Smartphone-Mittelklasse: Wer bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis?

Ausstattung und Testsieger

Ausstattung überzeugt

Sony Xperia 10 – Gut 4 Sterne
Quelle: PCtipp
Bei der weiteren Ausstattung, die beim Speicherplatz beginnt, legen die Modelle nach: Bis auf Sonys Xperia 10 kommen alle Handys mit einem 128 GB grossen Nutzspeicher. Wer mehr benötigt, kann aufrüsten, da alle getesteten Modelle (ausser das iPhone) mit einem zusätzlichen microSD-Speicherslot ausgestattet sind, in den auch eine zweite SIM-Karte gesteckt werden kann.
Wohl eines der wichtigsten Gütesiegel eines Smartphones ist sein Kamerasystem. Auch hier ist klotzen statt kleckern die Devise. Warum? Weil fünf der Modelle über ein Vierfach-Kamerasystem verfügen. Nokias 7.2 ist mit einem 3er-Linsensystem, Sonys Xperia 10 mit zwei und Apples iPhone SE (2020) mit einem einzigen Objektiv ausgerüstet. Natürlich ist die Anzahl der Objektive allein kein Garant für eine hervorragende Kameraqualität. Allerdings gibt die Auswahl an Objektiven eine gewisse Flexibilität beim Knipsen. Und die ist mit einem vierfachen Kamerasystem sehr hoch, wie Huaweis P40 lite eindrücklich zeigt. Bei der Hauptlinse der Kamera kommt ein 48-Megapixel-Sensor zum Einsatz – inklusive eines gut funktionierenden Autofokus. Daneben ist noch eine Ultraweitwinkellinse (8 Mpx), eine 2 Mpx grosse Kamera für Makroaufnahmen sowie eine 2 Mpx grosse Bokeh-Linse verbaut, die für Tiefenschärfe-Aufnahmen herangezogen wird. Dabei wird auf einen bestimmten Bereich scharfgestellt, während der Rest des Fotos unscharf maskiert wird.
Samsung Galaxy A71 – Sehr gut 4,5 Sterne
Quelle: PCtipp
Neben dem teilweise recht aufwendigen Kamerasystem ist bei dieser Handy-Klasse auch das Entsperren per Fingerprint-Sensor Usus. Während sechs der sieben Modelle sogar auf eine In-Display-Variante setzen, bringt Apple bei seinem Modell den Sicherheitsmechanismus im Home-Button unter. Apple hat als einziger Hersteller auf eine Gesichtserkennung verzichtet.
Bei der 3,5-mm-Klinkenbuchse teilt sich das Testfeld: Die drei Hersteller Apple, Samsung und Xiaomi verzichten auf die Buchse. Hier führt der Audiosound einzig über Bluetooth respektive USB-C/Lightning. USB-C bieten übrigens sechs der sieben Geräte, Apple weicht auf die bekannte Lightning-Schnittstelle aus.
Kabelloses Aufladen ist nur mit den Handys von Apple, Samsung und Sony möglich. Dieses praktische Feature gehört in der Mittelklassen-Liga folglich immer noch nicht zum Standard.
Testsieger: Xiaomi Mi Note 10 Lite
Xiaomi Mi Note 10 Lite – Ausgezeichnet 5 Sterne
PCtipp
Für einen Strassenpreis von 399 Franken bekommen Anwender mit dem Xiaomi Mi Note 10 Lite ein Smartphone, das es mit den ganz Grossen aufnehmen kann. Es beginnt bereits beim Äusseren: Der 6,47 grosse Amoled-Touchscreen löst mit 2430 × 1080 Bildpunkten auf. Aufgrund einer Pixeldichte pro Zoll von 398 ppi zeigt das Smartphone für wenig Geld ein messerscharfes Display-Bild.
Ein echtes Highlight ist natürlich der nach aussen hin gekrümmte Rahmen: Er ist sauber verarbeitet, sodass selbst Staubpartikel es schwer haben dürften, sich in den kleinen Ritzen irgendwo zu sammeln. Fotos schiesst der Alleskönner mit seinem auf der Rückseite integrierten Vierfach-Kamerasystem. Konkret lässt das Handy dem Benutzer die Auswahl zwischen der Haupt-, Ultraweitwinkel-, Makro- und Tiefenkamera-Linse. Ergänzt wird die prima Ausstattung mit Wi-Fi 5, einem In-Display-Fingerabdrucksensor und einer Gesichtserkennung. Das Gute daran: Alles verrichtet zuverlässig seinen Dienst.
Auch beim integrierten Android-10-Betriebssystem gibts dank hoher Aktualität für den Hersteller keine Kompromisse. Die Software läuft mit einem Achtkernprozessor der Oberklasse flüssig ohne Ruckler. Apps lassen sich ohne Verzögerung öffnen und starten. Der verbaute 5260 mAh starke Akku sorgt im Betrieb dafür, dass das Gerät knapp 2,5 Tage läuft. Erst dann muss es wieder aufgeladen werden.
Fazit: Xiaomis Mi Note 10 Lite ist ein starkes Mittelklasse-Handy. Ihm kann kein anderes Gerät im Testfeld das Wasser reichen.


Kommentare
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HeinzF50
20.07.2020
Guten Tag Mit Interesse habe ich ihren Artikel über die "Smartphone Mittelklasse" gelesen. Darauf habe ich mich entschieden ein Samsung Galaxy A71 zu kaufen. Ein ganz tolles Smartphone, was ich bis jetzt gesehen habe. Sie schreiben aber, dass es bei Samsung und anderen keine 3.5 mm Klinkenbuchse mehr gebe. Beim A71 gibt es aber sehr wohl eine solche Buchse am unteren Rand. H.F.

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meyer
20.07.2020
Grüezi, wem soll ich jetzt glauben? Apple Webseite Technische Daten iPhone SE (2020): Schutz vor Wasser und Staub Nach IEC Norm 60529 unter IP67 klassifiziert (in einer Tiefe bis zu 1 Meter für bis zu 30 Minuten) PCtipp Test Mittelklasse Testübersicht iPhone SE kein Wasser- und Staubschutz

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Daniel Bader
20.07.2020
Guten Abend! Zuerst zum iPhone SE (2020). Ja das Handy ist nach der IP67-Norm klassifiziert. Allerdings ist es nicht komplett und "unendlich" wasserdicht, sondern eben "nur" bis zu einem Meter und 30 Minuten. Es spricht also nicht dagegen es kurz (!) in diesem Zeitraum ins Wasser eben unter Berücksichtigung der Tiefe mitzunehmen. Einen längeren Zeitraum oder tiefer im Wasser sollte es allerdings nicht mitgenommen werden. Also immer vorher checken!! Ja, das A71 hat eine Klinkenbuchse. Da haben Sie völlig Recht! Danke für diesen Hinweis und Korrektur! Man kann also an diesem Handy einen kabelgebundenen Kopfhörer anschliessen. Beste Grüsse, Daniel Bader

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bdgb
21.07.2020
Guten Tag Herr Bader Mir ist etwas schwindlig: Verstehe ich ihre Berichtigung zur Wasserdichtigkeit richtig, dass beim PCtipp in Zukunft nur "unendlich" wasserdichte Geräte als wasserdicht vermerkt werden? Gibt es überhaupt so "unendlich" wasserdichte Tiefsee Handys? Ist IP67 nicht eine allgemein anerkannte Norm? VG

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Daniel Bader
21.07.2020
Hallo zusammen! Hier mal, was gemeint ist: Die 7 in IP67 hat folgende Bedeutung: Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen. Das heisst, dass man Smartphones mit der IP67-Zertifizierung nicht dauerhaft im Wasser nutzen kann, da sie nicht komplett wasserdicht sind. Die Schutzklasse IPx8 steht für den Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen. Die erste Ziffer "x" (in dem Fall) nach IP ist zu vernachlässigen, da sie keine Aussage über die Wasserdichtigkeit gibt. Grüsse, Daniel

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meyer
22.07.2020
Guten Morgen. "Pluspunkte sammelt einzig Sonys Xperia 10, das sowohl staub- als auch wasserfest ist" disqualifiziert das iPhone SE im Text aber auch in der Tabelle bezüglich der Staub und der Wasserfestigkeit. Den geneigten PCtipp Lesern dürften die IP-Zertifizierungswerte bekannt sein und die erste Ziffer (Staubschutz) ist genau so wichtig wie die zweite (Wasserfestigkeit). Für den alltäglichen Gebrauch ist es nicht erheblich, ob da "unendlich" wasserdicht gemeint ist, weil 30 Minuten lang einen Meter unter Wasser vermutlich genügen, um das Handy wieder unbeschadet aus dem WC zu fischen. Das iPhone SE ist also nicht nur wasserdicht, sondern auch staubdicht. Bitte um Korrektur auch in der Print-Ausgabe.

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Klaus Zellweger
22.07.2020
Mit dem Thema “wasserdicht”ist es immer so eine Sache. Apple schreibt zum iPhone SE auf der Produktseite in einer Fussnote: Das iPhone SE ist vor Wasser und Staub geschützt und wurde unter kontrollierten Laborbedingungen getestet. Es ist nach IEC Norm 60529 unter IP67 klassifiziert (in bis zu 1 Meter Tiefe für bis zu 30 Minuten). Der Schutz vor Wasser und Staub ist nicht dauerhaft und kann mit der Zeit als Resultat von normaler Abnutzung geringer werden. Ein nasses iPhone darf nicht geladen werden. Im Benutzerhandbuch befindet sich eine Anleitung zum Reinigen und Trocknen. Die Garantie deckt keine Schäden durch Flüssigkeiten ab. Apple preist auch die Resistenz gegen Kaffe, Bier und andere verschüttbare Getränke. Aber es besteht kein Anspruch auf Garantie, wenn es zum Wasserschaden kommt, denn die Umstände sind für Apple ja nicht nachvollziehbar. Betrachtet die Resistenz gegen Wasser als das, was sie ist: Ein zusätzliches Sicherheitsnetz für den Notfall. Das iPhone ist schliesslich keine GoPro! Ich reinige allerdings mein iPhone 11 Pro unter fliessendem lauwarmem Wasser mit ein wenig Geschirrspüler. (Nicht nachmachen!) Das funktioniert einwandfrei. Und weil wir zuhause alle iPhones nur noch kabellos laden, entfällt auch die Warnung von Apple zu diesem Thema.

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Masche
22.07.2020
Hier die Bedeutung der IP Bezeichnungen gemäss DIN EN 60529: 1. Staubdicht IP6X ist die höchste Klasse: 6 – Staubdicht (No ingress of dust) 2. Wasserdicht 7 – Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen (Ingress of water in quantities causing harmful effects shall not be possible when the enclosure is temporarily immersed in water under standardized conditions of pressure and time). 8 – Schutz gegen dauerndes Untertauchen (Ingress of water in quantities causing harmful effects shall not be possible when the enclosure is continuously immersed in water under the conditions which shall be agreed between the manufacturer and user, but which are more severe than for numeral 7, above). Für Handys sind die Minimalanforderung folgendermassen spezifiziert: IPX7 1 Meter / 30 Minuten IPX8 1.5 Meter / 1 Sunde Also nichts mit "dauerhafem Untertauchen". Das könnte auch gar nicht unter standardisierten Bedingungen gemessen und damit bestätigt werden, da die Zeit für ein dauerhaftes Untertauchen ja fehlt. Zudem gilt es nur für Süsswasser, nicht aber für Salzwasser oder Wasser mit Spülmittelzusatz. Der Tipp von Klaus Zellweger empfiehlt sich also wirklich nicht zur Nachahmung!

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Klaus Zellweger
22.07.2020
Zudem gilt es nur für Süsswasser, nicht aber für Salzwasser oder Wasser mit Spülmittelzusatz. Der Tipp von Klaus Zellweger empfiehlt sich also wirklich nicht zur Nachahmung! Ich wollte die Sache eigentlich nicht komplizierter machen, aber da braucht es tatsächlich eine Klarstellung: In meinem Fall handelt es sich (wie erwähnt) um ein iPhone 11 Pro Max. Dieses Gerät ist sogar gemäss IP68 zertifiziert, also bis zu einer Tiefe von 4 Metern und für bis zu 30 Minuten. Ausserdem soll es (wie das iPhone XR und das iPhone XS) gegen alle möglichen Flüssigkeiten resistent sein, bis hin zu Salzwasser. Apple hat damals sogar auf der Produktseite für das iPhone XS geworben, aber die ist unterdessen vom Netz genommen worden, um anderen Informationen Platz zu machen. Aber zur Sicherheit noch einmal: 1. Versucht das mit dem Spülmittel nicht bei Euch zuhause! ;) 2. Die Resistenz ist ein zusätzlicher Schutz gegen Missgeschicke, aber kein Versprechen!