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Kreative Überblendungen

Die zahlreichen Überblendungen in Video-Software sind ja gut und recht, aber es darf manchmal auch ein wenig kreativer sein. Dabei hilft es, bereits beim Filmen zu wissen, wie das Endprodukt aussehen soll. Die grössten Trendsetter in Sachen Überblendungen findet man heutzutage auf TikTok, Instagram und YouTube. Suchen Sie dort nach «Transitions» und Sie finden Abertausende von kreativen Jugendlichen mit einem kombinierten Talentpool, der die Kreativabteilungen von Hollywood wie eine Amateurveranstaltung aussehen lassen. Besonders beliebt sind dabei Formen des Invisible Cut. Wir zeigen Ihnen hier drei einfache, aber effektive Überblendungen, die in vielen Situationen funktionieren.

Die Drehung

Diese Überblendung eignet sich besonders für Vlogs oder ähnliche Inhalte. Sie filmen zwei Clips: Clip 1 ist ein Video von sich selbst, wie Sie etwas erzählen. Am Ende von Clip 1 drehen Sie die Kamera rasant um 180 Grad in die Richtung, in die Sie im nächsten Clip gehen möchten. Drehen Sie nun die Kamera wieder zurück und stellen Sie sich auf die andere Seite davon. Starten Sie Clip 2 mit der gleichen, rasanten Drehung um 180 Grad, dieses Mal aber nicht mehr von sich weg, sondern aus dem Nichts auf Sie drauf. Schneiden Sie die beiden Clips etwa in der Mitte der 180-Grad-Drehung zusammen. Das Endprodukt sieht so aus, als würden Sie etwas erzählen und sich magisch auf die andere Seite der drehenden Kamera teleportieren, um die Zuschauer auf Ihre Reise mitzunehmen.

Die Hand

Eine simple Überblendung, die ursprünglich besonders in der Vlogger-Szene auf YouTube beliebt war. Dabei beenden Sie Clip 1, indem Sie Ihre Hand auf das Objektiv legen. Clip 2 im Video beginnt damit, wie Sie die Hand vom Objektiv entfernen. Hängen Sie diese Clips aneinander, sieht es so aus, als würde Ihre Hand die Kamera magisch in Raum und Zeit transportieren, Bild 9. Die Überblendung wird so auch vor allem für Zeitsprünge in Vlogs verwendet. Wirklich kreativ ist der Effekt nicht mehr, aber immer noch gut. Und: Die grundlegende Idee lässt Ihnen auch Raum für Experimente. Im Prinzip brauchen Sie nur ein paar Frames Dunkelheit, um den Schnitt durchzuführen. Das kann neben Ihrer Hand auch irgendein Objekt sein. Oder Sie packen Ihre laufende Kamera in einen Rucksack, den Sie beim zweiten Clip wieder öffnen.
Bild 9: Hand auf die Kamera, wenns dunkel wird, schneiden und beim zweiten Clip umdrehen
Quelle: PCtipp.ch

Der Türrahmen

Von den drei Überblendungen ist das hier die komplizierteste. Sie filmen in Clip 1 einen Türrahmen und platzieren die nächste Szene (Clip 2) per Software in diesem Türrahmen. Die beliebtesten Varianten sind:
  • Eine Kamera bewegt sich seitlich durch einen Türrahmen, die alte Szene spielt sich vor dem Rahmen ab, die neue Szene wird danach eingefügt. Der Rahmen wischt die alte Szene über den Bildausschnitt weg.
  • Eine Kamera bewegt sich frontal auf eine Tür zu. Die alte Szene ist ausserhalb der Türe, die neue Szene läuft im Türrahmen.
Natürlich kann man dafür auch ein Fenster oder sonst eine physische Abgrenzung nutzen. Die Tür bietet sich aber symbolisch so schön an. Die Schwierigkeit bei diesen Aufnahmen ist, dass man erstens das Licht zwischen den beiden Szenen mehr oder weniger angleichen und zweitens die neue Aufnahme korrekt animieren muss. Das gelingt mit den meisten Schnittprogrammen gut, muss aber gelernt werden und braucht Übung.
TIPP: Die richtige Kamera
Haben Sie ein Smartphone? Oder irgendeine Digitalkamera mit Videofunktion? Dann legen Sie am besten gleich los. Drehen Sie ein paar erste Filme, Musikvideos, Werbeclips oder was Sie sonst vorhaben. Machen Sie sich Notizen, wo die Kamera an ihre Grenzen stösst und welche Hindernisse Sie sonst erleben. Mit diesem Wissen und ersten Erfahrungen sind Sie anschliessend besser vorbereitet für einen künftigen ­Kamerakauf.
Tipp: Falls Sie die Möglichkeit haben, Kameras auszuleihen oder mit erfahrenen Videomachern zu arbeiten, nutzen Sie die Chance unbedingt. Gerade am Anfang eines Lernvorgangs ist jede Erfahrung Gold wert.



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