Tests
25.04.2013, 09:27 Uhr
Test: Nikon Coolpix A
Unser Test zeigt, was die kompakte APS-C-Kamera zu leisten vermag. Die Schuldfrage bleibt jedoch ungeklärt.
Langsam kommt Bewegung in den Markt der spiegellosen APS-C-Kameras, der lange Zeit von Sonys NEX-Serie dominiert wurde. Heute fällt vor allem die X-Serie von Fujifilm auf, namentlich die X-E1 (Test) und X100S (Test). Hingegen tun sich die grössten Hersteller mit der neuen Zielgruppe schwer. Canon legte mit der EOS M (Test) nicht gerade einen Traumstart hin. Und nun will also auch Nikon ein Stück vom Kuchen und schickt die super-kompakte Coolpix A ins Rennen um die ideale Ferienbegleitung. Doch zuvor betreiben wir ein wenig Grundlagenforschung.
Die Vorzüge eines APS-C-Sensors
APS-C-Sensoren bestechen vor allem durch ihren grossen Abmessungen von 23,6 x 15,6 mm. Damit weisen sie eine deutlich grössere Fläche auf, als die zum Teil winzigen Sensoren in den regulären Kompaktkameras. Grössere Sensoren sind Garanten für eine bessere Bildqualität, vor allem in schummerigen Lichtsituationen und während der Dämmerung. Deshalb kann der ungeliebte Blitz länger in der Tasche bleiben, was wiederum zu stimmungsvolleren Fotos führt. Ein Sensor kann also gar nicht gross genug sein, und die APS-C-Modelle bieten zurzeit den besten Kompromiss zwischen Leistung und Preis.
Ein solcher Sensor arbeitet auch in der Coolpix A. Seine Abmessungen entsprechen Nikons eigenem DX-Format, das nur unwesentlich grösser ist, als das reguläre APS-C-Format. Mehr noch: Es handelt sich um denselben Sensor, der in Nikons Spiegelreflex-Kamera D7000 verbaut wurde. Diese Kamera war bis vor etwa einem Jahr noch das Flaggschiff der Consumer-Reihe, und entsprechend hoch sind die Erwartungen. Und genau wie die D7000 arbeitet auch die Coolpix A mit einer Auflösung von 16,2 Megapixeln.
Das Gehäuse
Das metallene Gehäuse fühlt sich hervorragend an; gleichzeitig wirkt es aber auch sehr unauffällig. Es liefert keinen optischen Hinweis darauf, dass es sich hier um eine gehobene Kamera handelt. Das freut alle, die auf Diskretion setzen, etwa Street-Fotografen. Selbst wenn die Kamera in einer gemütlichen Runde auf dem Tisch liegt, besteht nie die Gefahr, dass sie das Interesse auf sich zieht. Dazu tragen auch die geringen Abmessungen bei; laut Nikon ist die Coolpix A die zurzeit kleinste APS-C-Kamera auf dem Markt.
Die Kamera verfügt über einen eingebauten Blitz, der mechanisch durch einen kleinen Schalter ausgefahren wird:
Ein optischer Sucher fehlt leider, doch das ist nachvollziehbar: Hätte Nikon einen solchen integriert, wäre das Display viel zu klein ausgefallen. Wer nicht darauf verzichten mag, muss auf dem Blitzschuh den optionalen optischen Sucher DF-CP1 anbringen. Dessen Preis steht für die Schweiz noch nicht fest, doch wenn man sich am US-Preis orientiert, dürfte er bei etwa 450 Franken liegen.
Die Bedienelemente erfüllen die Erwartungshaltung, die man Kompaktkamera entgegen bringt. Sie sind komplett aus Metall gefertigt sind und fügen sich nahtlos in die Gesamterscheinung ein. Das Funktionswählrad bietet diverse Aufnahmearten. Im einfachsten Fall wird die Vollautomatik verwendet; sie lässt keine Eingriffe durch den Fotografen zu, und so kann man auch nicht viel falsch machen. Dazu kommen Programm-, Zeit- und Blendenautomatik und die manuelle Steuerung. Die Motivprogramme helfen den unerfahrenen Fotografen in speziellen Situationen.
Bis auf wenige Ausnahmen kennt man auch die Tasten auf der Vorder- und der Rückseite von anderen Fabrikaten. Besondere Beachtung verdient die «i»-Taste, die den schnellen Zugriff auf die wichtigsten Einstellungen bietet. Zwei Funktionstasten lassen sich vom Anwender mit einer Funktion belegen – allerdings unterscheiden sich die Befehle, die sich zuordnen lassen.
Objektiv und Fokussierung
Die Coolpix A ist mit einer Weitwinkel-Festbrennweite von 28 mm (KB) ausgerüstet. Ein so starkes Weitwinkel dürfte allerdings nicht jedermanns Geschmack treffen. 28 mm sind eine feine Sache, wenn sie das untere Ende eines Zooms markieren – als Festbrennweite besteht jedoch die Gefahr, dass zum Beispiel Gesichtszüge unvorteilhaft verzerrt werden. Die Lichtstärke beträgt 2,8. Das ist zwar kein beeindruckender Wert, dürfte aber der äusserst kompakten Bauweise geschuldet sein.
Beim Einschalten fährt das Objektiv um ca. 1,2 cm aus. Praktisch: Im Gegensatz zu den meisten anderen APS-C-Kameras bietet die Coolpix A eine eingebaute Abdeckung, die einen separaten Objektivdeckel überflüssig macht.
Manuelle Fokussierung
Der Ring am Gehäuse dient der manuellen Fokussierung; diese funktioniert allerdings nur, wenn die Schalterposition am Gehäuse in die manuelle Position verschoben wird. Um die Schärfe zu kontrollieren, lässt sich der Ausschnitt auf dem Display mit der Lupen-Taste vergrössern. Durch dieses digitale Zoom leidet jedoch die Darstellung auf dem Display, so dass die Beurteilung der Schärfe schwierig wird. Weitergehende Fokussierhilfen fehlen leider, etwa das beliebte Focus-Peaking, bei dem die scharfen Stellen auf dem Display farbig hervorgehoben werden.
Menüs und Anzeigen
Die Menüs sind klar gegliedert und praktisch genauso aufgebaut, wie jene der Nikon-DSLRs. In einem eigenen Bereich lassen sich die zuletzt verwendeten Einstellungen abrufen, oder man stellt sich eine eigene Auswahl der wichtigsten Befehle zusammen.
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