Test: Apple Watch 6

Schlaftracking, saubere Pfoten und «Ja, Mami!»

Die Überwachung des Schlafes war eine Funktion, die immer wieder (und immer lauter) von vielen Anwendern herbeigesehnt wurde. Mit watchOS 7 wird sie nun endlich real, aber auf einem eher bescheidenen Niveau. So werden zum Beispiel keine Schlafphasen protokolliert. Stattdessen werden eher die vorbereitenden Massnahmen ergriffen: Das Display wird abgedunkelt und gesperrt. Auf Wunsch wird daran erinnert, die Batterie rechtzeitig zu laden. Und irgendwann meldet sich die Apple Watch mit der Mitteilung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, um an der Matratze zu horchen.
Mehr Einstellungen zum Thema gibt es dann in der Health-App, wo zum Beispiel die Dauer des Schlafes definiert wird. Dabei soll es gemäss Apple einfacher werden, die eigenen Schlafgewohnheiten zu kontrollieren. Ich muss allerdings gestehen, dass ich diese Funktion nicht im Detail getestet habe. Die Apple Watch im Bett zu tragen ist für mich genauso angenehm, wie jemand, der mir alle zwei Minuten auf die Stirn tippt, um zu sehen, ob ich noch wach bin. Es fühlt sich einfach unfein an. Und so ganz nebenbei stellt sich die Frage, wann schlafen eigentlich so kompliziert geworden ist.
Das Schlaftracking hat noch Luft nach oben
Quelle: PCtipp.ch
Ebenfalls neu ist der Handwasch-Timer, der dank watchOS 7 auch auf den älteren Modellen funktioniert: Die Apple Watch erkennt zuverlässig, wenn die Hände gewaschen werden und blendet einen Timer ein, der von 20 Sekunden runterzählt. Werden die Hände bis Null gewaschen, gibt es ein Lob von der Uhr. Ich habe den Timer allerdings nach kurzer Zeit deaktiviert, weil ich sowieso nur um Home-Office arbeite. Vor allem aber wollte mich die Apple Watch auch dann motivieren (oder erziehen?), wenn beim Kochen nur schnell die Finger unter fliessendem Wasser Finger entfettet werden sollten.
Ein Lob ist immerhin ein Lob – auch wenn es von einer Uhr kommt
Quelle: PCtipp.ch

Überhaupt sollte jeder Apple-Watch-Einsteiger nach der ersten Woche ein Marschhalt einlegen und prüfen, welche Hinweise für ihn tatsächlich sinnvoll sind. Wenn mich die Apple Watch beim Händewaschen kontrolliert, beim Spaziergang mit dem Hund ungefragt anfeuert oder mich zur vereinbarten Zeit ins Bett schicken will, dann fehlt eigentlich nur noch die Ermahnung, mein Zimmer aufzuräumen und die Zähne zu putzen – und dafür fühle ich mich ein paar Wochen zu alt. Aber all das lässt sich zum Glück in den Einstellungen granular festlegen.


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