Test: Canon Powershot G7 X

Fotografische Möglichkeiten

Fotografische Möglichkeiten

Die schnuckeligen Abmessungen der G7 X täuschen, denn diese Kamera bietet alle Einstellmöglichkeiten, um auch anspruchsvolle Amateure zufriedenzustellen. Dazu gehören:
PSAM. Die Belichtungsmodi umfassen eine Programmautomatik (P), Zeitvorwahl (S), Blendenvorwahl (A) und die manuelle Belichtungssteuerung (M).
Mechanische Bedienelemente? Immer her damit!
Quelle: IDG
Effekte und Szenen. Mit Effekten zu protzen, ist nicht das Ding der G7 X. Sie bietet lediglich einige Spielereien wie Schwarzweiss, Fischauge und dergleichen mehr. Dazu gesellen sich einige Szenen für Feuerwerk, Portraits, Nachaufnahmen usw. – gerade genug, um diesen Punkt abzuhaken, aber nicht genug, um damit Eindruck zu schinden.
Keine Panoramen. Eine Panorama-Funktion sucht man hingegen vergeblich, und das wirkt definitiv nicht mehr zeitgemäss. Wer breite Bilder wünscht, kramt weiterhin das Smartphone aus der Hose. Schade.
Graufilter (ND-Filter). Der eingebaute Graufilter (ND-Filter) ist ein willkommenes Zückerchen. Er wird auf Knopfdruck zugeschaltet und schluckt drei Belichtungsstufen. So werden auch bei Sonnenschein grosse Blendenöffnungen möglich – oder längere Belichtungszeiten bei Landschaftsaufnahmen.
ISO-Automatik. Der manuelle ISO-Bereich umfasst 125 bis 12’800 ISO. Die ISO-Automatik funktioniert leider etwas schwammig. Zwar wird die maximale Empfindlichkeit vorgegeben, aber nicht die längste Verschlusszeit. Stattdessen hat der Fotograf die Wahl zwischen «Standard», «Langsam» und «Schnell». «Langsam» sollte zu Verschlusszeiten führen, die sich gerade noch aus der Hand halten lassen; «schnell» schraubt hingegen den ISO-Wert gnadenlos in die Höhe, ohne Rücksicht auf Verluste.

Fokussierung

Der Autofokus arbeitet schnell und präzise. Unterstützt wird er von einer Gesichtserkennung. Wenn der Punkt für die Fokussierung manuell platziert werden soll, dann geschieht das über ein Tippen auf dem Touch-Display. Soweit ist die Welt in Ordnung.
Bei der manuellen Fokussierung hapert es ein wenig. Zwar bietet die G7 X Einstellhilfen wie Focus-Peaking, bei der die Konturen der scharfen Stellen eingefärbt werden. Hingegen erfolgt die Scharfstellung über den Multifunktionsring, und dieser macht die ganze Einrichtung zunichte: Durch die harte Rastung wird die Fokussierung nicht nur erschwert, sondern sie fühlt sich auch nicht richtig an. Schliesslich verspricht man sich ja gerade von dieser Handarbeit eine fast schon chirurgische Präzision. Da die manuelle Fokussierung jedoch bei der angepeilten Zielgruppe vermutlich nur eine untergeordnete Rolle spielt, werden wir diesen Punkt nicht überbewerten.

Videos

Natürlich erwartet man von so einer Kamera auch eine brauchbare Videofunktion, und die G7 X enttäuscht auch in dieser Disziplin nicht. Die maximale Auflösung liegt bei Full-HD mit 60 fps, eine Zeitlupe oder eine Zeitraffer-Funktion sucht man indes vergeblich.
Start und Stopp der Videoaufnahme werden über die rote, dedizierte Filmtaste auf der Rückseite eingeleitet – und zwar unabhängig von der Position des Einstellrades auf der Oberseite. Wird das Einstellrad in die Filmposition gebracht, kann die Belichtung manuell gesteuert werden. Cleveres Detail: Die Zoomwippe neben dem Auslöser ändert die Brennweite während einer Filmaufnahmen deutlich langsamer, so dass eine ruhige Bildwirkung gewahrt bleibt.
Das Stereomikrofon zeichnet den Ton mit nur minimalem Grundrauschen auf. Die Linsenbewegungen bei Zooms sind gerade noch hörbar, wenn die Szene still ist; die Nachfokussierung erfolgt hingegen lautlos.

NFC, Wifi und Apps

Die PowerShot  G7 X möchte sich mit mobilen Geräten verstehen und demonstriert das mit einer eigenen Taste am Gehäuse. Einmal gedrückt, baut die Kamera ihr eigenes WLAN auf automatisch nach einem Smartphone oder Tablet, auf dem die relativ neue Canon-App CameraWindow läuft. Diese wird sowohl für iOS, als auch für Android kostenlos angeboten. Sobald sich die beiden finden, lassen sich Fotos direkt auf das Gerät übertragen. In unserem Test klappte die Verbindung problemlos.
Sieht nach nichts aus und kann auch nichts
Allerdings muss man den «Funktionsumfang» in Anführungszeichen setzen. Die Fernsteuerung reduziert sich weitgehend auf das Zoom und die Auslösung, während praktisch keine Einstellungen geändert werden können. JPEG-Bilder werden vor der Übertragung auf 4.5 Mpx reduziert. Auch die Auflösung der Filme wird kleingerechnet. Und Raw-Dateien gehen schon gar nicht. Kurz, diese App dient bestenfalls als Alibi-Übung – aber ganz bestimmt nicht als Kaufanreiz.
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