Gamer-Slang für «Noobs» 28.09.2023, 08:00 Uhr

Gaming-Jargon von A bis Z

Wenn Sie endlich verstehen wollen, was Ihre Kids über ihre Spielerfahrungen erzählen: Hier finden Sie das wichtigste Grundvokabular.
(Quelle: gigabyte.com)
«Der Noob ist mit niedrigen HP und dem Gift-Debuff voll in den AOE gerannt und hatte dann bis zum Rez etwas Zeit zum Nachdenken». Oder dann: «Habe mich völlig verskillt; und hier kann man nicht respeccen!». Wenn sich Ihnen der Sinn solcher Aussagen verschliesst, sind Sie vermutlich kein Gamer. Aber da helfen wir gerne mit unserer Übersicht zum Gamer-Jargon.

A bis E

Adds: Kleinere, nicht sehr starke ➡️NPC-Gegner, denen man auf dem Weg von einem Boss zum nächsten begegnet oder die zusätzlich zum Boss erscheinen. Oft auch als Mobs bezeichnet.
AFK: Oft englisch «Ëi-eff-këi» ausgesprochen, bedeutet «away from keyboard» und heisst in Onlinegames, dass jemand gerade nicht am PC sitzt, etwa zwecks Toiletten- oder Snack-Pause. Oft begleitet von «BRB» («Bi-Ar-Bi») für «be right back», zu Deutsch: bin gleich zurück. Viele Gamer machen daraus auch ein Verb: «Der ist wieder nur am AFK-en».
Aggro: Wird ein Spieler oder ein ➡️NPC von einem Gegner angegriffen, hat er dessen Aggro auf sich gezogen. Das ist nichts Böses, sondern eine oftmals erwünschte Spielmechanik. Der ➡️Tank zieht die Aggro gezielt auf sich, damit die ➡️DDs und Heiler ihren Job machen können.
Animation Lock: In manchen Games muss die Spielfigur eine Bewegung (z. B. Heiltrank nehmen) erst fertig durchführen, bevor sie eine neue Anweisung (z. B. ausweichen) annehmen kann. Führt oft zu erheblichem ➡️HP-Verlust. Andere haben «Animation Cancelling», was dazu führt, dass etwa das Drücken des Ausweichen-Knopfs die vorherige Animation stoppt und somit das Ausweichen noch rechtzeitig erfolgt.
AOE: Meist englisch als «Ëi-ou-ii» ausgesprochen und steht für «Area of Effect». Das ist ein oft kreis- oder keilförmiger Bereich, auf welchen sich ein Angriff auswirkt. Wer im gegnerischen AOE steht, nimmt Schaden.
Baiting: Den Gegner mit einem Köder (bait) in eine Falle locken. Wird im E-Sport auch abschätzig gebraucht für einen Spieler, der Mitspieler als «bait» verwendet, um selbst eine Einzelleistung zeigen zu können.
Balance/Balancing: Die kompetitive Balance des Games, z. B. über Ausrüstungsgegenstände oder Merkmale (Stats) eines Jobs, respektive ein Entwickler-Eingriff darin. Wenn die Game-Entwickler einen Balance-Patch verteilen, bügeln sie damit manche Ungleichheiten aus, die etwa einer Rasse oder einem Job unbeabsichtigt Vor- oder Nachteile verschafft haben. Damit werden diese je nach Anpassung generft (➡️Nerf) oder gebufft (➡️Buff).
bm/toxic: Steht für «bad manners», schlechte Manieren, unanständiges, toxisches Verhalten. Ein Begriff aus dem E-Sport.
Boss: Ein starker bis sehr starker ➡️NPC-Gegner, etwa als grosses Finale in einem ➡️Dungeon. Manche Onlinegames haben auch Gebiets- oder Weltbosse, die man nicht alleine, sondern nur mit anderen Spielern zusammen bezwingen kann.
Bot: In Onlinegames oft im Zusammenhang mit Spielern erwähnt, die nicht selbst spielen, sondern ihre Spielfigur mittels Scripts stundenlang beschäftigen, etwa um automatisch Ressourcen oder ➡️XP zu sammeln. Ist in den meisten Games verboten und bei ehrlichen Spielern verpönt. Wird auch als Beleidigung für einen schlechten Spieler verwendet: «Der spielt wie ein Bot».
Buff: Wie «Baff» ausgesprochen, bedeutet dies einen vorübergehenden positiven Effekt auf eine Spielfigur. Solange der Effekt läuft, kann sie etwa mehr Schaden einstecken, mehr austeilen oder schneller heilen. Das Gegenteil ist ein Debuff («Di-baff»). Von einem Buff spricht man auch, wenn der Entwickler des Games in einem ➡️Balancing-Patch Korrekturen zugunsten der Fähigkeiten eines spielbaren Jobs implementiert; etwa die Stärke eines Heilzaubers oder Angriffes erhöht.
Camping: Sich an einer taktisch guten Position festsetzen und auf Gegner warten. In einigen Games verpönt, in anderen normal. Teilweise auch vom Spielmodus abhängig.
Charakter: Wenn das Wort alleine steht, ist damit meist die eigene Spielfigur gemeint. Manchmal spielt man einen fest vorgegebenen Charakter (zum Beispiel die berühmte Lara Croft in der Tomb-Raider-Serie). In Rollenspielen erstellt man hingegen oft einen eigenen Charakter, bei dem man Geschlecht, Rasse (z. B. Mensch, Elf usw.) und zahlreiche äusserliche Merkmale (Gesichtszüge, Haarfarbe usw.) einstellen kann. Anders verhält es sich bei «Non-playable Characters», ➡️NPC.
Cheat: Klingt wie «Tschiit» und steht für «Beschiss». Das ist entweder das Missbrauchen eines geheimen Befehls, der einem Vorteile verschafft, zum Beispiel der God-Mode im Ballerspiel Doom. Manche Cheats lassen sich teils aber auch in Form von ➡️Mods nachinstallieren. Wer in einem ➡️MMO beim Verwenden von Cheats erwischt wird, fliegt üblicherweise aus dem Spiel.
Cheese: Eine billige Taktik, die aber funktioniert. Verwandt, aber nicht gleichgesetzt mit ➡️Laming oder sogar ➡️Exploits. Cheese ist normalerweise billig, aber erlaubt.
Clutch: Als Nomen oder Verb, bedeutet im E-Sport eine starke (Einzel-)leistung in einem wichtigen Moment, auch als generischer Ausdruck für eine 1 vs 2+ Situation.
Combo: Hiermit ist nicht zwingend eine Tastenkombination gemeint, sondern ein geschicktes, flinkes Verketten mehrerer Angriffe hintereinander. Erfolgreiche Combos fügen dem Gegner mehr Schaden zu oder geben Extrapunkte.
Cooldown: Die meisten Angriffe oder Heilsprüche kann man nicht beliebig schnell hintereinander wiederholen, sondern haben einen «Cooldown» von einigen Sekunden bis hin zu Minuten, bis sie wieder bereitstehen. In vielen Games gibts auch einen Global Cooldown (GCD) zwischen ein und zwei Sekunden, dem die meisten Fähigkeiten unterworfen sind. Oft gibts aber ein paar Off-GCD-Fähigkeiten, die Spieler «dazwischenweben» können.
Crafting: Zu Deutsch «Handwerk», meint dies das Herstellen eigener Ausrüstung nach durchs Spiel vorgegebenen Rezepten, oft mittels Materialien, die man selbst sammelt.
Cutscene: Zu Deutsch etwa «Schnitt-Szene» und klingt wie «Kat-siin». Damit sind jene Szenen in einem Spiel gemeint, die vom Gamehersteller filmartig vorproduziert und in die Story eingeflochten werden und auf die ein Gamer keinen Einfluss hat. Meistens dienen Cutscenes dazu, wichtige Wendungen in der Story zu verdeutlichen oder dem Spieler die Genugtuung zu geben, einen schweren Gegner mit allen Details fallen zu sehen.
DLC: Klingt wie «Di-el-sii» und steht für Downloadable Content, herunterladbaren Inhalt. Meistens sind damit kostenlose oder kostenpflichtige Zusatzkapitel zu bestehenden Games gemeint.
DoT: Ein DoT (Damage over Time) ist ähnlich wie ein Debuff (➡️Buff) und hängt meist mit einem ➡️Statuseffekt zusammen. Während der Effekt aktiv ist, werden der Spielfigur alle paar Sekunden etwas ➡️HP abgezogen. Es gibt auch den HoT (Heal over Time), bei dem die Figur aufgrund eines Heilspruchs oder Tranks laufend etwas hochgeheilt wird, solange der Spruch wirkt.
DD/DPS: Ein «Damage Dealer» («Schadensausteiler», oft auch mit DPS, «Damage per Second» abgekürzt) ist eine der drei klassischen Rollen nach dem «Holy Trinity»-Prinzip, ➡️Zusatzinfo «Holy Trinity».
Drop: Englisch für «fallenlassen». Im Gaming sind die begehrten Gegenstände gemeint, die gefallene Gegner bei ihrem Ableben hinterlassen, oft Spielwährung, Heilsteine oder Waffen, siehe auch ➡️Loot.
Dungeon: Ein oft ➡️instanziertes, begrenztes Gebiet, häufig als Höhle, Katakombe oder Bergtal gestaltet. Der Spieler oder seine Gruppe folgt dem Weg, metzelt ➡️Adds und Zwischenbosse nieder, löst vielleicht das eine oder andere Rätsel und sammelt Schatztruhen und sonstigen ➡️Loot. Der Dungeon endet oft mit dem Fallen des letzten Bosses und einer fulminanten ➡️Cutscene.
Ego-Shooter: Ein Shooter ist ein Spiel, in dem man sich primär mittels Schusswaffen durchkämpft. Der Ego-Shooter bezeichnet nicht etwa Charakterschwächen, sondern jene Games, bei denen der Spieler die Umgebung aus der Ich-Perspektive wahrnimmt. Er sieht seine eigene Spielfigur nicht komplett, sondern nur seine Hände mit den Waffen. Wichtig: Der Begriff wird von Gamern nicht selbst benutzt. Jene sprechen eher von einem First Person Shooter, siehe ➡️FPS.
Das erste Doom-Game war einer der Urväter von so genannten «Ego-Shootern», in Gaming-Kreisen allerdings als First Person Shooter (FPS) bezeichnet. Der Spieler sieht nicht seine ganze Spielfigur, sondern nur die Hand mit der Waffe.
Quelle: doomworld.com
Endgame: Eine gegen Ende des Spiels beginnende Phase. Es ist der Punkt, an dem ein Spieler die Hauptgeschichte abgeschlossen oder den höchsten Level erreicht hat. Im Endgame kann er in der Spielwelt noch unentdeckte Gebiete erforschen, Sidequests erfüllen, Sammelgegenstände komplettieren und mehr.
Exploit: Zu Deutsch etwa «Ausbeuten». Damit ist im Gaming das Ausnutzen kleiner Mängel in den Spielmechaniken gemeint. Beispiel: Ein Boss bleibt zwischen Felsen stecken und kann daher viel zu einfach besiegt werden.



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