie auf URL und kopieren den Link hinein.
Hoppla, schon passiert
Es gibt Schädlinge verschiedenster Art, deren verursachter Schaden von kleinen Ärgernissen bis hin zum kompletten Datenverlust reicht. Die meisten der Gattung «Adware» ändern beispielsweise «nur» Browserstartseiten, zeigen Werbung an und fügen unerwünschte Add-ons hinzu. Andere wiederum spionieren Daten aus oder verursachen als Ransomware (Erpressungs-Trojaner) sogar erheblichen Schaden an den Dokumenten und sonstigen Dateien des Nutzers.
Das Problem ist, dass Sie nie wissen, ob eine anfangs relativ harmlose Adware nicht später doch noch Ransomware-Komponenten nachlädt. Werden Sie daher schon bei ersten beschriebenen Anzeichen einer möglichen Adware-Infektion tätig. Schnappen Sie sich den kostenlosen AdwCleaner von Malwarebytes (de.malwarebytes.com/adwcleaner). Damit rücken Sie unerwünschten Werbemodulen im Webbrowser und anderen aufdringlichen App-Zusätzen zu Leibe. Nach dem Download starten Sie die Datei, die derzeit (April 2020) adwcleaner_8.0.4.exe heisst. Im ersten Fenster klicken Sie auf I Agree. Nun gehts zu Scan Now. Kurz darauf erscheint das Resultat in einer übersichtlichen Anzeige. Verbreitern Sie allenfalls das Fenster und klappen Sie direkt vor dem Namen einer gefundenen Adware den Eintrag übers kleine Dreieck auf. Nun können Sie entscheiden, ob der Eintrag wegdarf oder ob Sie ihn allenfalls noch brauchen, Bild 11. Klicken Sie auf Next, werden Ihnen allenfalls vorinstallierte Programme gezeigt, die nicht unbedingt erforderlich sind. Übrigens: Via Settings/Application können Sie die Sprache auf Deutsch umschalten. Das bekannteste Produkt von Malwarebytes ist deren gleichnamiges Hauptprogramm, das die Funktion eines Virenscanners und -beseitigers einnimmt (de.malwarebytes.com/mwb-download). Zumindest für den Job eines Virenbeseitigers nach erfolgter Infektion eignet sich aber das nachfolgend vorgestellte Werkzeug viel besser.
Kräftiger Virenkiller
Ein richtiges Antivirenprogramm soll jegliche Infektion primär verhindern, sprich, eine Installation von Schädlingsdateien vereiteln. Nicht jedem Virenscanner gelingt das in 100 Prozent der Fälle. Manchmal ist ein Trojaner schlicht zu neu oder er kann in einem dummen Moment durchschlüpfen, wenn der Virenscanner gerade aufgrund eines Fehlers nicht aktiv ist.
Nach einem Viren- oder Trojanerbefall sollte man das System komplett neu ab sauberen Datenträgern installieren; da sind sich die meisten Computerexperten einig. Der Grund: Vielleicht bekommt man zwar mit Säuberungsprogrammen die Schädlingsdateien weg, aber Sie können nie wissen, welche anderen Veränderungen ein Trojanisches Pferd oder ein Angreifer mit Zugriff auf Ihren PC sonst noch vorgenommen haben. Wenn eine Neuinstallation zeitlich nicht drinliegt und kein sauberer Reservecomputer bereitsteht, können Sie es im Ernstfall mit einem oder zwei Virenbeseitigungsprogrammen versuchen. Das unabhängige Testlabor AV-Test.org hat Anfang 2020 ein paar kostenlose Virenbeseitigungslösungen angeschaut. Am besten abgeschnitten hat das Virus Removal Tool von Kaspersky. Es hat nicht nur alle ihm vorgelegten Malware-Infektionen unschädlich gemacht, sondern war am besten in der Lage, Schädlingsreste wegzuputzen. Laden Sie das Kaspersky Virus Removal Tool (Dateiname KVRT.exe) auf kaspersky.de/downloads/thank-you/free-virus-removal-tool herunter. Speichern Sie Ihre geöffneten Dateien und beenden Sie alle anderen geöffneten Programme. Führen Sie KVRT.exe per Doppelklick aus und bestätigen Sie die Rückfrage der Benutzerkontensteuerung. Aktivieren Sie im Fenster End User License Agreement and Privacy Policy die beiden Kreuzchen bei I confirm und klicken Sie auf Accept. Es dauert einige Sekunden bis zum Programmstart.
Bild 12: das praktische Kaspersky Virus Removal Tool bei der Arbeit
Quelle: PCtipp.ch
Wenn Sie mögen, benutzen Sie Change parameters und aktivieren System drive, damit das ganze Systemlaufwerk genauer geprüft wird. So dauert der Scan aber gut und gerne eine halbe Stunde oder länger. Klicken Sie auf Start Scan. Aufgepasst: Falls Sie laut Tipp wie im ersten Teil den Ransomware-Schutz aktiviert haben, wird sich dieser jetzt kurz melden, weil KVRT in Speicherbereichen scannen will, die durch den Ransomware-Schutz blockiert werden, Bild 12. Das ist normal – und an diesem Symptom sehen Sie auch, warum es nicht ratsam ist, zwei verschiedene Virenscanner aktiv zu haben. Nach dem Scan wird KVRT seinen Bericht anzeigen. Wurde Böses gefunden, wird KVRT in der Regel einen PC-Neustart verlangen, damit es die Infektionen entfernen kann.



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