Test: LG OLED77CX6LA

Fernbedienung und Menüs

Die Fernbedienung könnte man mit Adjektiven wie «speziell» oder «originell» eindecken – und «Man muss sich halt zuerst daran gewöhnen, aber dann ist sie super, ganz ehrlich!».
Doch eigentlich vermittelt sie den Eindruck, als wäre sie just der Hölle entfleucht. Die Tasten sind nicht beleuchtet, die Platzierung wirkt uninspiriert: So sind zum Beispiel die Tasten für den Kanalwechsel oder die Lautstärke viel zu weit vom Steuerkreuz entfernt und haptisch kaum zu erfassen. Ganze drei Tasten kümmern sich um die Streaming-Dienste, beschriftet mit «Netflix», «Prime Video» (Amazon) und «Movies» (Rakuten.tv) Wer keinen oder nur einige dieser Dienste nutzen will, wird daran keine Freude haben. Selbiges gilt erst recht für die Abonnenten von Disney+ oder Apple TV+.
Fast fehlen die Worte, um die «Magic Remote» zu beschreiben – aber nur fast
Quelle: PCtipp.ch
Besonders nervig ist jedoch die Bedienung über den Mauszeiger, der mithilfe des verbauten Girosensors gesteuert wird: Sie zeigen mit der Fernbedienung auf eine Stelle und lösen die Eingabe mit dem Scrollrad in der Mitte aus. Der Zeiger verschwindet zwar, wenn die Tasten gedrückt werden oder die Fernbedienung für ein paar Sekunden beiseitegelegt wird; dann lässt sich das Gerät einwandfrei über das Steuerkreuz bedienen. Doch warum sich der Mauszeiger nicht ganz deaktivieren lässt, weiss wohl nur LG. Dieser Irrsinn trägt sogar einen Namen: «Magic Remote».
Der hüpfende Mauszeiger wird Ihnen stundenlangen Spass bereiten (falls Sie eine Katze sind)
Quelle: PCtipp.ch
Dazu kommen Ungereimtheiten, die hoffentlich via Firmware-Update behoben werden. So lassen sich Bildquellen theoretisch durch langes Drücken auf die Tasten 1–9 aufrufen. Das funktioniert allerdings nach eigenen Regeln, die wir bis heute nicht ganz durchschaut haben; meistens funktioniert es nicht. Ausserdem verabschiedeten sich die Lautstärke-Tasten! Im Internet haben offenbar andere LG-Käufer dasselbe Problem, das schon Jahre alt ist. Gerettet hat uns eine alternative Fernbedienung (siehe unten), die den Fernseher via Infrarot steuert. Was mit der Original-Fernbedienung passiert, wird sich noch zeigen.
Wenn Sie also den LG CX ins Auge fassen, sollten Sie eventuell auch bereit sein, in eine weitere Fernbedienung zu investieren. So gibt es zum Beispiel diese Alternative für weniger als 30 Franken oder – wenn es gar nichts kosten darf – dieses schmucke Teil bei Ali Express. Beide haben wir nicht ausprobiert.
Schlussendlich wurde es eine Logitech Harmony Companion. Sie funktioniert fast perfekt und nach einem etwas holperigen Start entwickelte sie sich zur sehr viel besseren Alternative. Dass dabei das Mikrofon mitsamt den Assistenten flöten geht, wird gerne in Kauf genommen.
Nicht perfekt, aber die sehr viel bessere Alternative – für etwa 130 Franken
Quelle: PCtipp.ch

Die Menüs

Die Menüs wiederum sind in Ordnung. LG verwendet als System webOS 5.0. Die Oberfläche reagiert flüssig, alle Befehle werden auf Wunsch von deutschen Hilfstexten begleitet – und die wirken durchdacht:
Die Hilfstexte sind eine wertvolle Hilfe bei der Einrichtung
Quelle: PCtipp.ch
Hingegen gleicht die Suche nach allgemeinen Einstellungen manchmal zu einer Schnitzeljagd, wie zum Beispiel die Umbenennung der Quellen: Fündig wurden wir im Dashboard; die Quelle muss dazu angewählt und dann die rote Taste auf der Fernbedienung gedrückt werden. (Ist ja logisch, wie denn sonst.) Auch andere Einstellungen, vor allem zum Bild, müssen an verschiedenen Stellen zusammengesucht werden. Dabei ist oft nicht klar, welche Einstellungen sich gegenseitig in die Quere kommen.
Das Dashboard
Quelle: PCtipp.ch


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