Test: Fujifilm X100S

Filmen und Ergonomie

Die Sache mit der Ergonomie
Bei der Ergonomie zeigt die X100S eine kleine Schwachstelle. Zwar ist die Bedienung der Drehräder an der Oberseite, das Q-Menü und die frei belegbare Fn-Taste eine Freude und gibt nicht den geringsten Anlass zur Kritik.
Etwas anders sieht die Sache an der Vorderseite aus. Bedingt durch die kompakte Bauweise klebt der Blendenring fast am Gehäuse. Die einzige vernünftige Haltung sieht so aus, dass man die Kamera auf dem Mittelfinger der linken Hand abstützt, während die Ringe mit Daumen und Zeigefinger bedient werden. Bei allen anderen Griffen geraten die Finger entweder vor den Sucher oder vor das Objektiv. Diese Probleme verschwinden natürlich, wenn grundsätzlich mit Zeitvorwahl und Autofokus gearbeitet wird.
Der zweite Kritikpunkt betrifft die symbolische Wölbung am Gehäuse. Sie bietet kaum Griff und wer nicht aufpasst, findet seine neue Errungenschaft nur zu schnell auf dem Boden wieder.
Der kaum vorhandene Wulst ist keine grosse Hilfe
Filmen
Bei einer Kamera in dieser Preislage wäre es natürlich schön, wenn auch die Filmfunktion mit gehobenen Ansprüchen mithalten kann. Die X100S schafft das leider nur teilweise. Sie filmt mit 30 oder 60 Bildern pro Sekunde und immer in Full-HD (1080p). Eine dedizierte Filmtaste fehlt; wer sich eine solche wünscht, muss dafür die Fn-Taste opfern.
Weil das Objektiv nicht stabilisiert ist, müssen Mini-Ruckler später in der Software herausgerechnet werden. Der Weissabgleich, die Helligkeit und vor allem die Filmsimulationen gelten jedoch auch für Filmaufnahmen. Der Ton wird in Stereo aufgezeichnet, die beiden Öffnungen für das Mikrofon befinden sich auf der Vorderseite. Optional bietet Fujifilm ein Aufsteck-Mikrofon an.
Die Filmaufnahme sind von bestechender Qualität, auch bei schwachem Licht – doch nichts anderes hätten wir von diesem Sensor erwartet. Leider wird die Filmfunktion ruiniert, weil die Fokussierung während der Aufnahme nicht nachgeführt wird. Zwar kann manuell nachfokussiert werden, doch aufgrund der Formgebung sind präzise Aufnahmen fast ein Ding der Unmöglichkeit. Wer sich also nicht gerade auf das Filmen von Stillleben spezialisiert hat, wird an der Filmfunktion kaum Gefallen finden.
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