Test: Apple AirTags

Sinn, Unsinn und ein Fazit

Abgesehen von der Frage, ob sich die AirTags zum Stalking eignen, dominiert vor allem die Frage nach dem Wozu die Diskussion.
Kann man damit Haustiere tracken? Nicht wirklich; denn wenn sich Mauzi in den Wald verzieht, abseits aller iPhones, bricht das Tracking ab. Ausserdem dauert die Aktualisierung des Standortes sowieso zu lange; bis Sie dort ankommen, frisst Mauzi längst zweihundert Meter weiter den nächsten Vogel. Für solches Tracking bietet der Markt spezielle Halsbänder, die neben einem GPS-Modul eine SIM-Karte für den mobilen Internet-Empfang bieten.
Es geht doch nichts über ein wenig Individualität
Quelle: PCtipp.ch
Dann wenigstens als Diebstahlschutz? Kann man machen – aber das AirTag wird vermutlich schnell entdeckt. Das läuft dann darauf hinaus, dass Sie neben dem gestohlenen Objekt auch noch den Verlust des AirTags zu betrauern haben.
Und die Familie? Ein weiterer Punkt betrifft Gegenstände, die für die ganze Familie relevant sind, wie zum Beispiel Auto- oder Haustürschlüssel. Diese Gegenstände lassen sich zurzeit nur vom Besitzer des AirTags aufspüren, aber nicht von anderen Personen innerhalb derselben Familienfreigabe. Sie müssten also eine ganze Traube von AirTags an einen Schlüssel montieren, damit ihn alle finden können. Ob das gut oder schlecht ist, hängt von der Situation ab, denn auch hier soll dem Tracking von Personen Einhalt geboten werden, etwa durch übervorsichtige Eltern. Es bleibt aber die Hoffnung, dass sich dieses Verhalten durch ein Software-Update in der Zukunft noch ändert. Es ist schliesslich immer gut, eine Wahl zu haben.

AirTags sind Dinge-Finder

Kurzum: Die AirTags sind dazu da, um verlegte Dinge wiederzufinden – nicht mehr und nicht weniger. Auch zeigen die Diskussionen im Internet, dass es gar nicht so einfach ist, einen Nutzen zu finden. Natürlich bietet sich der Schlüsselbund an, der von Apple mit dem passenden Zubehör abgedeckt wird, bis hin zu den semi-preiswerten Alternativen von Hermes. Ein weiteres AirTag in die Jacke oder in den Reisekoffer stecken? Auch das ist bestimmt sinnvoll.
AirTags verhindern, dass sündhaft teure AirTag-Schlaufen von Hermès verlorengehen
Quelle: Apple Inc.
In Ermangelung eines Schlüsselbundes werde ich ein AirTag in die Notebook-Tasche stecken – also in jene Tasche, die sich seit einem Jahr keinen Millimeter bewegt hat. Etwas anderes fällt mir gerade nicht ein. Aber das kann bei Ihnen natürlich ganz anders sein.

Fazit

Die AirTags zeigen, wie ein Dinge-Finder funktionieren muss, damit er angenehm zu benutzen und zu verwalten ist. Die schiere Menge an iPhones sorgt ausserdem dafür, dass die Chance auf ein Wiedersehen sehr hoch ist. Wenn Sie als Apple-Anwender einen Verwendungszweck erkennen, finden Sie zurzeit wohl nichts Besseres. Und wenn nicht, ist das ja auch schön. Das schmälert die Qualitäten des Systems jedoch in keiner Weise.

Testergebnis

Grösse, ‹Wo ist?›-Netzwerk, Genauigkeit in Innenräumen, durchdachte Funktionen
keine Befestigung im Lieferumfang

Details:  W1-Chip, Bluetooth, NFC, Bewegungsmesser, wasserfest nach IP67 (bis zu 1 Meter für 30 Minuten), Lautsprecher, 11 Gramm

Preis:  1 Stück 35 Franken, Set mit 4 Stück 119 Franken

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